ARCHIV - 09.06.2024, Russland, Moskau: Von der Moskwa aus sind hinter der Brücke der Kreml und das Hochhaus- und Geschäftsviertel Moskwa City (Hintergrund) zu sehen. Die US-Regierung beschuldigt Russland der Einmischung in den aktuellen Präsidentschaftswahlkampf und geht mit einem Paket an Sanktionen dagegen vor. (zu dpa: «Moskau warnt vor Eskalation nach Freigabe von US-Raketen») Foto: Ulf Mauder/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Kreml in Moskau

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Deutscher in Russland wegen angeblicher Sabotage festgenommen

Deutscher in Russland wegen angeblicher Sabotage festgenommen

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat staatlichen Medien zufolge einen Mann mit deutscher Staatsangehörigkeit festgenommen. Ihm wird unter anderem die Beteiligung an der Explosion einer Gasverteilerstation in Kaliningrad im März vorgeworfen.

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In der russischen Region Kaliningrad ist russischen Medienberichten zufolge ein deutscher Staatsbürger wegen angeblicher Sabotage festgenommen worden. Der Mann sei im März an der Explosion an einer Gasverteilerstation in Kaliningrad beteiligt gewesen, meldeten russische Nachrichtenagenturen am Mittwoch unter Berufung auf eine Erklärung des Geheimdienstes FSB. Der Deutsche sei aus Polen nach Russland zurückgekehrt, um "Sabotage-Akte" an der örtlichen Energieinfrastruktur zu organisieren.

Mann soll weiteren Sprengstoffanschlag geplant haben

Bei dem Verdächtigen soll es sich um einen 1967 geborenen Mann mit Wohnsitz in Hamburg handeln. Wie die staatliche Nachrichtenagentur TASS unter Bezug auf Informationen des FSB berichtet, sei der Mann an einem Grenzkontrollposten in der russischen Enklave Kaliningrad festgenommen worden. Bei der Kontrolle seines Autos an der Grenze sei ein halber Liter flüssiger Sprengstoff sichergestellt worden. Örtlichen Medienberichten zufolge war der Sprengstoff in einer Shampoo-Flasche versteckt. Im wird vorgeworfen, damit einen neuen Anschlag auf Energieanlagen beabsichtigt zu haben. Den Auftrag dazu soll ein ukrainischer Staatsbürger gegeben haben, der ebenfalls in Hamburg gemeldet sei.

Etwa 30 Deutsche in Russland inhaftiert

Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im Februar 2022 häufen sich in Russland die Fälle wegen "Sabotage", "Verrat" und "Terrorismus". In den vergangenen Jahren wurden mehrere Menschen aus westlichen Ländern, insbesondere aus den USA, in Russland festgenommen und mit schweren Anschuldigungen konfrontiert. Washington prangerte Geiselnahmen an, um die Freilassung von im Ausland inhaftierten Russen zu erwirken.

Laut Informationen der Bundesregierung befanden sich im Februar etwa 30 Deutsche in russischer Haft. Etwa die Hälfte von ihnen besitzt demnach auch die russische Staatsangehörigkeit. Die Bundesregierung wies darauf hin, dass das Auswärtige Amt in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen bereits vor der Gefahr willkürlicher Festnahmen in Russland warne.

Mit Informationen von AFP, dpa, Reuters

Im Video: Russische Spionage – Deutschland Ziel Nummer eins?

Bildmontage: rechtsseitig ein Foto des russischen Präsidenten Wladimir Putin, links der Bundestag mit einem Fadenkreuz draf
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