Im Zusammenhang mit der Fahndung nach den gesuchten früheren RAF-Mitgliedern Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub haben Ermittler am Montag eine weitere Wohnung durchsucht. Wie eine Sprecherin des federführenden niedersächsischen Landeskriminalamts (LKA) sagte, gab es Hinweise auf eine Wohnung in der Corinthstraße im Stadtteil Friedrichshain. Die Ermittler hätten einen Menschen angetroffen, von den Gesuchten sei aber niemand dort gewesen. Weitere Angaben machte das Landeskriminalamt nicht.
Großeinsatz in Berlin am Sonntag
Bereits am Sonntag hatte es einen Großeinsatz der Polizei in Berlin im Zusammenhang mit der Fahndung nach den gesuchten früheren RAF-Mitgliedern gegeben.
Bei einem Einsatz am Abend durchsuchten Beamte des niedersächsischen Landeskriminalamts (LKA) gemeinsam mit Beamten der Polizei Berlin und des Bundeskriminalamts (BKA) ein Gebäude in der Grünberger Straße im Stadtteil Friedrichshain, wie eine Sprecherin des LKA der Nachrichtenagentur AFP sagte. An dem Einsatz waren auch Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) beteiligt. Auf der Straße standen vermummte Zivilpolizisten, wie ein dpa-Reporter beobachtete, sowie ein gepanzertes Fahrzeug.
Bauwagen war wohl Unterkunft von Garweg
Nach Durchsuchung eines Bauwagen-Geländes in Berlin-Friedrichshain am Sonntag hat das Landeskriminalamt Niedersachsen inzwischen bestätigt, dass der gesuchte frühere RAF-Terrorist Burkhard Garweg dort in einem Bauwagen lebte. Der inzwischen abtransportierte Container werde nun umfangreich untersucht, sagte eine Sprecherin des federführenden Landeskriminalamts. Weitere Angaben machte sie nicht. Der Bauwagen war am frühen Montagmorgen abtransportiert worden, wie ein dpa-Reporter beobachtet hatte.
Keine Hauptverdächtigen unter den Festgenommen
Bei dem Großeinsatz am Sonntag seien zwar mehrere Menschen vorläufig festgenommen worden, hieß es. Garweg und Staub selbst seien aber nicht unter den Festgenommenen, sagte eine Sprecherin des niedersächsischen Landeskriminalamts (LKA). Demnach dienten die Festnahmen ausschließlich Maßnahmen der Identitätsfeststellung. Es sei nicht um konkrete Tatvorwürfe gegangen.
Die Berliner Polizei, das LKA und das Bundeskriminalamt beendeten ihre mehrstündigen Durchsuchungen in dem Gelände. Abschließend sollten nur noch einzelne Spurensicherungen durchgeführt werden, sagte die LKA-Sprecherin.
Intensivfahndung nach Festnahme von Terroristin Klette
Garweg und Staub sollen zusammen mit der vergangenen Montag festgenommenen mutmaßlichen RAF-Terroristin Daniela Klette bewaffnete Raubüberfälle begangen haben, um ihr über 30 Jahre andauerndes Leben im Untergrund zu finanzieren. Das Trio wird der dritten Generation der linksextremistischen RAF zugerechnet.
Das LKA hatte zuletzt die Fahndungsmaßnahmen in und um Berlin deutlich intensiviert. Die Ermittler vermuten, dass sich auch die beiden gesuchten Männer in Berlin aufhalten könnten.
Mit Informationen von dpa und AFP
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!