Bundeskanzler Olaf Scholz gemeinsam mit Dr. Ruth Brand
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Bundeswahlleiterin warnt in Brief vor sehr frühem Neuwahltermin

Bundeswahlleiterin warnt in Brief vor sehr frühem Neuwahltermin

"Unabwägbare Risiken" habe es, wenn schon im Januar Neuwahlen stattfänden. Das betont Bundeswahlleiterin Ruth Brand in einem Brief an den Bundeskanzler. Scholz peilt Neuwahlen im März an. Die Opposition fordert einen deutlich früheren Termin.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Die Bundeswahlleiterin appelliert in einem Brief an Kanzler Olaf Scholz (SPD), beim Termin für Neuwahlen nichts zu überstürzen. Aus organisatorischen Gründen sei das riskant, schreibt Wahlleiterin Ruth Brand in einem Brief an Scholz, der BR24 vorliegt. Das Schreiben trägt den Titel "Herausforderungen und Risiken einer vorgezogenen Neuwahl im Januar beziehungsweise Februar 2025".

Brand: "Unabwägbare Risiken auf allen Ebenen"

"Insgesamt sehe ich in diesem Fall eine hohe Gefahr, dass der Grundpfeiler der Demokratie und das Vertrauen in die Integrität der Wahl verletzt werden könnte", warnt die Wahlleiterin. Für eine ordnungsgemäße Wahl, die für das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Demokratie essenziell sei, müsse der Zeitraum von 60 Tagen ab Auflösung des Bundestags voll ausgeschöpft werden. So könnten alle erforderlichen Maßnahmen "rechtssicher und fristgemäß" getroffen werden.

"Soweit Termine und Fristen in die Weihnachtszeit oder in den Zeitraum zwischen den Jahren fallen würden, wäre der nur sehr knappe Zeitraum von 60 Tagen maßgeblich verkürzt", schreibt Brand. Dies könne zu "unabwägbaren Risiken auf allen Ebenen" führen. 

Wahlämter unter Druck: Probleme bei Briefwahl möglich

Probleme könne es schon bei der Beschaffung von Papier und der Beauftragung von Druckdienstleistern geben. Außerdem seien wegen zunehmender hybrider Bedrohungen besondere Sicherheitsmaßnahmen zu treffen.

Brand befürchtet zudem, dass Wahlvorschläge in der Eile überstürzt oder fehlerhaft eingereicht und dann nicht zugelassen werden. Nicht etablierte Parteien, die Unterstützungsunterschriften sammeln müssten, stünden unter zusätzlichem Zeitdruck.

Eine Überlastung der Wahlämter könnte dazu führen, dass Briefwahlunterlagen besonders ins Ausland nicht rechtzeitig versendet werden. Wahlunterlagen könnten fehlen und Wahlvorstände unzureichend geschult sein. Zudem sehe sie das Risiko, dass in größerem Ausmaß "fehlende Wahlunterlagen oder unzureichend geschulte Wahlvorstände eine ordnungsgemäße Durchführung der Wahl gegebenenfalls nicht hinreichend gewährleistet werden kann."

Mit Informationen von dpa und Reuters

Im Audio: Neuwahltermin - Kanzler Scholz gesprächsbereit

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), spricht bei einer Regierungserklärung zum EU-Gipfel im Bundestag.
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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), spricht bei einer Regierungserklärung zum EU-Gipfel im Bundestag.

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