Blutspender (Archivbild)
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Blutkonserven werden knapp: Worauf es jetzt ankommt

Blutkonserven werden knapp: Worauf es jetzt ankommt

Dringend gesucht: Blutspender! Der DRK-Blutspendedienst meldete schon vor Wochen einen dramatischen Rückgang der Spenden. Doch besonders im Sommer sind Blutspenden unerlässlich. Der Grund für den Engpass und was Spender beachten sollten.

Schon vor Wochen hat der Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in München Alarm geschlagen: Die Blutspenden seien vor den Sommerferien massiv eingebrochen. Es gebe im Moment bis zu 30 Prozent weniger Spenden, so ein Sprecher des Blutspendediensts im Juni im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP. "Es gibt kaum Puffer, kaum Reserven, in den Regalen ist es fast überall leer." Aber gerade jetzt sind diese Spenden sehr wichtig.

Was beim Blutspenden beachtet werden sollte

Eine gute Tat zwischen Badesee und Biergarten: Im Sommer sind Blutspenden besonders gefragt. Die wenigsten würden zu dieser Zeit daran denken, sagte der Transfusionsmediziner Holger Hackstein am Montag. Doch gerade im Sommer kommt es immer wieder zu Engpässen, etwa durch mehr Unfälle oder Verletzungen bei Freizeitaktivitäten.

Eine Blutspende sei auch bei hohen Temperaturen ungefährlich, sofern diejenigen, die spenden möchten, bestimmte Regeln beachten: "Voraussetzung für eine Blutspende im Sommer ist, dass die Spenderinnen und Spender körperlich gesund sind und sich am Tag der Blutspende wohl fühlen", erklärte Hackmann, der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie ist.

Wichtig sei, vor und nach der Spende ausreichend zu trinken, sich körperlich zu schonen und die empfohlene Ruhezeit von mindestens 10 bis 15 Minuten nach der Blutspende einzuhalten. Längere Aufenthalte in der Sonne sollten am Tag der Spende gemieden werden; außerdem brauche der Körper ausreichend Kohlenhydrate. Als Snack böten sich vorab etwa gesalzene Nüsse an.

Blutbanken: Vor allem in Sommermonaten eine Herausforderung

Für die Blutbanken sei es vor allem in den Sommermonaten herausfordernd, einen Vorrat an Blutprodukten aufzubauen. "Sowohl das Vollblut als auch die aus ihm gewonnenen Produkte sind nur begrenzt haltbar", sagte der Experte. "Rote Blutkörperchen müssen innerhalb von 35 bis 42 Tagen verbraucht werden, Blutplättchen sind sogar nur 4 bis 5 Tage haltbar. Deshalb ist es so wichtig, dass die Menschen regelmäßig zu uns kommen und Blut spenden – vor allem im Sommer."

In Deutschland werden laut Deutschem Roten Kreuz werktäglich rund 15.000 Blutspenden benötigt. 2023 gab es rund drei Millionen Blutspenden. Blutprodukte sind nach schweren Unfällen, bei größeren Operationen oder zur Behandlung bestimmter Erkrankungen nach wie vor unverzichtbar.

Wissenschaftler versuchen, künstliches Blut herzustellen

In Deutschland können Menschen ab 18 Jahren Blut und Plasma spenden. Vollblutspenden sind für Frauen viermal, für Männer sechsmal innerhalb von zwölf Monaten möglich. Plasma kann bis zu 60-mal pro Jahr gespendet werden. Allgemein ist die Zahl der Blutspender rückläufig. Wissenschaftler arbeiten deshalb daran, das knappe Spenderblut durch künstliches oder verändertes Blut zu ersetzen.

Mit Informationen von AFP und KNA.

Im Audio: Blut aus dem Labor gegen Blutspende-Mangel (14.06.24)

Blutkonserven im Zentrallabor des DRK-Blutspendedienstes
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Blutkonserven sind knapp. Künstliches oder behandeltes Blut soll deshalb als "Universal-Blut" dienen.

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