Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat sein Militär dazu aufgerufen, "sämtliche Anstrengungen auf die Vollendung der Kriegsvorbereitungen" zu konzentrieren. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete, machte Kim die Bemerkungen bereits am Freitag während einer Rede vor Bataillonskommandeuren in Pjöngjang (externer Link). Dabei bezeichnete er die koreanische Halbinsel als "größten Krisenherd der Welt". Zudem beschuldigt Kim die USA und Südkorea, die Spannungen in Korea "auf den schlimmsten Stand in der Geschichte" gebracht zu haben.
Am Samstag berichtete die "Financial Times", dass Nordkorea seinen Verbündeten Russland neben Soldaten und Munition nun auch mit schwersten Artilleriegeschützen beim Kampf gegen die Ukraine unterstützt. So sollen in den vergangenen Wochen knapp 50 schwere Haubitzen auf Selbstfahrlafetten aus nordkoreanischer Produktion sowie knapp 20 Mehrfachraketenwerfer in Russland eingetroffen sein.
Soldaten aus Nordkorea unterstützen Russland
Zuvor hatte Nordkorea nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes über 10.000 Soldaten nach Russland entsandt. Laut Informationen des US-Außenministeriums befänden sich bereits Tausende von ihnen im Einsatz gegen ukrainische Truppen in der russischen Grenzregion nahe Kursk. Zuletzt hatten Nordkorea und Russland ein umfassendes Abkommen ratifiziert, welches unter anderem einen gegenseitigen Verteidigungspakt beinhaltet.
US-Raketenfreigabe für Ukraine
Offenbar als Reaktion haben die USA der Ukraine nun grünes Licht für den Einsatz weiter reichender Waffen gegen Russland gegeben. Medienberichten zufolge änderte US-Präsident Joe Biden seine Haltung, nachdem bekannt wurde, dass Russland nordkoreanische Truppen bei Kursk stationiert hat. Laut "New York Times" erlaubte Biden erstmals den Einsatz von Raketen des Typs ATACMS. Die Regierung in Kiew will den ersten derartigen Angriff offenbar in den kommenden Tagen ausführen.
Der Kreml warf Biden vor, den Krieg weiter anzuheizen. Es sei offensichtlich, dass die scheidende US-Regierung Öl ins Feuer gießen will, so Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Kim erklärte, die USA und der Westen nutzten den Konflikt in der Ukraine, um "den Umfang ihrer militärischen Interventionen weltweit auszuweiten", zitierte die Agentur KCNA Kim. Kim warnte demnach, dass Washingtons andauernde militärische Unterstützung der Ukraine "Besorgnis über einen dritten Weltkrieg" wecke.
Im Video: Sicherheitsexperte Nico Lange zur ATACMS-Entscheidung
Mit Informationen von dpa, AFP und Reuters
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