Zwei Jugendliche gehen auf einem Bürgersteig.
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(Symbbolbild) Jugendliche in Deutschland fürchten sich vor allem vor Kriegen, blicken persönlich aber überwiegend optimistisch in ihre Zukunft.

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Jugendstudie: Sorge vor Kriegen – aber auch Optimismus

Jugendstudie: Sorge vor Kriegen – aber auch Optimismus

Jugendliche in Deutschland fürchten sich vor allem vor Kriegen, blicken persönlich aber überwiegend optimistisch in ihre Zukunft: Das zeigt die von der Barmer veröffentlichte Sinus-Jugendstudie 2024.

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Auf der Liste der Sorgen, die Jugendliche in Deutschland umtreiben, stehen Kriege weiter ganz oben. Wie aus der in Berlin veröffentlichten Sinus-Jugendstudie hervorgeht, nannten 59 Prozent der Befragten im vergangenen Jahr Kriege als Thema, das ihnen Sorgen bereitet. Mit Blick auf die persönliche Zukunft äußerten sich die Befragten hingegen optimistisch.

Studie: Sorgen vor Kriegen seit Jahren größte Sorge

Die Sorge vor Kriegen führt laut der Krankenkasse Barmer schon seit 2022 die Liste an. Im Vorjahr hatte der Wert noch bei 53 Prozent gelegen. Politischer Populismus und Extremismus bereiten fast jedem zweiten Jugendlichen (42 Prozent) Sorgen.

42 Prozent sorgen sich um die Umweltverschmutzung und 41 Prozent wegen des Klimawandels. Einem Drittel (33 Prozent) bereitet das Thema Migration Sorgen, fast ebenso vielen das Thema Armut (32 Prozent). Weitere Themen, die den Teenagern in Deutschland Angst bereiten, sind unter anderem Wirtschaftskrisen (29 Prozent), Krankheiten und Pandemien (27 Prozent), Wohnungsnot (26 Prozent), Arbeitsplatzsuche (20 Prozent) und Künstliche Intelligenz (16 Prozent).

Barmer-Chef Christoph Straub nannte es "ein Alarmsignal, dass so viele Teenager in diesen unruhigen Zeiten Zukunftsängste haben". Existenzielle Sorgen könnten die Psyche massiv belasten und damit auch die Gesundheit beeinträchtigen.

Optimistisch für persönliche Zukunft

Grundsätzlich schauen die Jugendlichen in Deutschland aber positiv nach vorn. Demnach blicken derzeit 79 Prozent optimistisch in ihre persönliche Zukunft. Das ist derselbe Wert wie im Jahr 2023.

Während der Zukunftsoptimismus bei Schülern mit einem niedrigeren Bildungsniveau von 70 auf 79 Prozent stieg, sank er bei angehenden Abiturientinnen und Abiturienten von 82 auf 79 Prozent. Derzeit sind 79 Prozent der befragten Teenager mit ihrem Leben zufrieden und damit zwei Prozentpunkte weniger als 2023.

Zukunft Deutschlands: 46 Prozent in Studie optimistisch

Im Gegensatz zum eigenen Leben blicken Teenager der Studie zufolge allerdings nur verhalten positiv auf die Zukunft Deutschlands und der Welt. Eine optimistische Sicht auf Deutschland hat knapp die Hälfte (46 Prozent) der Befragten. Damit rangiert der aktuelle Wert um 16 Prozentpunkte unter dem des Jahres 2021 mit damals 62 Prozent. 2023 lag der Wert bei 48 Prozent.

Die Zukunft der Welt schätzten zuletzt 38 Prozent positiv ein. Das sind sechs Prozentpunkte weniger als im Jahr 2021 und drei Punkte weniger als 2023.

Für die repräsentative Jugendstudie hatte das Sinus-Institut im Auftrag der Krankenkasse Barmer von Mitte September 2024 bis Anfang Oktober 2024 2.000 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren mithilfe von Online-Interviews befragt. 

Mit Informationen von AFP und dpa

Im Audio: Zur Shell Jugendstudie - Jugendliche sehen gute Chancen für ihre berufliche Zukunft (17.10.24)

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Jugendliche fürchten die gesellschaftliche Spaltung und wüschen sich gleiche Chancen für alle.

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