Die Zahl der Todesopfer durch die schweren Unwetter in Spanien ist laut Behörden auf mindestens 205 gestiegen. 202 der Toten wurden in der Region Valencia entdeckt, teilten die Behörden am Freitag mit. Angehörige der Sicherheitskräfte und Soldaten suchen weiter nach einer unbekannten Zahl Vermisster, die in zerstörten Fahrzeugen oder überfluteten Garagen eingeschlossen sein könnten. Die Behörden warnen unterdessen vor weiteren Stürmen, besonders im südlich von Barcelona gelegenen Tarragona sowie in Teilen der Balearen.
Soldaten helfen im Katastrophengebiet
Hunderte zusätzliche Soldaten wurden in die Katastrophengebiete entsandt. Wie Verteidigungsministerin Margarita Robles am Freitag dem Fernsehsender TVE sagte, wurde die bisherige Zahl von 1.200 Soldaten im Katastropheneinsatz um 500 aufgestockt. Sie unterstützen bei den Such- und Rettungsarbeiten und der Notfall-Logistik. Drei Tage nach den Überschwemmungen schwindet allerdings die Hoffnung, noch Überlebende zu finden. Robles zufolge sind die nun 1.700 Soldaten in der besonders stark betroffenen ostspanischen Mittelmeer-Region Valencia im Einsatz. Bei Bedarf werde weiter aufgestockt.
Flutkatastrophe: Region Valencia besonders betroffen
Am Dienstag waren extrem starke Regenfälle über Ost- und Südspanien niedergegangen und hatten Straßen mit schlammigen Wassermassen geflutet. Die Fluten türmten Autos übereinander, brachten Brücken zum Einsturz und überzogen ganze Städte mit Schlamm. Die meisten der Todesopfer wurden in der Region Valencia gefunden. Aber auch Teile Andalusiens leiden unter den Folgen von Überschwemmungen. Nach Behördenangaben werden noch "Dutzende" Menschen vermisst. Bei der Suche nach ihnen kommen auch Drohnen und Spürhunde zum Einsatz.
Regen eines ganzen Jahres an einem einzigen Tag
Einige Gegenden sind weiter von der Stromversorgung abgeschnitten und leiden unter Trinkwasser- und Lebensmittelmangel. Viele Straßen und Bahnstrecken sind nach wie vor unpassierbar. Dem spanischen Wetterdienst Aemet zufolge waren in der Nacht zum Mittwoch in Teilen der Region Valencia in wenigen Stunden mehr als 300 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Am schlimmsten war es in der Gemeinde Chiva westlich Valencias - dort fielen laut Aemet 491 Liter Regen pro Quadratmeter, fast so viel wie in der Gegend sonst in einem ganzen Jahr.
Im Video: Nach der Katastrophe Welle der Hilfsbereitschaft
Mit Informationen von dpa und AFP
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