Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sichern einen Deich an der Helme mit Sandsäcken.
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Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sichern einen Deich in Sachsen-Anhalt mit Sandsäcken.

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Soldaten im Hochwasser-Einsatz vor erwartetem Kälteeinbruch

Der Kampf gegen die Hochwasser-Folgen geht weiter. In Sachsen-Anhalt sind nun auch Soldaten der Bundeswehr im Einsatz. Bundespräsident Steinmeier würdigt die Leistung der Helfer. Ein Wetterumschwung könnte helfen, die Lage in den Griff zu bekommen.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Erstmals in der aktuellen Hochwasser-Lage helfen Soldaten mit, die Wassermassen zu bekämpfen. Rund 200 Zeit- und Berufssoldaten unterstützen seit Freitagmittag im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt beim Befüllen und Verteilen von Sandsäcken. Ein Deichabschnitt in Sangerhausen soll damit stabilisiert werden. Der Landkreis hatte am 30. Dezember bereits den Katastrophenfall ausgerufen. Die Soldaten stammen aus Thüringen und Schleswig-Holstein.

Auch in Niedersachsen wird der Einsatz von Soldaten vorbereitet. Dort sollen Kräfte der 1. Panzerdivision in Bereitschaft versetzt werden und im Raum Oldenburg, Verden und im Landkreis Celle stationiert werden. Insgesamt zehn Hubschrauber der Bundeswehr sind weiterhin in Bereitschaft, um bei Bedarf aus der Luft helfen zu können. Sollte ein Einsatz notwendig sein, könnten sie beispielsweise bei Evakuierungen und dem Transport von schweren Sandsäcken unterstützen.

Pegelstände könnten fallen

Erwartet werden in Niedersachen in den kommenden Tagen sinkende Pegelstände. Dennoch bleibt die Situation erst einmal angespannt. Es könne noch mehrere Tage bis zu einer Woche dauern, bis die Pegel unterhalb der kritischen Marken lägen, so Anne Rickmeyer vom Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz. Niedersachsen hat derweil Soforthilfen für besonders vom Hochwasser betroffene Menschen in Aussicht gestellt. Für akute Notlagen könnten kurzfristig bis zu zehn Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden, teilte das Umweltministerium in Hannover am Freitag mit.

Temperatursturz bringt Kälte

Weite Teile Deutschlands müssen sich in den kommenden Tagen auf einen Temperatursturz und damit verbundene Eiseskälte einstellen. Laut Deutschem Wetterdienst bringt der Samstag in der Landesmitte und im Südwesten noch Regen, im Rest Deutschlands fällt gebietsweise Schnee. Vom Bodensee und den Alpen bis nach Ostbayern gibt es "anhaltende Schneefälle". Nachts können die Werte bis zu minus 7 Grad sinken.

Auch am Sonntag erwartet der Deutsche Wetterdienst im Süden leichten Schneefall und viele Wolken. Nördlich des Mains bleibt es hingegen überwiegend trocken, gebietsweise zeigt sich die Sonne. Die Temperaturen erreichen minus 5 bis plus 2 Grad.

In Sachsen-Anhalt könnte der angekündigte Dauerfrost am Fluss Helme bei der Abwehr des Hochwassers helfen. Denn die Deiche verfestigen sich bei Frost.

Steinmeier: Dank an Hochwasser-Helfer

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Zehntausenden Helferinnen und Helfern in den Hochwassergebieten gedankt und seine Hochachtung ausgesprochen. Sie alle verdienten den "Dank unserer ganzen Nation". Steinmeier weiter: "Hier zeigt sich: Wenn es drauf ankommt, dann steht unser Land zusammen."

In einer schriftlichen Erklärung kündigte der Bundespräsident an, zu seinem Neujahrsempfang im Schloss Bellevue in der kommenden Woche Helferinnen und Helfer der freiwilligen Feuerwehr und des Technischen Hilfswerkes einzuladen, die beim Kampf gegen das Hochwasser im Einsatz waren.

Hochwasser in Bayern: Steigende Pegel am Main bei Karlstadt

Das Hochwasser am Main steigt schnell: Im Laufe des Freitagnachmittags soll es am Main bei Karlstadt in Unterfranken noch um einen Meter anschwillen. Deshalb wurden bereits Durchfahrtsverbotsschilder aufgestellt im Bereich des großen Parkplatzes am Main und unter der Parkfläche an der Alten Mainbrücke. Eine Parkreihe steht bereits im Wasser; Autobesitzer parken ihre Fahrzeuge um.

Für Stadt und Landkreis Bayreuth ist am Freitagmorgen die Hochwasserwarnung aufgehoben worden. Auch in der Oberpfalz hat die Hochwasser-Situation an den Nebenflüssen der Donau nach dem Ende des Dauerregens ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht.

Mit Informationen von dpa

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