Bei zwei Havarien vor der süditalienischen Küste sind am Montag mindestens elf Migranten gestorben. Dutzende werden nach Angaben einer Hilfsorganisation und der italienischen Küstenwache vermisst.
Handelsschiff rettet zwölf Personen - auch schwangere Frau
So waren Menschen aus dem Iran, dem Irak und aus Syrien auf einem Segelboot unterwegs. Überlebende berichten, dass sie vor einigen Tagen von der Türkei aus Richtung Italien gestartet waren. Doch vergangene Nacht, etwa 100 Meilen vor der kalabrischen Küste, kenterte das Boot. Ein Handelsschiff eilte zu Hilfe und konnte zwölf Personen retten, darunter eine schwangere Frau.
Nach Angaben der Küstenwache starb einer der zwölf geretteten Menschen jedoch kurz nach der Ankunft im Hafen der kalabrischen Stadt Roccella Ionica. Etwa 50 Menschen werden noch vermisst. An der Suche in dem Gebiet sind die Küstenwache sowie Einsatzkräfte der europäischen Grenzschutzagentur Frontex beteiligt.
Auch deutsche Nichtregierungsorganisation rettet Leben
Vor der Mittelmeerinsel Lampedusa hat die Besatzung des privaten Seenotrettungsschiffs "Nadir", das zur deutschen Nichtregierungsorganisation "ResQShip" gehört, 51 Menschen von einem Holzboot gerettet. Im Unterdeck des Bootes, das bereits mit Wasser vollgelaufen war, befanden sich den Angaben der Organisation zufolge zehn Tote. Die Verstorbenen sowie die Überlebenden wurden am Nachmittag nach Lampedusa gebracht.
Dort sind allein in der vergangenen Nacht bereits 173 Migranten angekommen. Insgesamt zählt das Innenministerium in Rom in diesem Jahr mehr als 23.700 Menschen, die auf Booten Italien erreicht haben - im Vorjahreszeitraum waren es mit knapp 56.000 noch fast doppelt so viele.
Nach Angaben der "Internationalen Organisation für Migration" (IOM) der Vereinten Nationen sind seit 2014 mehr als 23.500 Migranten im zentralen Mittelmeer gestorben oder werden vermisst, was die Route zu einer der gefährlichsten der Welt macht.
Mit Informationen von Reuters
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