Mehr als 400 Feuerwehrleute kämpfen im Norden der griechischen Halbinsel Peloponnes den dritten Tag in Folge gegen einen großen Waldbrand an. Das Gebiet in der Region Korinth umfasst eine Fläche von rund 5 mal 15 Kilometern, wie Satellitenbilder der NASA zeigen. Die Rauchentwicklung ist so stark, dass der Qualm bis in die rund 120 Kilometer weiter östlich gelegene Hauptstadt Athen reicht
Am Dienstagsachmittag sollten zwei Löschflugzeuge aus Italien und eines aus Kroatien die Löscharbeiten unterstützen, teilte der griechische Zivilschutz mit. Weitere 13 Hubschrauber und 8 Löschflugzeuge kämpften bereits gegen die Flammen. Am Boden sind nach Angaben der Behörden mehr als 400 Feuerwehrleute und Hunderte freiwillige Helfer im Einsatz.
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Zwei Menschen sterben in den Flammen
Der Brand war am Sonntagmittag in einem bergigen Waldgebiet ausgebrochen und hatte sich dann schnell ausgebreitet, angefacht durch starke Winde. Inzwischen ist eine Fläche von rund 100 Quadratkilometern betroffen. Zwei Personen sind in den Flammen ums Leben gekommen, es handelt sich nach Behördenangaben um freiwillige Helfer.
"Wegen des unwegsamen Geländes haben wir große Schwierigkeiten", sagte der griechische Minister für Zivilschutz, Wassilis Kikilias, im griechischen Fernsehen. Ersten Schätzungen des Zivilschutzes zufolge sind bislang 5.000 Hektar Wald, Busch- und landwirtschaftlich genutztes Land sowie mehrere abgelegene Häuser zerstört worden. Vorübergehend musste die wichtige Autobahn-Verbindung zwischen Korinth und Patras geschlossen werden. Stand jetzt ist sie aber wieder offen.
Klimawandel befeuert die Waldbrände
Die Ursache für den Waldbrand ist derzeit noch unklar. Häufig sind die Feuer menschengemacht. Allerdings begünstigt der Klimawandel die schnelle Ausbreitung. Dieses Jahr ist die Waldbrandsaison in Griechenland bereits Mitte April ausgerufen worden – so früh wie noch nie, nach einem sehr trockenen Winter.
Die Sommermonate waren die heißesten seit Beginn der Aufzeichnungen. Erst Mitte August war ein großer Waldbrand in Windeseile bis in die nördlichen Stadtgebiete der Hauptstadt Athen eingedrungen. Eine Frau war dabei ums Leben gekommen. Für den Brand jetzt auf der Peloponnes-Halbinsel sind die Einsatzkräfte für heute vorsichtig optimistisch.
Mit Informationen von dpa
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