Wegen des schlechten baulichen Zustands von Sporthallen oder Schwimmbäder müssen einer Studie zufolge vier von zehn deutschen Kommunen einzelne Angebote ausfallen lassen. Dies geht aus einer Erhebung des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) im Auftrag der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), über die die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben) berichten. Demnach befürchten zudem 36 Prozent der Kommunen, dass sie ihr Angebot wegen maroder Hallen oder Bäder in den kommenden Jahren reduzieren müssen.
"Gravierender" Investitionsrückstau
59 Prozent der für die Studie befragten Städte, Gemeinden und Landkreise gab demnach an, dass der Investitionsrückstand bei Sporthallen "gravierend" oder "nennenswert" sei, bei Hallenbädern sagten dies demnach sogar 62 Prozent. Sollte sich die Lage nicht bessern, müsste laut der Erhebung in den kommenden drei Jahren den Kommunen zufolge fast jedes siebte Hallenbad (13,4 Prozent) und jedes sechste Freibad (15,9 Prozent) geschlossen werden, hieß es weiter.
"Fatales Signal an den Breitensport"
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund sprach von einer "dramatischen Entwicklung". Die drohende Schließung von Sportstätten sei "ein fatales Signal an den Breitensport und den Schwimmunterricht", sagte Hauptgeschäftsführer André Berghegger. Schon seit langem beklagen Experten, dass zum Beispiel immer weniger Kinder und Jugendliche richtig schwimmen können. Berghegger forderte Bund und Länder auf, die finanzielle Unterstützung für Neubauten und Sanierungen sicherzustellen. Eine große Investitionsoffensive in die Sportinfrastruktur sei unausweichlich.
Das Difu hatte der KfW zufolge im Oktober des vergangenen Jahres 307 Städte, Gemeinden und Landkreise zur Situation der kommunalen Sportanlagen befragt. Die Erhebung sei zwar "nicht bundesweit repräsentativ", vermittle jedoch einen "belastbaren Eindruck der kommunalen Wahrnehmung", hieß es. Es gebe einen "großen Investitionsstau".
Mit Informationen von AFP und epd
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