Für viele wird Bahnfahren bald wieder teurer. Denn die Deutsche Bahn erhöht mit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember einige ihrer Preise im Fernverkehr. Wer nicht von Sparpreisen profitiert, muss dann tiefer in die Tasche greifen.
Flexpreise und Streckenzeitkarten werden teurer
Nach Angaben der Bahn steigen die sogenannten Flexpreise durchschnittlich um 5,9 Prozent. Mit den Flexpreis-Tickets können Kunden am Tag auf der jeweiligen Verbindung jeden beliebigen Fernzug nehmen, sind also flexibler. Zudem sind Stornierungen auch über einen längeren Zeitraum hinweg möglich.
Auch die für Pendlerinnen und Pendler wichtigen Streckenzeitkarten werden durchschnittlich um 5,9 Prozent teurer.
Preise für Bahncard 25 und 50 bleiben – Bahncard 100 wird teurer
Mit der Bahncard 100 können Reisende bundesweit so oft wie sie möchten mit allen DB-Zügen fahren. Doch am 15. Dezember steigt der Preis um durchschnittlich 6,6 Prozent. Die reguläre Bahncard 100 für die zweite Klasse liegt dann beispielsweise für ein Jahr bei 4.899 Euro, wer erste Klasse reisen will, muss 7.999 Euro zahlen.
Die Preise für die BahnCard 25 und 50 ändern sich dagegen nicht.
Superspar-Tickets beginnen weiter bei 17,99 Euro
Die sogenannten Spar- und Supersparangebote bleiben unverändert. Von diesen bietet die Bahn pro Fahrt ein bestimmtes Kontingent an. Sie sind deutlich günstiger als die Flexpreis-Tickets, allerdings sind Fahrgäste mit ihnen in der Regel auf einen bestimmten Zug festgelegt. Außerdem sind Stornierungen nur noch in einem kurzen Zeitraum möglich.
Die Einstiegspreise sollen zum Fahrplanwechsel weiter 17,99 Euro für die Superspar-Tickets sowie 21,99 Euro für die Spartickets betragen. Sind die Kontingente aufgebraucht, müssen Fahrgäste die teureren Flexpreis-Tickets buchen.
Preissteigerungen: Das sagen Bahn – und Verbraucherschützer
Die Bahn begründet den Preissprung mit "deutlich gestiegenen Kosten, insbesondere infolge der jüngsten Tarifabschlüsse". Die Bahn hatte sich kurz vor Ostern nach monatelangem Ringen auf einen Tarifabschluss mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) geeinigt. Im vergangenen Jahr hatte die Bahn neben dem Preis für die Bahncard 25 auch die Flexpreise im Schnitt um 4,9 Prozent angehoben.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband kritisierte die Preiserhöhungen: "Auf eins kann man sich bei der Deutschen Bahn verlassen: Die Preise werden auch bei sinkender Qualität und Pünktlichkeit erhöht", sagte Marion Jungbluth, Leiterin Team Mobilität und Reisen. Verbraucher bräuchten ein transparentes, einfaches Preissystem, bezahlbare Preise und ein zuverlässiges Angebot. Bei der Deutschen Bahn mangele es weiterhin in allen drei Bereichen.
Mit Informationen von dpa und AFP
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