Symbolbild: Jugendliche sitzen am Boden und schauen auf ihre Handys
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Jugendliche sitzen am Boden und schauen auf ihre Handys

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Pisa-Auswertung: Schüler erkennen Desinformation schlecht

Pisa-Auswertung: Schüler erkennen Desinformation schlecht

Informationen im Netz zu suchen und zu finden, ist für die meisten Jugendlichen kein Problem. Wie gut die Informationen sind, und ob sie auch wirklich richtig sind – diese Einschätzung trauen sich viele aber nicht zu. Das zeigt eine Pisa-Auswertung.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Viele Jugendliche in Deutschland erkennen Fake News nicht. Weniger als die Hälfte (47 Prozent) der Schülerinnen und Schüler fühlt sich in der Lage, die Qualität der im Internet gefundenen Informationen zu beurteilen, wie eine von der Technischen Universität München veröffentlichte Sonderauswertung der jüngsten Pisa-Studie (Externer Link, möglicherweise Bezahl-Inhalt) zeigt. Im Durchschnitt der Mitgliedstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) trauen sich dies 51 Prozent der Jugendlichen zu.

Knapp 60 Prozent der Jugendlichen vergleichen Quellen

Nur knapp 60 Prozent der Schülerinnen und Schüler in Deutschland vergleicht demnach verschiedene Quellen. Im OECD-Durchschnitt machen dies 72 Prozent. Zudem überprüft etwa ein Drittel der deutschen Jugendlichen nicht, ob Onlineinformationen korrekt sind, bevor sie diese in den sozialen Medien teilen.

In der jüngsten PISA-Studie wurden 15 Jahre alte Schülerinnen und Schüler gefragt, wie sie ihre eigene Kompetenz einschätzen, digitale Informationen zu finden und zu beurteilen. Das Studienteam der TU München wertete diesen Teil der Befragung nun gesondert aus. Die Ergebnisse wurden bislang zum größten Teil noch nicht veröffentlicht.

Jugendliche sehen Kompetenzmangel bei Lehrpersonal

"Vielen Schülerinnen und Schülern gelingt es leider nicht ausreichend, Fake News als solche zu identifizieren", erklärte Samuel Greiff, Leiter der Pisa-Studie in Deutschland. Es gebe "einen erheblichen Nachholbedarf beim kritischen und reflektierten Umgang mit Informationen im Internet".

Wie die Sonderauswertung zeigt, fühlen sich mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der 15-Jährigen in Deutschland kompetent, wenn sie Informationen im Internet finden wollen. Nur knapp die Hälfte der Jugendlichen denkt, dass die Lehrerinnen und Lehrer über die erforderlichen Kompetenzen verfügen, digitale Geräte im Unterricht zu nutzen. Das ist deutlich weniger als im OECD-Durchschnitt (70 Prozent).

Oft keine digitalen Medien im Unterricht

Zudem findet nur knapp die Hälfte der Schülerinnen und Schüler, dass digitale Medien im Klassenzimmer leicht zugänglich sind – deutlich weniger als im OECD-Durchschnitt von 67 Prozent.

Abhilfe schaffen soll hier der Digitalpakt für die Schulen, der allerdings bis nach der Bundestagswahl erst mal auf Eis liegt. Damit sollen vor allem digitale Geräte – wie Laptops oder Tablets – gewartet oder neue angeschafft werden.

Bei der achten PISA-Studie (Programme for International Student Assessment) wurden 2022 in Deutschland die Kompetenzen von rund 6.100 repräsentativ ausgewählten 15 Jahre alten Schülerinnen und Schülern an rund 260 Schulen aller Schularten getestet. Zudem wurden die Jugendlichen zu ihren Lernbedingungen und Einstellungen sowie zu ihrer sozialen Herkunft befragt.

Mit Informationen von AFP und dpa

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