Bei Turbulenzen an Bord eines Passagierflugzeugs auf dem Weg von Spanien nach Uruguay sind Dutzende Menschen verletzt worden. Nach etwa sechs Stunden Flug kam es über dem Atlantik zu heftigen Erschütterungen in der Maschine der spanischen Air Europa: Menschen wurden durch die Kabine geschleudert. Offenbar waren sie nicht angeschnallt. Teile der Deckenverkleidung des Flugzeugs wurden zerstört. Die Boeing 787 machte eine Notlandung in der brasilianischen Küstenstadt Natal.
Videos von Passagieren in sozialen Netzwerken zeigen, wie ein Mann in einem der Gepäckfächer unter der Decke eingeklemmt war und von Helfern herausgezogen werden musste.
Passagier: Flugzeug "ging in den Sturzflug über"
"Menschen haben Knochenbrüche erlitten, sie haben Verletzungen an ihren Armen, Beinen und im Gesicht", sagte Stevan, der als Passagier an Bord war. Es sei ein grauenhaftes Gefühl gewesen. "Wir dachten, wir würden dort sterben." 40 Menschen wurden offiziellen Angaben zufolge ins Krankenhaus gebracht, auch Deutsche sind darunter.
Maximiliano, ein weiterer Passagier, beschrieb die Situation so: "Von einem auf den anderen Moment destabilisierte sich das Flugzeug und ging in den Sturzflug über". Diejenigen, die nicht angeschnallt waren, seien durch die Luft geflogen, gegen die Flugzeugdecke geknallt und dabei verletzt worden.
Air Europa: Auch Deutsche unter den Verletzten
Die Behörden in Brasilien berichten, dass einige der Verletzten Wirbelbrüche erlitten hätten – andere wurden wegen Gesichtsverletzungen und Prellungen behandelt. Nach Angaben von Air Europa handelt es sich bei den Verletzten um Passagiere aus Spanien, Lateinamerika, Deutschland und Israel. Der Airline zufolge sollte ein anderes Flugzeug von Madrid aus starten, um die in Natal gelandeten Passagiere nach Montevideo zu bringen.
Zahl der Turbulenzen stieg in vergangenen Jahren
Zuletzt häufen sich solche Vorfälle: Vor sechs Wochen erst war ein Flugzeug von Singapore Airlines in schwere Turbulenzen geraten: Ein Passagier starb, 30 wurden verletzt. Turbulenzen werden oft nicht von einem Bodenradar erfasst.
Einer Studie aus dem Jahr 2023 zufolge erhöhte sich die durchschnittliche Dauer von Turbulenzen von 1979 bis 2020 um 16 Prozent. Die Zahl schwerer Turbulenzen stieg demnach um mehr als 50 Prozent. Einige Experten machen dafür auch den Klimawandel verantwortlich.
Mit Informationen von Reuters
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