Archivbild: Menschen warten in einer Warteschlange auf Einlass bei der Agentur fuer Arbeit in Berlin Lichtenberg.
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Symbolbild: Menschen warten in einer Warteschlange auf Einlass bei der Agentur fuer Arbeit in Berlin Lichtenberg.

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Bürgergeld-Empfänger sollen langen Arbeitsweg akzeptieren

Bürgergeld-Bezieher sollen künftig Jobs mit einem täglichen Arbeitsweg von bis zu drei Stunden annehmen müssen. Das sieht laut "Bild am Sonntag" der Maßnahmenkatalog vor, auf den sich die Ampel bei den Verhandlungen zum Haushalt geeinigt hat.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Bürgergeld-Bezieher sollen künftig Jobs mit einem täglichen Arbeitsweg von bis zu drei Stunden annehmen müssen. Das sieht laut einem Bericht der "Bild am Sonntag" ein Maßnahmenkatalog vor, auf den sich die Regierungskoalition bei ihren Verhandlungen zur Wachstumsinitiative geeinigt hat. 

Arbeitsweg bis zu drei Stunden pro Tag zumutbar

Demnach ist künftig bei einer Tagesarbeitszeit von mehr als sechs Stunden eine Pendelzeit von insgesamt drei Stunden (hin und zurück) zu akzeptieren. Bei geringerer Arbeitszeit sind es 2,5 Stunden für den Arbeitsweg. Außerdem sollen Jobcenter in einem Umkreis von 50 Kilometern vom Wohnort des Bürgergeld-Beziehers nach einem Arbeitsplatz suchen.

Keine Steuern auf Überstunden

Dem Bericht zufolge will die Ampel-Koalition zudem Überstunden und Arbeiten über das Renteneintrittsalter hinaus attraktiver machen. Dafür sollten auf bezahlte Überstunden keine Steuern und Abgaben mehr bezahlt werden. In Betrieben mit Tarifbindung gelte das für Mehrarbeit oberhalb von 34 Wochenarbeitsstunden, in Firmen ohne Tarifvertrag ab der 41. Arbeitsstunde.

Auch die Erhöhung der regulären Arbeitszeit will die Ampel dem Bericht zufolge fördern: Stockt ein Teilzeitbeschäftigter seine Arbeitszeit auf und bekommt dafür vom Arbeitgeber eine Prämie ausgezahlt, wird diese steuerlich begünstigt. Die Höhe des Steuernachlasses muss dem Bericht zufolge noch geklärt werden.

Zudem sollten Firmen mit Tarifbindung Ausnahmeregeln von der Tageshöchstarbeitszeit erhalten. Ferner solle es weiterhin die Möglichkeit der sogenannten Vertrauensarbeitszeit geben, mit der Mitarbeiter und Firmen auf eine technische Arbeitszeiterfassung verzichten.

Renten-Aufschubprämie geplant

Wer als Rentner weiterarbeiten wolle, solle nicht nur die Auszahlung des Arbeitgeberanteils zur Arbeitslosen- und Rentenversicherung erhalten können, sondern zusätzlich eine Renten-Aufschubprämie wählen können. Dabei erhalte der über die Altersgrenze hinaus arbeitende Mitarbeiter eine Einmalzahlung in Höhe der Rente, die ihm sonst ausgezahlt worden wäre.

Kanzler Olaf Scholz (SPD), Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatten am Freitag einen Durchbruch in ihren wochenlangen Verhandlungen über den Haushalt 2025 und ein Wachstumspaket erzielt. Es soll Entlastungen geben, mehr Geld für die Verteidigung und die Ampel will die Konjunktur ankurbeln. Die Debatte zwischen den Regierungsparteien um den Haushalt ging allerdings auch danach weiter.

Mit Informationen von AFP

Zum Video: Der Haushalt 2025 steht (05.07.2024)

Olaf Scholz (SPD, mitte) Robert Habeck (Die Grünen, rechts) und Christian Lindner (FDP)
Bildrechte: pa/dpa/Michael Kappeler
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Olaf Scholz (SPD, mitte) Robert Habeck (Die Grünen, rechts) und Christian Lindner (FDP)

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