Noch-Bundesaußenministerin Baerbock will künftig keine Führungsrolle in der Grünen-Bundestagsfraktion einnehmen. Das geht aus einem Schreiben Baerbocks an die Fraktion und den Landesverband Brandenburg hervor, das auch dem BR-Hauptstadtstudio vorliegt.
Schritt aus dem grellen Scheinwerferlicht heraus
Sie habe seit 2008 bei den Grünen politische Verantwortung getragen und immer alles gegeben, schreibt sie darin. Diese intensiven Jahre hätten auch einen privaten Preis gehabt, so Baerbock. Sie habe sich "aus persönlichen Gründen entschieden, erst einmal einen Schritt aus dem grellen Scheinwerferlicht zu machen und mich für kein führendes Amt in der Bundestagsfraktion zu bewerben", heißt es. Anfang des Jahres hatte die Grünen-Politikerin die Trennung von ihrem Ehemann bekannt gegeben.
Sie habe sich bewusst bis nach der Bürgschaftswahl in Hamburg "zu Partei und Personalien zurückgehalten", schrieb die Außenministerin weiter - und fügte hinzu: "Auch weil ich nach Jahren auf Highspeed ein paar Tage nachdenken wollte, was dieser Moment für meine Familie und mich bedeutet."
Baerbock: "Auch wenn die Rollen sich ändern, ist dies kein Abschied"
Sie habe seit 2008 in unterschiedlichen Funktionen bei den Grünen ohne Unterbrechung auf Europa-, Bundes- und Landesebene politische Verantwortung getragen, hieß es in dem Brief. "Seit 2021 durfte ich Deutschland als Außenministerin in der Welt vertreten." Baerbock betonte in dem Schreiben aber zugleich: "Auch wenn die Rollen sich ändern, ist dies kein Abschied."
Baerbock übt derzeit ihr Amt als Außenministerin weiter aus. Auch nach der Konstituierung des neuen Bundestages wäre sie bis zu einem Regierungswechsel weiterhin geschäftsführende Ministerin.
Auch Habeck hat Rückzug aus der ersten Reihe angekündigt
Bereits am Tag nach der Bundestagswahl hatte Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck seinen Rückzug aus der ersten Reihe angekündigt. Mit Habeck als Co-Parteichef hatte Baerbock die Partei zwischen 2018 und 2022 breiter aufgestellt: Die Grünen sollten zu einer Art Volkspartei mit mehreren möglichen Koalitionspartnern werden.
Mit Informationen von AFP und dpa
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!