Nach der Zustimmung der Mitglieder der Lokführergewerkschaft GDL zu unbefristeten Streiks tritt GDL-Chef Claus Weselsky auf die Bremse. "Wir werden Streiks von drei bis maximal fünf Tagen machen", sagte der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe).
Ein unbefristeter Streik, den er für die aktuelle Tarifrunde bereits am Mittwoch ausgeschlossen hatte, sei mit Blick auf die Kunden der Deutschen Bahn und die wirtschaftlichen Folgen nicht in Ordnung.
Bahn-Streiks ab 8. Januar möglich
Es bliebe dabei, dass es bis zum 7. Januar keinen neuen Ausstand der Lokführer geben werde. Am Dienstag hatte Weselsky mit einem Streik ab dem 8. Januar gedroht, wenn das Management der Bahn bis dahin nicht auf die Forderungen der Gewerkschaft eingehen sollte. Dabei müsse die Absenkung der Arbeitszeit im Vordergrund stehen, wie auch der Tarifvertrag für die Fahrdienstleiter und der Rahmentarifvertrag für die Fahrzeuginstandhaltung.
Streit um kürzere Arbeitszeit im Schichtdienst
Die Forderungen der GDL umfassen insgesamt 35 Punkte. Bei vielen könnte sicher ein Kompromiss gefunden werden. Auch beim Lohn oder einer Prämie zum Inflationsausgleich. Die GDL fordert 555 Euro für jeden, die Bahn bietet elf Prozent.
Größter Streitpunkt ist die von der GDL geforderte Arbeitszeitverkürzung. Die GDL will im Schichtdienst eine 35-, statt der gültigen 38-Stunden-Woche durchsetzen – und zwar bei vollem Lohnausgleich. Sie hofft dadurch, den Beruf des Lokführers, der Zugbegleiterin oder auch der Servicekraft wieder attraktiver zu machen. Im BR erklärte Weselsky, die 35 Stunden müssten nicht in einem Schritt gleich umgesetzt werden.
Die Bahn leidet unter einem gravierenden Personalmangel. Deshalb will sich Personalvorstand Martin Seiler auch nicht auf die kürzeren Arbeitszeiten festlegen lassen. Das würde die Lücke im Dienstplan noch vergrößern.
Mit Informationen von Reuters.
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