Fehlalarm am Wuppertaler Hauptbahnhof: Nach dem Hinweis eines Zeugen auf ein gesuchtes Ex-Mitglied der linksterroristischen Rote Armee Fraktion (RAF) hat die Polizei am Samstag in einem Regionalzug einen Mann festgenommen. Dieser habe Ähnlichkeit mit dem ehemaligen RAF-Mitglied Ernst-Volker Staub gehabt, teilte die Polizei mit. Spezialkräfte nahmen den Mann und seine Begleiterin fest.
Die Polizei gab kurze Zeit später aber Entwarnung: "Der anfängliche Verdacht zur Identität des Mannes bestätigte sich nicht." Die beiden Festgenommenen wurden nach der Identitätsfeststellung umgehend entlassen.
RAF-Trio seit 30 Jahren auf der Flucht
Staub gehört zu einem seit langem untergetauchten Trio früherer Mitglieder der RAF, das seit mehr als 30 Jahren auf der Flucht ist. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Staub und seine mutmaßlichen RAF-Komplizen Burkhard Garweg und Daniela Klette wegen versuchten Mordes und mehrerer bewaffneter Raubüberfälle auf Geldtransporter in den Jahren 1999 bis 2016. Nach dem Trio wird auch international gefahndet. Am Mittwoch hatte die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" über die drei Gesuchten berichtet.
Staub, Garweg und Klette sollen der sogenannten dritten Generation der RAF angehört haben. Die RAF hatte in den 70er und 80er Jahren mit Anschlägen und Entführungen für Schrecken in der Bundesrepublik gesorgt, insgesamt gehen mehr als 30 Morde auf ihr Konto. 1998 erklärte sich die RAF selbst für aufgelöst. Es gibt keine Hinweise darauf, dass die ehemalige Terrororganisation weiterhin aktiv ist.
Hauptbahnhof in Wuppertal komplett gesperrt
Die Polizei hatte für die Festnahme den Wuppertaler Hauptbahnhof für mehrere Stunden komplett gesperrt. Grund sei eine "Sicherheitsstörung im Gleis", hieß es zunächst. Betroffen war die Strecke zwischen Hagen und Köln beziehungsweise Düsseldorf.
In einem der betroffenen Züge wurde durchgesagt, es sei ein Sprengsatz gefunden worden. Das hatte die Polizei aber nicht bestätigt. Mehrere Fernzüge waren von der Störung betroffen. Der Bahnverkehr wurde umgeleitet.
Mit Informationen von dpa und AFP
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