Symbolbild: Hacker
Bildrechte: stock.adobe.com
Audiobeitrag

Symbolbild: Hacker

Audiobeitrag
>

Cyber-Angriff auf niederländische Polizei: "Staatlicher Akteur"

Cyber-Angriff auf niederländische Polizei: "Staatlicher Akteur"

Hacker dringen in Polizeicomputer in den Niederlanden ein und stehlen die Daten aller 65.000 Mitarbeitenden der Polizei. Nun kommt das Justizministerium mit einer alarmierenden Nachricht: Hinter dem Angriff soll ein "staatlicher Akteur" stehen.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Die Kontaktdaten aller rund 65.000 Mitarbeitenden der niederländischen Polizei sind nach offiziellen Angaben bei einem Cyber-Angriff wohl in die Hände eines ausländischen Staates geraten. Ermittlungen der Geheim- und Sicherheitsdienste hielten es für "sehr wahrscheinlich", dass ein fremder Staat für die Tat verantwortlich sei, teilte Justizminister David van Weel dem Parlament in Den Haag mit. 

Große Sorge um sensible Daten

Welches Land es ist, lässt er in dem Schreiben offen. "Ich kann mir vorstellen, dass die Polizeibeamten über die möglichen Konsequenzen des Hackerangriffs besorgt sind", sagte van Weel. "Der Polizeichef und ich nehmen diesen Hackerangriff sehr ernst", fügte der Minister hinzu. Die Polizei bemühe sich zusammen mit anderen Sicherheitsbehörden darum, die "Polizisten zu schützen und weiteren Schaden abzuwenden".

In der vergangenen Woche war bekanntgeworden, dass Hacker über das Eindringen in einen Polizeicomputer die Kontaktdaten aller niederländischer Polizeimitarbeitenden erbeutet hatten. Dazu gehörten Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern und in einigen Fällen auch private Daten.

In der Vergangenheit: Angriffe aus China und Russland

Der niederländische Militärgeheimdienst hatte im Februar mitgeteilt, in einem vom Militär genutzten Computernetzwerk Schadsoftware entdeckt zu haben, und dafür einen staatlichen Akteur in China verantwortlich gemacht. Peking wies die Vorwürfe strikt zurück und sprach von "haltlosen Anschuldigungen".

2018 hatten die Niederlande vier mutmaßliche Agenten des russischen Militärgeheimdienstes GRU ausgewiesen, die versucht haben sollen, einen Hackerangriff auf die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) in Den Haag zu verüben. Auch Russland wies damals die Vorwürfe vehement zurück und protestierte gegen die Ausweisung der Männer.

Bitkom warnt vor mehr Angriffen aus China und Russland

Auch in anderen europäischen Ländern kommt es immer wieder zu Cyber-Attacken: Die Geheim- und Sicherheitsdienste warnen seit Jahren vor einer Zunahme von Cyber-Attacken aus Ländern wie China, Russland oder dem Iran. Innerhalb von zwei Jahren sei zum Beispiel eine Verdopplung der Angriffe aus Russland gemessen worden, sagte damals Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Auch bei den bekannt gewordenen Vorfällen aus China habe es eine Steigerung um 50 Prozent gegeben. Hinter den digitalen Angriffen aus dem Ausland würden häufig organisierte Kriminelle stecken, teilweise aber auch Geheimdienste.

Mit Informationen von dpa und AFP

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!