Die wichtigsten News zum Warnstreik im Verkehr hier im Überblick:
- Regionalverkehr läuft vereinzelt wieder an (16.45 Uhr)
- Warnstreik legt deutsche Flughäfen nahezu lahm (15.33 Uhr)
- Laut EVG keine Streiks bei der Bahn an Ostern (12.33 Uhr)
- Größeres Verkehrschaos bleibt aus (10.07 Uhr)
- Ausstand im öffentlichen Verkehr hat begonnen (00.00 Uhr)
- Welche Rechte haben Bahn-Reisende?
- Aktuelle Verkehrsmeldungen auf BR24
- Wie der heutige Superstreiktag verlaufen ist, lesen Sie auch hier: Streikbilanz: Teile des Verkehrs ruhen, Chaos bleibt aus
18.54 Uhr: Weselsky wirft Bahn und EVG "Schmierentheater" vor
Der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat die Deutsche Bahn dafür kritisiert, dass sie aufgrund des großen Warnstreiks den gesamten Fernverkehr gestoppt hat. "Die Bahn legt einfach fest, dass in diesem Land kein Zug mehr fährt - obwohl eine ganze Reihe von Zügen sehr wohl fahren könnte", sagte Claus Weselsky dem "Spiegel". Er sprach dabei von einem "Schmierentheater" der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und der DB. "Die Deutsche Bahn hat angeordnet, den Bahnverkehr zu stoppen. Das hätte die Bahn bei einem GDL-Streik niemals gemacht, sondern uns mit einer einstweiligen Verfügung gedroht", sagte er.
18.38 Uhr: Bahnverkehr bei Alex und Oberpfalzbahn wieder hochgefahren
Nach Beendigung der Warnstreiks haben die Oberpfalzbahn und der Alex ihren Betrieb wieder aufgenommen. Einschränkungen gibt es heute aber noch beim grenzüberschreitenden Bahnverkehr nach Prag. Züge aus Schwandorf enden demnach in Furth im Wald. Für die letzte Verbindung nach Prag (19.40 Uhr) wurde Schienenersatzverkehr eingerichtet, so die Länderbahn. Grund für die verbleibende Einschränkung sei ein Warnstreik in Tschechien.
Bei der Oberpfalzbahn sei noch bis Dienstag mit Behinderungen zwischen Weiden und Schwandorf zu rechnen. Während der Bahnbetrieb jetzt wieder hochgefahren wird, könne es noch vereinzelt zu Behinderungen kommen, so die Länderbahn.
17.51 Uhr: Tarifparteien fordern sich gegenseitig zu Entgegenkommen auf
Bundesinnenministerin Faeser hat sich zuversichtlich geäußert, dass man in den bis Mittwoch geplanten Tarifverhandlungen zu einer guten Lösung kommen werde. "Ich erwarte jetzt erstmal, dass die Gewerkschaften von ihren hohen Forderungen vielleicht uns auch ein Stück entgegenkommen", sagte sie.
Verdi-Chef Frank Werneke konterte, das bisherige Angebot der Arbeitgeber finde "keinerlei Akzeptanz bei den Beschäftigten". Voraussetzung für einen Tarifabschluss sei, dass sich die Arbeitgeber bewegten. "Es ist einfach Druck auf dem Kessel, weil die Beschäftigten es leid sind, sich jeden Tag mit warmen Worten abspeisen zu lassen, während die Arbeitsbedingungen immer schlechter werden und viele Stellen unbesetzt sind."
17.32 Uhr: Am Dienstag Warnstreiks beim innerstädtischen Busverkehr in Würzburg
Am Dienstag kommt es zu Einschränkungen bei den städtischen Buslinien in Würzburg. Mitarbeiter der NVG Omnibus-Betriebsgesellschaft wurden zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Das teilt die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) mit. Demnach betrifft der Streik alle innerstädtischen Omnibuslinien der WVV mit Ausnahme der Linien 7, 12, 24, 25 und 35. Diese fahren regulär. Laut der WVV fahren die Straßenbahnen in Würzburg am Dienstag wieder im Normalbetrieb. Auch die Omnibusse auf den Landkreislinien sind wieder nach dem regulären Fahrplan unterwegs.
17.14 Uhr: DB rechnet am Dienstagmorgen mit "weitgehend normalem Betrieb"
Die Deutsche Bahn rechnet nach dem Streik der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft am Dienstagmorgen mit einem "weitgehend normalen Betrieb". "Sowohl die Züge des Fernverkehrs als auch die Züge des Regional- und S-Bahnverkehrs werden größtenteils planmäßig verkehren", teilte der Konzern mit. Allerdings müssten sich Fahrgäste im Fernverkehr noch für einige Zeit auf Zugausfälle und Verspätungen einstellen. Es brauche einige Stunden, bis die ICE- und IC-Züge dort seien, wo sie gebraucht würden. Zu Einschränkungen kann es demnach auch im Regional- und S-Bahnverkehr kommen.
Einzelne Regionalbahn-Linien wurden ab Montagnachmittag wieder bedient, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Am Montagnachmittag hieß es etwa, dass der Berliner S-Bahn-Verkehr allmählich wieder anrolle.
16.45 Uhr: Bahn nimmt Betrieb auf einzelnen Regionalbahnlinien wieder auf
Trotz des bundesweiten Warnstreiks im öffentlichen Verkehr hat die Deutsche Bahn am Nachmittag den Betrieb auf einzelnen Regionalbahn-Linien wieder aufgenommen. So könne etwa "die S-Bahn München einen Pendelbetrieb zwischen Ostbahnhof und Pasing anbieten, der S-Bahn-Verkehr werde "nach und nach wieder aufgenommen", teilte die Bahn mit . Die S-Bahn Hamburg könne derzeit im Innenstadtbereich und "auf einzelnen Außenstrecken einen 20-Minuten-Takt fahren", so der Konzern. "Welche zusätzlichen Verbindungen am Nachmittag im Regionalverkehr aufgenommen werden können, hängt vom Streikverlauf ab", hieß es. Der Fernverkehr auf der Schiene steht demnach weiterhin und den ganzen Tag über vollständig still.
- Wo der Regionalverkehr bereits wieder anläuft, erfahren Sie hier.
16.40 Uhr: Münchner Verkehrsgesellschaft verspricht ÖPNV-Start ohne "Nachwehen"
Wegen der von Verdi und EVG ausgerufenen Warnstreiks, stand der Münchner Nahverkehr heute fast still. Lediglich ein Teil der Busse rückte aus. Laut MVG wird es morgen aber keine "Nachwehen" des Ausstands geben. Alles fahre dann nach Plan, sagte MVG Sprecher Maximilian Kaltner auf BR-Anfrage. Bis spätestens 4 Uhr Früh seien die Warnstreiks beendet, dann könne der Regelbetrieb wieder aufgenommen werden.
16.22 Uhr: Unternehmen in Schwaben spüren den Streik kaum
Die Streiks bei Bus und Bahn haben sich in den Unternehmen in bayerisch Schwaben kaum ausgewirkt. Beim Logistikzentrum von Amazon in Augsburg hatten sich die Beschäftigten laut eines Amazon-Sprechers bereits im Vorfeld auf die Streiks eingestellt. Viele hätten Fahrgemeinschaften gebildet. Der Betrieb sei deshalb normal verlaufen. Auch Airbus in Donauwörth spürte keine merklichen Personalausfälle durch die Streiks. Dasselbe ist vom Gundelfinger Metallbauunternehmen Gartner zu hören.
15.52 Uhr: Bundesregierung hofft auf Einigung "möglichst bald"
Regierungssprecher Steffen Hebestreit hat in Berlin betont, die Tarifautonomie sei ein "hohes Gut". Es sei das "gute Recht von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in diesem Land, sich für ihre Belange auch einzusetzen", sagte er. Wichtig sei, sich zu einer "gütlichen Einigung möglichst bald" zusammenzufinden. Das aber sei Sache der Tarifparteien.
15.46 Uhr: EVG spricht von "großartigem" Warnstreik-Tag
Die Gewerkschaft EVG hat in einer ersten Bilanz von einem "großartigen" Verlauf des Streiktags gesprochen. Demnach beteiligten sich an über 800 Standorten zehntausende Kolleginnen und Kollegen an dem Ausstand. "Wir gehen davon aus, dass die Arbeitgeber dieses deutliche Signal verstanden haben und jetzt endlich Angebote vorlegen, über die man verhandeln kann", erklärte EVG-Tarifvorstand Cosima Ingenschay. Die große Streikbereitschaft zeige, "wie wütend alle angesichts der Verweigerungshaltung der Arbeitgeber sind".
15.33 Uhr: Warnstreik legt deutsche Flughäfen fast lahm
Der bundesweite Warnstreik hat den Betrieb an wichtigen deutschen Flughäfen weitgehend lahmgelegt. Am größten Flughafen Frankfurt gab es keinen regulären Passagierbetrieb. "Die Lage ist ruhig", sagte ein Sprecher des Betreibers Fraport. Es fänden keine Passagierflüge statt. Es gebe nur "ganz begrenzt" Verbindungen im oberen einstelligen Bereich wie medizinische Notflüge oder Flüge für Hilfsgüter.
Auch der Flughafen München wurde lahmgelegt. "Es sind keine Passagiere unterwegs", sagte eine Sprecherin der Verkehrsleitung. Alle 785 geplanten Flüge fielen heute aus: "Es startet und landet nichts. Es ist fast ein bisschen gespenstisch." Morgen rechnet die die Flughafen München GmbH (FMG) nach Angaben einer Sprecherin mit "normalem Betrieb" und möglicherweise "erhöhtem Fluggastaufkommen".
In Nordrhein-Westfalen wurde der Luftverkehr in Düsseldorf und Köln-Bonn stark vom Warnstreik behindert. "Hier ist alles dicht", sagte ein Verdi-Funktionär zum Flughafen Köln/Bonn. Der Flugbetrieb am Flughafen Stuttgart war lahmgelegt. Alle 170 geplanten Ankünfte und Abflüge sollten entfallen. In Hamburg wurden alle Starts und mehr als die Hälfte aller Landungen abgesagt. Für Hannover stand ein stark abgespeckter Flugplan online. In Bremen sollten keine Flieger starten. Der Flughafen BER war nicht in den Warnstreik einbezogen, es fielen aber alle innerdeutschen Flüge weg, ebenso die in Leipzig/Halle und in Dresden.
15.24 Uhr: In München fährt die S8 teilweise wieder
Im Münchner Streckennetz fährt die S8 teilweise wieder: Zwischen Leuchtenbergring und Pasing gibt es einen Pendelverkehr im 20-Minuten-Takt.
15.14 Uhr: In München fehlten nur vereinzelt Kinder beim Unterricht
Nach Auskunft des Münchner Referats für Bildung und Sport konnten streikbedingt nur vereinzelt Kinder nicht am Unterricht teilnehmen. In diesen Einzelfällen werde das Unterrichtsmaterial in Mebis, dem Internetportal des bayerischen Kultusministeriums, zur Verfügung gestellt. Unterrichtsausfälle seien nicht bekannt geworden.
15.08 Uhr: Keine nennenswerten Streik-Auswirkungen im Landkreis Landsberg
Die Warnstreiks im öffentlichen Verkehr haben im Landkreis Landsberg bisher zu keinen größeren Komplikationen geführt. So habe man keine Meldungen bekommen, wonach Menschen nicht von A nach B hätten kommen können, sagte eine Sprecherin des Landratsamts dem BR. Man gehe davon aus, dass die gute Kommunikation im Vorfeld der Streiks dazu geführt habe, dass die Menschen sich für den Montag alternative Fortbewegungsmöglichkeiten gesucht haben.
So hatte das Landratsamt bereits Ende vergangener Woche alle Schulen informiert, so dass Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern sich auf die Streiks einstellen konnten. Bestreikt wird unter anderem die Regionalverkehr Oberbayern GmbH (RVO), die zahlreiche Verbindungen im Landkreis Landsberg bedient.
15.01 Uhr: Nur in wenigen Großstädten deutlich mehr Stau - München und Nürnberg wetterbedingt stärker betroffen
Der bundesweite Warnstreik hat in der morgendlichen Rushhour nur in wenigen deutschen Großstädten und Regionen für große Staus gesorgt. Lediglich in vier von 27 Städten lag die durchschnittliche Fahrzeit um mehr als 10 Prozent höher als zuletzt, wie eine Auswertung des Verkehrsdatenspezialisten TomTom für die DPA ergab. In einzelnen Städten gab es allerdings auch Abweichungen nach unten im Vergleich zu den vorhergegangenen Montagen.
Die stärksten Zuwächse bei der nötigen Fahrzeit ergaben sich in München mit 28 Prozent, Nürnberg mit 19 und Freiburg mit 18 Prozent. "Zu teils langen Staus und großen Zeitverlusten kam es überall dort, wo zum Streik noch schlechtes Wetter hinzugekommen ist", sagte Ralf-Peter Schäfer von TomTom. Insgesamt zeigten die Zahlen, wie hoch das Potenzial von Homeoffice und gut geplanter Mobilität sei. Trotz der massiven Einschränkungen sei es "in den meisten Städten nicht zum befürchteten Verkehrsinfarkt gekommen, weil Autofahrerinnen und Autofahrer ihre Fahrten bewusst geplant und auf unnötige Fahrten verzichtet haben" oder diese verschoben hätten.
14.50 Uhr: Gewerkschaften mit Streikbeteiligung in Augsburg zufrieden - Morgen normaler Verkehrsstart erwartet
Mit ihrem Aufruf zum Warnstreik haben die Gewerkschaften ver.di und EVG den öffentlichen Nahverkehr in Augsburg und Schwaben weitgehend lahmgelegt. Ab 15 Uhr sollen zumindest wieder die Busse von "Regionalbus Augsburg" RBA wieder ausrücken, weil die Gewerkschaft EVG dort nur von 3 bis 15 Uhr zum Warnstreik aufgerufen hatte.
"Wir sind mega-zufrieden", sagt Geschäftsstellenleiter Michael Ferber von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) in Augsburg. Eine so hohe Streikbeteiligung habe er in den vergangenen 18 Jahren nicht erlebt. Der "grobe Nadelstich" des Warnstreiks notwendig gewesen. Vor der kommenden Verhandlungsrunde am Donnerstag sei auch die Stimmung bei den ver.di-Mitgliedern "angespannt", sagte Gewerkschaftssekretärin Katharina Wagner im BR-Interview. Kein einziges Fahrzeug habe heute das Depot verlassen. Das zeige schon, wie hoch die Streikbeteiligung derzeit sei.
Für den Dienstag rechnet der Augsburger Stadtwerke-Sprecher Jürgen Fergg mit einem "völlig normalen Betriebsstart". Auch weil der Nahverkehr nun schon zum dritten Mal bestreikt wurde, seien keine besonderen Umstände abzusehen.
14.14 Uhr: In Ingolstadt fahren nur vereinzelt Busse
Der Warnstreik im Nahverkehr hat in Ingolstadt große Auswirkungen. Wie ein Sprecher der Stadt dem BR mitteilt, können rund 90 Prozent des Busverkehrs im Stadtgebiet Ingolstadt heute nicht gefahren werden, da neben dem Stadtbus Ingolstadt auch der private Anbieter RegionalBus Augsburg komplett bestreikt wurde. "Einzelne Verbindungen, die von anderen privaten Unternehmen übernommen werden, konnten durchgeführt werden", so der Sprecher.
In Ingolstadt rechnet man bis Betriebsende um zirka 1 Uhr mit erheblichen Einschränkungen, so dass Auswirkungen auch am morgigen Dienstag nicht völlig ausgeschlossen sind. Die Gewerkschaft NahVG bestätigt eine Streikbeteiligung von etwa 70 Prozent. Über Verdi sei nur ein kleiner Teil organisiert, nämlich rund 20 Beschäftigte, diese hätten sich alle am Streik beteiligt, so eine Verdi-Sprecherin auf BR-Anfrage.
14.08 Uhr: Vorerst keine Annäherung in dritter Tarifrunde - Schlichtung am Horizont
Bei der von bundesweiten Warnstreiks begleiteten dritten Tarifrunde für die Angestellten von Bund und Kommunen ist bislang keine Annäherung in Sicht. Die kommunalen Arbeitgeber wollen zunächst kein weiteres Angebot vorlegen. Verdi und Beamtenbund fordern über eine Laufzeit von zwölf Monaten 10,5 Prozent, monatlich jedoch mindestens 500 Euro mehr für die rund 2,4 Millionen Angestellten von Bund und Kommunen. Bund und Kommunen bieten fünf Prozent für 27 Monate. Sie lehnen einen monatlichen Mindestbetrag als Inflationsausgleich für untere Lohngruppen ab.
Sollten sich die Tarifparteien in der dritten Tarifrunde, die bis Mittwoch geplant ist, nicht einigen, könnte auf ein Scheitern die Schlichtung folgen. Sie könnte von einer der Tarifparteien am Tag nach dem Ende der Tarifrunde, also etwa am Donnerstag, angerufen werden. Spätestens am 6. April müsste dann die Schlichtung beginnen. Während des Schlichtungsverfahrens gilt die Friedenspflicht. Die Schlichtungskommission ist paritätisch mit Gewerkschaften und Arbeitgebervertretern besetzt und tagt an einem geheim gehaltenen Ort.
Spätestens am 13. April müsste eine Schlichtungsempfehlung vorliegen. Die Tarifparteien hätten 24 Stunden Zeit, über Annahme oder Ablehnung zu entscheiden. Spätestens am 18. April müssten die Wiederaufnahmeverhandlungen starten.
13.53 Uhr: Bayerischer Einzelhandel stark vom Warnstreik betroffen
Bayerns Einzelhandel bekommt Warnstreik deutlich zu spüren. Der Anbieters Hystreet, der die Besucherfrequenzen in Einkaufsstraßen misst, stellte fest, dass die Zahlen in vielen bayerischen Shoppingmeilen teils stark hinter den für den Wochentag typischen Werten zurückblieben.
Viele größere Häuser etwa in München arbeiteten nur mit einer Notbesetzung, sagte ein Sprecher des Handelsverbandes Bayern. In wenigen Fällen blieben Geschäfte auch geschlossen. Vor allem in Großstädten und dort im Innenstadtbereich rechnete er mit deutlich weniger Käuferinnen und Käufern.
13.38 Uhr: Streik-Auswirkungen auf Straßenverkehr bleiben begrenzt
Die Auswirkungen des Warnstreiks auf den Straßenverkehr halten sich weiter in Grenzen. Der ADAC beobachtete zwar mehr kleine Staus auf den Autobahnen, im Verlauf des Vormittags beruhigte sich die Lage aber deutlich. Die Menschen hätten sich offenbar auf den Warnstreik eingestellt, sagte eine ADAC-Sprecherin: "Wer kann, ist im Homeoffice geblieben."
12.33 Uhr: Laut EVG keine Streiks bei der Bahn an Ostern
Wer zu Ostern eine Zugreise gebucht oder geplant hat, kann beruhigt sein: Im laufenden Tarifkonflikt plant die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) nach eigenen Angaben keine Warnstreiks über die Feiertage. "Da wir nicht die Reisenden bestreiken wollen, sondern die Arbeitgeber, können wir mitteilen, dass wir über Ostern nicht verhandeln werden und damit auch nicht streiken", teilte EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch am Montag der Deutschen Presse-Agentur mit. "Wann immer wir verhandeln, müssen wir auch die Möglichkeit haben, zu streiken, um auf schlechte Angebote reagieren zu können."
12.15 Uhr: Behinderungen im Hamburger Hafen
Der bundesweite Verdi-Warnstreik hat am Montagmorgen zu Behinderungen im Hamburger Hafen geführt. Dort legten Lotsenversetzer am Montag ab 6 Uhr die Arbeit nieder. Damit können große Schiffe Deutschlands wichtigsten Hafen weder anlaufen noch verlassen: Schiffe ab einer Länge von 90 Metern und einer Breite von 13 Metern dürfen die Elbe ohne Lotsen nicht befahren. Sie können ihre Arbeit aber nur machen, wenn sie von Lotsenversetzern zu den Schiffen gebracht und wieder abgeholt werden.
12.14 Uhr: Flughafen München "wie bei einer Zombie-Apokalypse"
Am Flughafen München sind aufgrund des Streiks kaum Passagiere anzutreffen: "So wie das hier aussieht so leer – man kommt sich vor wie in einer Zombie-Apokalypse. Also man denkt jetzt gleich passiert hier irgendwas, weil hier so gar nichts los ist", schildert ein Reisender seine Eindrücke. Viele Fluggäste wurden von ihren Gesellschaften im Vorfeld über den Streik informiert und auf andere Flüge und Bahnfahrten umgebucht. Andere Fluggesellschaften wichen auf kleinere Flughäfen aus, die nicht bestreikt werden: "Wir wollten eigentlich in den Urlaub fliegen von München aus. Unsere Fluggesellschaft war so freundlich uns hier abzuholen und nach Memmingen zu bringen. Denn in Memmingen wird nicht gestreikt. Das freut uns natürlich sehr", berichtet eine Reisende, die gemeinsam mit einer kleinen Gruppe heute in die Türkei fliegt. Auch der Flughafen Ingolstadt-Manching ist in Betrieb.
12.13 Uhr: Ökonomen sehen Megastreik gelassen
Der massive Verkehrsstreik wird Chefökonomen zufolge keine sichtbaren Spuren in der deutschen Konjunktur hinterlassen. "Der Streik ist lästig, aber die Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft sind letztlich gering", sagte der Chefvolkswirt der Berenberg Bank, Holger Schmieding, der Nachrichtenagentur Reuters. "Uns fehlt ein Arbeitstag in einigen Bereichen. Ein Teil der streikbedingten Verluste wird aber typischerweise anschließend wieder aufgeholt." Die allgemeine Richtung der Konjunktur ändere sich dadurch nicht.
"Der Megastreik belastet die Bürger und schadet dem Ruf Deutschlands als Wirtschaftsstandort", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. "Aber bei einem eintätigen Streik halten sich die konjunkturellen Auswirkungen in engen Grenzen, weil abgesehen von den direkt bestreikten Verkehrsunternehmen fast alle anderen Betriebe weiterarbeiten."
11.43 Uhr: EVG legt an mehr als 800 Standorten Arbeit nieder
An dem Großstreik im Verkehrsbereich haben sich nach Angaben der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) bis zum Vormittag bundesweit Gewerkschaftsmitglieder an mehr als 800 Standorten beteiligt. Der Fernverkehr sei "vollständig zum Erliegen gekommen", teilte die EVG in Frankfurt am Main mit. Auch der Regionalverkehr auf der Schiene und der Busverkehr seien massiv beeinträchtigt.
"Wir gehen davon aus, dass die Arbeitgeber dieses deutliche Signal verstanden haben und jetzt endlich Angebote vorlegen, über die man verhandeln kann", erklärte EVG-Tarifvorstand Cosima Ingenschay. Die große Streikbereitschaft zeige, "wie wütend alle angesichts der Verweigerungshaltung der Arbeitgeber sind".
Auch in Unterfranken haben sich heute fast alle Streikberechtigten am Streikaufruf der EVG beteiligt und sich damit hinter die Forderungen ihrer Gewerkschaft gestellt. Der Bahnbetrieb war laut Michael Eckel, dem Würzburger Geschäftsstellenleiter der EVG, weitgehend eingestellt.
11.40 Uhr: Verdi-Chef sieht "Druck auf dem Kessel"
Angesichts des umfassenden Warnstreiks im öffentlichen Verkehr in Deutschland hat Verdi-Chef Frank Werneke die Arbeitgeber zum Entgegenkommen im Tarifstreit um den öffentlichen Dienst aufgerufen. "Alle, wirklich alle Mitglieder, die wir heute zum Arbeitskampf aufgerufen haben, beteiligen sich an diesem Streik", sagte Werneke zum Start der dritten Verhandlungsrunde am Montag in Potsdam. "Es ist einfach Druck auf dem Kessel, weil die Beschäftigten es leid sind, sich jeden Tag mit warmen Worten abspeisen zu lassen, während die Arbeitsbedingungen immer schlechter werden und viele Stellen unbesetzt sind."
Werneke schloss eine erneute Kooperation mit der Bahngewerkschaft EVG wie beim heutigen Verkehrsstreik nicht aus. "Es gibt zahlreiche Berührungspunkte", sagte der Verdi-Chef. Allerdings sei der gemeinsame Ausstand auch einfach "Ergebnis des Tarifkalenders", also der zeitgleichen Verhandlungssituation von EVG und Verdi.
- Zum Artikel: Werneke: Ohne mehr Bezahlung blutet der öffentliche Dienst aus
11.39 Uhr: Kaum Auswirkungen des Verkehrsstreiks auf Schulen
Die Bus- und Bahnstreiks haben sich an den Schulen in Augsburg und Umgebung heute weniger niedergeschlagen, als die Schulleiterinnen und Schulleiter befürchtet hatten. Stefan Dill, Direktor des Justus-von-Liebig-Gymnasiums in Neusäß (Lkr. Augsburg), wunderte sich, dass die angekündigten Verspätungen und Ausfälle von Bussen kaum eingetreten sind. "Der Großteil ist gefahren." Das Gymnasium wird von Linienbussen des AVV bedient. Distanzunterricht sei von vornherein nicht angedacht gewesen, weil die meisten seiner Schülerinnen und Schüler aus der Nähe kommen und Schulaufgaben anstünden. Er habe ihnen nahegelegt, gegebenenfalls zu laufen oder zu radeln. Am benachbarten Berufsschulzentrum und der FOS/BOS seien dagegen viel weniger Schülerinnen und Schüler gekommen und es wurde auf Distanzunterricht umgestellt, so Dill. Das Schulzentrum hat ein größeres Einzugsgebiet.
11.38 Uhr: Wofür Verdi und die EVG – einzeln – kämpfen
Seit heute läuft in Potsdam die dritte Runde der Tarifverhandlungen für rund zweieinhalb Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Die Gewerkschaft Verdi fordert 10,5 Prozent und monatlich mindestens 500 Euro mehr Gehalt. Das Angebot der Arbeitgeber aus der zweiten Verhandlungsrunde hält Verdi für völlig unzureichend.
Die EVG befindet sich aktuell in Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn und rund 50 weiteren Unternehmen. Sie fordert bei einer Laufzeit von einem Jahr Lohnerhöhungen von insgesamt zwölf Prozent, mindestens aber 650 Euro als "soziale Komponente". Die Verhandlungen sollen am 24. und 25. April fortgesetzt werden.
11.18 Uhr: Regionalbus Augsburg weitgehend lahmgelegt
Die Linien des Anbieters Regionalbus Augsburg in Schwaben und Oberbayern werden heute weitgehend bestreikt. Das teilte Geschäftsführer Josef Zeiselmair am Vormittag mit. Nicht betroffen ist der RBA-Betrieb in Lindau. In den übrigen Betrieben (Augsburg, Dillingen, Kempten, Neu-Ulm und Ingolstadt) wird gestreikt. Nur vereinzelt könnten Linien durch Subunternehmer bedient werden, erklärte Zeiselmair.
11.17 Uhr: Streik und Klima-Aktivisten behindern Passauer Verkehr
Verkehrsbehinderungen durch Klimakleber: Zwei Aktivisten haben sich am Mittag am Passauer Ludwigsplatz, einer der verkehrsreichsten Stellen der Stadt, festgeklebt. Dadurch kam es zu längeren Staus. Das ganz große Verkehrschaos konnte verhindert werden, weil die Polizei den Verkehr einspurig am Einsatzort vorbeileiten konnte.
Die Aktion begann gegen 11 Uhr und war nach gut 30 Minuten beendet. Die Beamten konnten einen der beiden Aktivisten sofort von der Fahrbahn entfernen, der zweite konnte erst nach Einsatz eines speziellen Lösungsmittels von der Straße gehoben werden. Die beiden und zwei weitere Personen wurden anschließend auf die Dienststelle gebracht.
Micha Frey, ein Sprecher der Passauer Aktivisten, rechtfertigt im BR-Interview die Aktion ausgerechnet am bundesweiten Streiktag: "Das kann ja auch bedeuten, dass wir Kämpfe verbinden. Wir stehen ja solidarisch mit den Arbeitenden, die sich für ihre Forderungen einsetzen. Und wir machen hier auch einen Protest, der in der Öffentlichkeit ankommen muss."
11.15 Uhr: Heute keine Tram und keine U-Bahn mehr in München
Auch in der Landeshauptstadt wird der Verkehr bestreikt. Die Münchner Verkehrsbetriebe (MVG) hatten zuvor angekündigt, zumindest einen Teil des Betriebs bei U-Bahn und Tram aufrechterhalten zu wollen. Dieses Vorhaben wurde laut Website der MVG nun gecancelt. Lediglich Buslinien sind laut MVG im Einsatz. Hier sei ungefähr die Hälfte der Fahrzeuge ausgerückt.
11.14 Uhr: Bahn fordert von EVG schnelle Rückkehr an Verhandlungstisch
Die Deutsche Bahn hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) angesichts des Großstreiks am Montag erneut zu einer raschen Rückkehr an den Verhandlungstisch aufgefordert. "Es ist sehr befremdlich, dass man heute streikt und erst in fünf Wochen bereit ist, wieder mit uns zu verhandeln", sagte Bahn-Sprecher Achim Stauß in Berlin. Der "Megastreik" der EVG lege das Land lahm.
Die Dienstleistungsgesellschaft Verdi und die EVG haben für Montag bundesweit insgesamt rund 350.000 Beschäftigte in verschiedenen Bereichen zu einem ganztägigen Arbeitskampf aufgerufen. Verdi will im Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst Druck ausüben, die EVG ist in Tarifverhandlungen mit der Bahn und 50 weiteren Unternehmen. Die Verhandlungen zwischen EVG und Bahn sollen am 24. und 25. April fortgesetzt werden.
11.03 Uhr: Faeser mit Verständnis für Ärger über Bahnstreik
Ungeachtet der umfassenden Warnstreiks in Deutschland setzt Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) auf eine baldige Lösung im Tarifstreit um den öffentlichen Dienst. "Viele, auch im öffentlichen Dienst, leiden dieser Tage unter den hohen Energiepreisen, unter der hohen Inflation", sagte Faeser unmittelbar vor der dritten Verhandlungsrunde für Bund und Kommunen am Montag in Potsdam. "Deswegen ist es auch unsere Aufgabe, gemeinsam einen guten Abschluss zu finden." Gleichzeitig zu den Verhandlungen haben Verdi und die Bahngewerkschaft EVG den öffentlichen Verkehr am Montag weitgehend zum Erliegen gebracht.
Faeser sagte, sie habe "viel Verständnis" dafür, dass sich Reisende über die Einschränkungen im Bahnverkehr ärgerten. Ausdrücklich wies Faeser darauf hin, "dass wir hier nicht über den Bahnabschluss verhandeln und auch nicht mit der EVG verhandeln". Tatsächlich betrifft der Warnstreik im Verkehr sowohl Tarifverhandlungen, die die EVG mit Bahnunternehmen führt, als auch die Tarifrunde für den öffentlichen Dienst in Potsdam. Faeser sagte: "Ich weiß, dass das Streikrecht ein Grundrecht ist und jeder hat das Recht, das auch jederzeit zu tun." Allerdings solle man darauf achten, dass die Aktivitäten auch passten.
11.01 Uhr: EVG-Chef: Warnstreik ist notwendig und verhältnismäßig
Die bundesweiten Warnstreiks im Verkehrssektor sind aus Sicht des Vorsitzenden der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Martin Burkert, "notwendig und verhältnismäßig". "Es geht jetzt darum, dass diese Branche nicht abgehängt werden darf von der allgemeinen Lohnentwicklung", sagte Burkert am Montag in Potsdam. Dort beginnt am Vormittag die dritte Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst zwischen Bund, Kommunen und der Gewerkschaft Verdi, die mit der EVG gemeinsam zum Arbeitskampf aufgerufen hatte.
"Wir sind entschlossen, unsere Forderungen nach 650 Euro für alle Beschäftigungsgruppen, alternativ 12 Prozent, durchzusetzen", betonte Burkert mit Blick auf die eigenen Tarifverhandlungen in der Bahnbranche, die ebenfalls in dieser Woche fortgesetzt werden sollen. "Wir erwarten ein Angebot, das unseren Forderungen entspricht und vor allem keine Gegenangebote."
10.59 Uhr: Dritte Tarifrunde in Potsdam gestartet
Zum Auftakt der dritten Tarifrunde deutet sich im Tarifstreit von Bund und Kommunen keine Einigung an. Die Gewerkschaften müssten den Arbeitgebern von ihren hohen Forderungen entgegenkommen, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) in Potsdam. Die Präsidentin der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA), Karin Welge (SPD), kündigte an, die Arbeitgeber würden zunächst kein neues Angebot vorlegen.
Das vorliegende Arbeitgeberangebot finde "keinerlei Akzeptanz bei den Beschäftigten, sagte hingegen der Vorsitzender der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Frank Werneke. Es sei "einfach Druck auf dem Kessel". Eine Tariflaufzeit von 27 Monaten sei "gänzlich inakzeptabel", die angebotene prozentuale Erhöhung reiche bei weitem nicht aus. Zudem verweigerten die Arbeitgeber einen Mindestbetrag als soziale Komponenten.
10.48 Uhr: Warnstreik ohne Auswirkungen auf Main-Schleusen
Der Warnstreik hat nach Angaben des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Main am Montag zunächst keine Auswirkungen auf die Schifffahrt auf dem Main gehabt. In der Frühschicht von 06.00 bis 14.00 Uhr seien die Leitzentralen für die Schleusen des Untermains in Kostheim (Ginsheim-Gustavsburg) und Offenbach regulär besetzt, teilte die Fachbereichsleiterin Schifffahrt, Marisa Schneider, mit.
Die Leitzentrale in Aschaffenburg und weitere Leitzentralen am Obermain würden zum Teil bestreikt. Dies habe jedoch nur Auswirkungen auf die Schleusen Kleinostheim und Krotzenburg, die beide nahe der hessischen-bayerischen Grenze liegen, erläuterte die Sprecherin. Denn zwischen den Schleusen Obernau (Aschaffenburg) und Viereth im Landkreis Bamberg sei die Schifffahrt auf Grund des jährlichen Schleusenreparaturprogramms derzeit planmäßig gesperrt.
10.47 Uhr: Verkehrsstreik auch im Einzelhandel spürbar
Die Auswirkungen des Verkehrsstreiks sind auch im Einzelhandel in Bayern spürbar. Viele größere Häuser etwa in München arbeiteten nur mit einer Notbesetzung, sagte ein Sprecher des Handelsverbandes Bayern. In wenigen Fällen blieben Geschäfte sogar geschlossen. Die Unternehmen reagieren damit auf den weitgehenden Stillstand von Bussen und Bahnen in vielen Städten. Vor allem in Großstädten und dort im Innenstadtbereich sei mit deutlich weniger Käuferinnen und Käufern zu rechnen, sagte der Sprecher. Je kleiner eine Stadt sei, desto weniger sei dagegen mit Auswirkungen auf den Handel zu rechnen. Da die Menschen im ländlichen Raum eher auf das Auto setzten, seien die Auswirkungen dort voraussichtlich geringer.
An den Bäckereien der Bahnhöfe blieben die Auslagen am Morgen voll.
10.41 Uhr: Streik legt Zugverkehr zwischen Tschechien und Deutschland lahm
Der Verkehrswarnstreik hat den Schienenpersonenverkehr mit dem Nachbarland Tschechien komplett lahmgelegt. Grenzüberschreitende Fern- und Regionalzüge fuhren am Montag nur auf den Streckenabschnitten innerhalb Tschechiens, wie die staatliche Eisenbahn Ceske Drahy (CD) mitteilte.
Beispielsweise verkehrten die Eurocity-Züge zwischen Prag und Berlin nur im Abschnitt zwischen Prag und Decin (Tetschen). Die Eurocity-Züge in Richtung München endeten in Domazlice (Taus). Die Schnellzüge zwischen Cheb (Eger) und Nürnberg wurden ersatzlos gestrichen. Die Nationalparklinie U28 in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz wurde unter Auslassung des deutschen Teilstücks zweigeteilt.
Aus Kulanzgründen ermöglicht die tschechische Bahn den Umtausch oder die Umbuchung von bereits gekauften Fahrkarten nach Deutschland. Es wird erwartet, dass der grenzüberschreitende Zugverkehr am Dienstag wieder ohne Einschränkungen aufgenommen werden kann.
10.29 Uhr: Busse bei Lindau fahren
Die Busse im Stadtverkehr in Lindau und im Westallgäu fahren heute weitgehend. Allerdings muss mit Problemen im Bahnverkehr rund um Lindau gerechnet werden. Wie es bei den Lindauer Stadtwerken heißt, sind keine Streikaktivitäten festzustellen: "Die Stadtbuslinien verkehren planmäßig", ist derzeit auf der Homepage zu lesen. Auch die privaten Busunternehmen fahren. Wie ein Sprecher der Regionalbus Augsburg (RBA) in Lindau auf Anfrage bestätigt hat, waren am Morgen Schul- und Linienbusse im Westallgäu unterwegs.
Der Landkreis Lindau gehört zum Verkehrsverbund bodo, der sonst fast komplett vom Streikaufruf von Verdi und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) betroffen ist. Am Morgen standen vor allem in und um Friedrichshafen (Baden-Württemberg) die Busse in den Depots. Dort waren Fahrerinnen und Fahrer der Regionalverkehr Alb-Bodensee (RAB) zum Warnstreik aufgerufen.
10.07 Uhr: Größeres Verkehrschaos ausgeblieben
Der bundesweite Warnstreik hat am Montagmorgen zwar für deutlich mehr Verkehr und Behinderungen auf den Autobahnen gesorgt, ein Chaos blieb aber aus. Rund um die Ballungsräume stocke der Verkehr zwar, "einen Kollaps oder ein Riesenchaos sehen wir aber nicht", sagte eine Sprecherin des ADAC am Montagvormittag. Aus ihrer Sicht haben die frühe Ankündigung und die Berichterstattung womöglich dafür gesorgt, dass viele Menschen sich auf den Warnstreik eingestellt hätten. "Wer kann, ist im Homeoffice geblieben."
In München kam es an Stau-Hotspots wie dem Mittleren Ring zwar deutlich früher zu vollen Straßen als sonst – insgesamt hielten sich die Behinderungen im morgendlichen Berufsverkehr aber in Grenzen. Mittlerweile hat sich der Verkehr auf Münchens Straßen wieder auf "Normalbetrieb" eingependelt. Es sei ein "normaler, verregneter Montag", sagte ein Sprecher der Münchner Polizei auf BR-Anfrage. Zwar habe es heute Früh ein deutlich stärkeres Verkehrsaufkommen gegeben. Mehr Unfälle seien hingegen nicht passiert. Staus gab es auf der A9 im Münchner Norden, auf der A94 bei Daglfing und auf der B304.
Auffällig mehr Radfahrer sind und waren heute auf Münchens Radwegen unterwegs. Darunter auch viele Schülerinnen und Schüler, weil auch Schulbusse teilweise von den Streiks betroffen waren.
09.56 Uhr: Beamtenbund fordert Arbeitgeber zu Nachbesserung auf
Im Tarifstreit um den öffentlichen Dienst hat der Beamtenbund dbb die öffentlichen Arbeitgeber zur Nachbesserung ihres Angebots für die 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen aufgerufen. Ansonsten werde ein Schlichtungsverfahren und im Fall von dessen Scheitern sogar ein flächendeckender Erzwingungsstreik wahrscheinlich, sagte dbb-Chef Ulrich Silberbach am Verhandlungsort in Potsdam. Zum Start in die dritte Verhandlungsrunde von Bund und Kommunen haben die Gewerkschaften den öffentlichen Verkehr in Deutschland mit einem großen Warnstreik weitgehend zum Erliegen gebracht.
"Es wird sich heute und in den nächsten Tagen am Verhandlungstisch zeigen, ob denn auch die Arbeitgeber die Zeichen gehört haben", sagte Silberbach. Nötig sei ein deutliches Nachbessern ihres Angebots von Februar. Für den Fall, dass dies nicht passiere, sagte Silberbach: "Wir würden dann wahrscheinlich in die Schlichtung gehen. Sollte die wiederum zu keinem Ergebnis führen, dann wird es mal wieder sehr dunkel in Deutschland. Dann werden wir in einen flächendeckenden, unbefristeten Arbeitskampf einsteigen müssen", so der Gewerkschaftschef.
09.51 Uhr: Kaum Busverkehr in Schweinfurt
Auch die Beschäftigten der Stadtwerke Schweinfurt GmbH im Verkehrsbetrieb streiken heute, weshalb der Busverkehr dort größtenteils zum Erliegen kommt. Die Stadtwerke bieten lediglich einen Basisfahrplan an, der von Privatunternehmern gefahren wird, so Sprecher Dirk Wapki auf BR24-Nachfrage. Dies sind unter anderem Schülerfahrten. Die Fahrten würden rege genutzt, überfüllte Busse konnten bisher jedoch nicht festgestellt werden, wie Wapki weiter mitteilt. Die meisten Fahrgäste seien auf den Streik vorbereitet gewesen und hätten sich Alternativen gesucht. Von den Privatunternehmern seien heute 15 Fahrerinnen und Fahrer im Einsatz. Bei den Stadtwerken Schweinfurt sind insgesamt 80 Fahrerinnen und Fahrer beschäftigt.
09.45 Uhr: Aktuell kein U-Bahn-Betrieb in München
Auch in der Landeshauptstadt wird der Verkehr bestreikt. Die Münchner Verkehrsbetriebe (MVG) hatten zuvor angekündigt, zumindest einen Teil des Betriebs bei U-Bahn und Tram aufrechterhalten zu wollen. Dieses Vorhaben kann aktuell allerdings nicht eingehalten werden. Lediglich Buslinien sind laut MVG im Einsatz. Hier sei ungefähr die Hälfte der Fahrzeuge ausgerückt.
Ob zu einem späteren Zeitpunkt Tram und U-Bahn in München fahren, ist laut MVG aktuell noch unklar.
09.38 Uhr: Unterfränkische Schulen kommen mit Streik gut zurecht
Trotz des Streiks sind die meisten Schülerinnen und Schüler in Unterfranken zum Unterricht erschienen. Das hat eine stichprobenhafte BR24-Umfrage bei unterfränkischen Schulen ergeben. Durch die frühzeitige Ankündigung des Streiks, konnten die Schulen die Eltern rechtzeitig informieren: Prinzipiell besteht Anwesenheitspflicht, vom Streik Betroffene sollten versuchen auf andere Verkehrsmittel auszuweichen oder versuchen Fahrgemeinschaften zu bilden. "Die Familien haben sich offenbar gut organisiert", so Kerstin Petz, Schulleiterin der Schweinfurter Walther-Rathenau-Schulen. Streikbedingt würden nur vereinzelt Schülerinnen und Schüler fehlen, vor allem diejenigen, die auf die Bahn angewiesen seien. Die meisten Schulen stellen für diejenigen, die nicht zur Schule kommen konnten, die Unterrichtsmaterialen in den jeweiligen Schulportalen zur Verfügung. Die Fachoberschule in Würzburg etwa bietet für den Warnstreiktag Homeschooling an.
09.30 Uhr – Im Video: BR24live zum Warnstreik
09.26 Uhr: Weite Teile des Nahverkehrs in Unterfranken lahmgelegt
Der Warnstreik legt weite Teile des Nahverkehrs in Unterfranken lahm. Die Bahnsteige am Würzburger Hauptbahnhof sind menschenleer. Die EVG hat alle ihre Mitglieder zum Streik aufgerufen. An der Versammlung am Würzburger Hauptbahnhof nahmen am Morgen ca. 50 Menschen teil.
Ebenfalls bestreikt wird die Würzburger Straßenbahn, deren Züge allesamt im Depot bleiben. Dort hatte die Gewerkschaft Verdi zum Streik aufgerufen. Stadtbusse in Würzburg fahren heute nur vereinzelt, in Schweinfurt gilt ein Sonderfahrplan. In Neustadt an der Saale ist bei den NESSI Linien mit massiven Fahrtausfällen zu rechnen. In Aschaffenburg dagegen dürften laut Verdi viele Busse dagegen normal fahren. Denn viele Linien würden von privaten Betreibern gefahren, die nicht streiken.
Unterwegs sind dagegen viele Taxen in Mainfranken. Laut der Taxizentrale Würzburg seien alle über 120 Taxen heute im Einsatz. Ein Taxifahrer erzählt, dass heute morgen normaler Verkehr gewesen sei. Er habe allerdings viele Vorbestellungen für den weiteren Tag, erzählt er. In der Taxizentrale in Würzburg ist mehr oder weniger normaler Betrieb. Aber den Streik abfangen könnten sie nicht, es sei schlicht nicht möglich, sagt ein Mitarbeiter. Wie sich der Tag weiter entwickelt, sei aber noch nicht abzusehen.
09.25 Uhr: Tarifexperte hält Mindestforderung von 500 Euro für Problem
Der Tarifexperte Hagen Lesch vom arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft hält den von den Gewerkschaften geforderten Mindestbetrag von 500 Euro mehr im Monat für ein Problem. Im Gespräch mit BR24 sagte er, im Öffentlichen Dienst Inflationsausgleichsprämien zu zahlen, halte er für eine gute Möglichkeit, um den unteren Lohngruppen in Zeiten steigender Energiepreise zu helfen. Die Lohnforderungen der Gewerkschaften seien aber kaum realistisch: "Vordergründig geht es ja um 10,5 Prozent, der Mindestbetrag ist aber ein Problem, diese 500 Euro, weil die bedeuten in den untersten Lohngruppen bis zu 25 Prozent mehr Lohnerhöhung. Das summiert sich also auf etwa 15 Prozent."
Das Problem sei, dass die Kommunen Personal einstellen sollten, investieren müssten, beispielsweise in die Sanierung von Schulen, und dabei noch höhere Löhne zahlen müssten. "All das geht natürlich nur, wenn die Verschuldung massiv steigt", betonte Lesch. "Das Hauptproblem ist aus meiner Sicht, dass wir die Reallohnverluste, die wir im Moment haben, nicht komplett ausgleichen können. Wir haben einen Wohlstandsverlust durch die hohen Energiepreise, den müssen aber Arbeitnehmer und Unternehmen, hier Kommunen, gemeinsam tragen."
09.23 Uhr: Warnstreik sorgt für mehr Autoverkehr in Mittelfranken
Der Warnstreik im öffentlichen Nahverkehr sorgt für mehr Verkehr auf Mittelfrankens Straßen. Wie die Polizei Mittelfranken auf Anfrage des BR mitteilt, sei "definitiv mehr los". Ein Verkehrschaos sei aber ausgeblieben. Es habe keine größeren Staus gegeben, so ein Polizeisprecher.
Wegen des Warnstreiks steht heute der Fern- und Regionalverkehr der Bahn auch in Mittelfranken still. In Nürnberg fahren zudem weder U-Bahnen, noch Straßenbahnen oder Busse. In Fürth und Erlangen fahren die Busse nach Ersatzfahrpläne mit einem 30- bzw. 60 Minuten-Takt.
09.12 Uhr: Kein Zugverkehr in Oberfranken – aber auch kein Chaos
Seit Mitternacht geht auch in Oberfranken bei der Bahn nichts mehr. Bis um 15.00 Uhr soll der Streik der EVG-Beschäftigten dauern. Regional-, Fern- und Güterverkehr stehen still. Auch private Eisenbahngesellschaften wie Agilis sind betroffen, obwohl deren Beschäftigte nicht am Streik teilnehmen. Da aber Fahrdienstleiter und Stellwerker die Arbeit niedergelegt haben, können keine Züge auf den Gleisen der Deutschen Bahn AG (DB) abgefertigt werden.
In ganz Oberfranken fahre kein Zug, bestätigt der Vorsitzende des EVG Ortsverbandes Nordost Oberfranken, Helmut Diener, dem BR. Auch der Verkehr von Hof ins sächsische Plauen sei stillgelegt. Ebenso fahre auch der Alex nach München nicht. Im Bayreuther Hauptbahnhof sind die Züge der DB abgestellt. Dagegen sind die Fahrzeuge von Agilis besetzt. Deren Zugführer warten die Lage ab. Nach Auskunft von Gewerkschaftssprecher Helmut Diener seien etwa 400 bis 500 Kolleginnen in Oberfranken im Ausstand. Angefangen von Lokomotivführerinnen über Fahrdienstleiter bis hin zur Reinigungskraft.
09.09 Uhr: Schulen im Allgäu kommen mit Warnstreiks gut zurecht
Die Schulen im Allgäu gehen sehr unterschiedlich mit dem heutigen Warnstreiktag im Nahverkehr um. Die St. Martin-Grundschule Marktoberdorf hatte noch am Freitag nachgeforscht, ob der Schulverkehr beeinträchtigt sein könnte. In einem Schreiben an die Eltern hieß es, es sollten eigentlich alle Kinder mit dem Bus in die Schule kommen – und so war es dann auch, bestätigt der Schulleiter auf BR-Anfrage.
Auch am Gymnasium Buchloe sind die meisten Kinder im Präsenzunterricht, nur wenige Schülerinnen und Schüler seien auf den Zug angewiesen und diese würden heute entschuldigt fehlen, so die Schulleiterin. Für heute geplante Leistungsnachweise seien verschoben worden. Die Fachoberschule in Sonthofen überbrückt den Warnstreiktag mit einem Distanzunterricht. Als Folge der Corona-Pandemie habe man sich ohnehin vorgenommen, fix einen Tag im Monat online zu unterrichten. Und das sei eben nun heute der Fall, heißt es pragmatisch in Sonthofen.
08.59 Uhr: Millionen Fahrgäste bei der Bahn vom Warnstreik betroffen
Die Deutsche Bahn hat den großangelegten Warnstreik der Gewerkschaften Verdi und EVG erneut kritisiert. "An diesem überzogenen, übertriebenen Streik leiden Millionen Fahrgäste, die auf Busse und Bahnen angewiesen sind", sagte ein Bahnsprecher am Montagmorgen in Berlin. "Nicht jeder kann vom Homeoffice aus arbeiten." Nachteile hätten demnach auch Tausende Unternehmen in der Wirtschaft, die ihre Güter über die Schiene empfingen oder versendeten: "Gewinner des Tages sind die Mineralölkonzerne."
Die Bahn hat aufgrund des Warnstreiks am Montag den gesamten Fernverkehr und weite Teile des eigenen Regional- und S-Bahnverkehrs eingestellt. "Möglicherweise können wir im Regionalverkehr je nach Streikverlauf im Laufe des Tages wieder fahren", betonte der Konzernsprecher. "Aber das hängt sehr von der Dynamik des Streiks ab." Fahrgäste sollten sich auf der Internetseite oder der App der Bahn über die jeweilige Situation im Regionalverkehr informieren.
08.46 Uhr: Nichts geht im Nahverkehr in Niederbayern und der Oberpfalz
Neben dem Fernverkehr der Deutschen Bahn wird auch der Regionalverkehr heute größtenteils eingestellt. Das betrifft in Niederbayern und der Oberpfalz auch die privaten Bahnanbieter, die ja auf das Netz der Deutschen Bahn angewiesen sind. Deshalb fahren vorerst auch keine Züge von Agilis. Und auch die Länderbahn rechnet mit Stillstand. Dazu zählen Alex, Oberpfalzbahn und Waldbahn.
Bei den Bussen fallen die Stadtbusse in Regensburg und zu großen Teilen in Passau und Landshut aus. Auch die roten RBO-Busse bleiben im Depot.
08.29 Uhr: Kritik am Warnstreik vom Fahrgastverband Pro Bahn
Kritik am Warnstreik kommt vom schwäbischen Fahrgastverband Pro Bahn. Sprecher Jörg Lange bemängelt zum einen teils unzulängliche Informationspolitik der Nahverkehrsbetriebe: "Da sind auch Falschmeldungen rausgegangen, dass doch noch Züge oder Busse fahren würden". Dabei sei bereits am Sonntag klar gewesen, dass der Verkehr komplett zum Erliegen komme. "Unsere Forderung nach einem verlässlichen Streikplan wurde leider nur an wenigen Orten umgesetzt. Das ist natürlich schlecht in so einer Situation", moniert Lange.
Er kritisiert zum anderen aber auch den Umfang des Warnstreiks generell. Nötig sei eine Art Notdienstvereinbarung, fordert Lange. "Aus unserer Sicht muss auch im Streikfall sichergestellt werden, dass ein gewisser Teil des öffentlichen Verkehrs auch fährt, dass ein Grundangebot vorhanden ist, weil es wirklich Leute gibt, die darauf angewiesen sind. Menschen ohne Auto würden "nun in die Röhre schauen" und Ärger mit ihrem Arbeitgeber riskieren.
Eine Notdienstvereinbarung hätten sogar die Autobahnbetreiber mit den Mitarbeitern geschlossen, die für die Sicherung der Tunnel zuständig sind, erläutert der schwäbische ProBahn-Sprecher. Der ÖPNV, so Lange weiter, könne nur dann zum Erfolgsmodell werden, "wenn sich die Bürger darauf verlassen können". Der Fahrgastverband richte daher den dringenden Appell an die Streikparteien, schnellstmöglich eine Einigung zu finden.
08.02 Uhr: Wenig Auswirkungen auf Unterfrankens Straßen
Die Polizei in Unterfranken verzeichnet bisher trotz des Streiks kein ungewöhnliches Verkehrsaufkommen auf den Straßen. Die Lage sei bislang recht normal, wie ein Sprecher auf BR24-Nachfrage mitteilt. "Hier und da gibt es kleine Stauungen, aber es gibt auch einige Baustellen. Das ist um die Uhrzeit nicht ungewöhnlich", so der Sprecher um 7.45 Uhr.
Der Landkreis Rhön-Grabfeld erwartet trotz des heutigen Streiks keine großen Beeinträchtigungen im ÖPNV. "Die Auswirkungen halten sich in Grenzen, wir kommen relativ glimpflich davon", so Ronald Ziegler, der Nahverkehrsbeauftragte des Landkreises Rhön-Grabfeld, gegenüber BR24.
Bestreikt werden die vier Nessi-Linien der Stadt Bad Neustadt a. d. Saale sowie die von der OVF durchgeführten Verkehre der Linie 821 Elstalbus zwischen Fladungen, Oberelsbach, Bastheim und Bad Neustadt. Betroffen sei dadurch vor allem der Schülerverkehr, so Ziegler. Viele andere private Busunternehmen fahren aber regulär.
07.58 Uhr: Augsburger Stadtwerke – Nahverkehr ausgebremst
Keine Züge, keine Busse, keine Trambahnen – durch den heutigen Warnstreik ist der Nahverkehr in Augsburg am Morgen beinahe vollständig zum Erliegen gekommen. Bis auf wenige Ausnahmen seien seit heute Morgen keine Straßenbahnen und Busse aus den Depots ausgerückt, so ein Sprecher der Stadtwerke. Ein Notfahrplan könne wegen der nur wenigen einsatzbereiten Fahrzeuge nicht eingerichtet werden.
Von knapp 140 Bussen und Trambahnen, die normalerweise am Morgen im Einsatz seien, seien lediglich einige Busse unterwegs, und zwar nur auf den Stadtteillinien 24/25 in Haunstetten und 38 in Göggingen/Inningen/Bergheim. Diese Linien seien an private Busunternehmen vergeben, die aktuell nicht bestreikt werden. Die Buslinie 21 verkehre heute ebenfalls nicht, heißt es in einer Mitteilung der Stadtwerke Augsburg Die Taxispur-Wartespur vor dem Augsburger Hauptbahnhof blieb am Morgen ebenfalls leer, allerdings wegen hoher Nachfrage – denn die Fahrzeuge sind nahezu durchgehend im Einsatz.
07.56 Uhr: Münchner Hauptbahnhof – Kein Zug, kein Personal, kaum Passagiere
Der Münchner Hauptbahnhof ist leer. An den Gleisen in der Haupthalle steht kein einziger Zug. Nur vereinzelt laufen Reisende durch die Bahnhofshalle, weil sie irrtümlich glauben, dass die Züge der österreichischen Bahn nach Salzburg oder Kufstein fahren. Doch bis mindestens 15 Uhr geht am Münchner Hauptbahnhof wegen des Streiks nichts - auch, weil beispielsweise kein Fahrdienstleiter oder anderes Bahnpersonal im Einsatz ist.
Ähnlich sieht es bei der S-Bahn aus. An den Gleisen standen in den frühen Morgenstunden vereinzelt Menschen, die beispielsweise aus der Nachtschicht kamen und nicht wussten, wie sie nun nach Hause kommen sollten. Ansonsten sind die Bahnsteige leer. Auf einer Anzeigetafel ist zu lesen, dass die S-Bahnen bis mindestens 15 Uhr nicht fahren.
Lärm machten am Münchner Hauptbahnhof heute Früh nur die rund 25 Streikenden, die mit Trillerpfeifen durch die Bahnhofshalle zogen. Sie hatten eine Musikbox dabei und spielten das Lied "Es fährt ein Zug nach Nirgendwo".
07.35 Uhr: In Oberfranken steht der Zugverkehr steht still
Seit Mitternacht geht auch in Oberfranken bei der Bahn nichts mehr. Die Angehörigen der Eisenbahnverkehrsgesellschaft (EVG) sind seitdem im Ausstand. Regional- und der Fernverkehr stehen still. Auch die private Eisenbahngesellschaft Agilis ist betroffen. Da Fahrdienstleiter und Stellwerker die Arbeit niedergelegt haben, können keine Züge auf den Gleisen der Deutschen Bahn AG (DB) abgefertigt werden. In ganz Oberfranken gehe derzeit nichts, so EVG- Gewerkschafter Arik gegenüber dem BR. Die Züge der DB sind unbeleuchtet am Bayreuther Hauptbahnhof abgestellt. Dagegen sind die Fahrzeuge von Agilis besetzt. Deren Zugführer warten die Lage ab.
07.21 Uhr: EVG meldet mehr als 30.000 Beteiligte bei Bahnen
Beim bundesweiten Verkehrswarnstreik haben sich der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) zufolge bis zum frühen Morgen allein im Bahnsektor mehr als 30.000 Beschäftigte an 350 Standorten beteiligt. "Die Streikbereitschaft ist sehr hoch, die Wut der Beschäftigten von den Arbeitgebern hingehalten zu werden, riesig", teilte EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch am Montagmorgen mit. "Wir streiken heute, weil uns in den Tarifverhandlungen trotz der für viele Beschäftigten angespannten finanziellen Situation nichts vorgelegt wurde, über das wir ernsthaft verhandeln könnten."
Bilder des Streiks am Montagmorgen
07.15 Uhr: Humanitäre Flüge in Nürnberg und München möglich
Die am Nürnberger Flughafen stationierten Rettungsflieger sind vom Warnstreik nicht betroffen. So seien Rückholaktionen von im Ausland erkrankten oder verunglückten Deutschen weiter möglich, sagte ein Flughafensprecher am Morgen. Der normale Passagierverkehr finde dagegen nicht statt. "32 Verbindungen sind gestrichen worden."
Auch am Flughafen München gibt es am Montag keinen regulären Flugverkehr – 785 Flüge sollen ausfallen. Lediglich ein Ambulanzflieger sei am Morgen angekommen, sagte eine Sprecherin. Der Betrieb am Flughafen hatte bereits am Sonntag wegen eines Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi stillgestanden. Zehntausende Passagiere waren betroffen. In Memmingen sollte heute dagegen normal geflogen werden.
07.11 Uhr: VKA-Präsidentin Welge kritisiert Gewerkschaften
Die Verhandlungsführerin der Kommunen, Karin Welge, beklagt im Interview mit der radioWelt von Bayern 2 die Heftigkeit der Warnstreiks im Verkehrssektor heute und mahnt: "Wir haben uns im vergangenen Jahr schon darauf verständigt, in drei Verhandlungsrunden zueinander zu kommen. Und deswegen erstaunt diese Massivität der Streiks vor der dritten Verhandlungsrunde schon deutlich."
Welge fügte an: "Die Gewerkschaften haben ein Angebot gefordert. Das haben wir vorgelegt.[...] Jetzt ist es an der Zeit, dass die Gewerkschaften sich auf uns zu bewegen. Und ich würde mir auch im Sinne eines geordneten Miteinanders einen Abschluss wünschen. Ich gehe zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass das gelingt."
Die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) merkte allerdings auch an: "Theoretisch gibt es natürlich viele Variantenspiele, die da möglich sind – vierte Runde, Schlichtung, alles Mögliche – das halte ich im Moment aber nicht für die wahrscheinlichste Variante."
In Potsdam gehen die Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen heute in die dritte Runde. Die Beratungen von Arbeitgebern und Gewerkschaften sollen bis übermorgen dauern.
07.04 Uhr: Ärger und Verständnis gleichermaßen in Augsburg
Unsere BR-Reporterin Barbara Leinfelder hat am Morgen mit Reisenden am Augsburger Hauptbahnhof gesprochen. Auch dort steht der Verkehr still. In der Wartehalle versucht ein Pendler, übers Handy einen Kollegen zu erreichen, "dass alle gleichzeitig streiken, ist nicht fair", schimpft er. Ein anderer nimmt es gelassen, der Bus von Diedorf nach Augsburg sei gefahren, dass es nun erst mal nicht weitergehe, sei ärgerlich, aber er verstehe auch die Bahnmitarbeiter, meint ein Zugpendler. Die Streikenden sind schon morgens um 6 mit Warnweste mit Aufdruck "Wir streiken" unterwegs – doch die Mini-Vuvuzelas, die sie mit dabeihaben, bleiben erst einmal noch in der Plastikverpackung. Den Streik halten sie für unausweichlich: Es fehle "überall an Mitarbeitern", viele Kollegen seien abgewandert, sagt einer, weil anstrengender Schichtbetrieb und schlechte Bezahlung nicht zusammenpassen würden, "da muss sich was ändern".
06.58 Uhr: Staus und stockender Verkehr auf den Straßen
Auf den Straßen bilden sich erste Staus. Im Münchner Norden stockt es auf der A9, außerdem legt der Verkehr etwa in den Bereichen Mittlerer Ring und Landshuter Alle deutlich zu. Auch hier gibt es stellenweise Stau. Ebenso auf der A995 Kreuz München-Süd Richtung München.
Zu den Betroffenen des heutigen Warnstreiks gehört auch die Autobahngesellschaft des Bundes. Von möglichen Tunnelsperrungen war im Vorfeld die Rede- auf BR Nachfrage teilte ein Sprecher der Autobahn GmbH Südbayern jedoch mit, er gehe stark davon aus, dass alle Tunnel im Großraum München offen bleiben.
Der Vorstand des Münchner Fahrradclubs ADFC, Andreas Schön, rechnet - trotz kalten Wetterverhältnissen mit Schneeregen – mit deutlich mehr Menschen als sonst auf dem Fahrrad.
06.50 Uhr: Zweiter Streiktag am Flughafen München
Am Flughafen München sind auch heute die Terminals beinahe menschenleer. Nur wenige Mitarbeitende sind da. Auf den Anzeigentafeln werden ausschließlich Annullierungen angezeigt. Die Läden und die gastronomischen Einrichtungen sind geschlossen. Am Sonntag waren bereits 700 Flüge ausgefallen, heute sollen es rund 800 sein. Bis auf humanitäre Transporte bleiben alle Maschinen alle am Boden.
06.24 Uhr: Stillstand im Nahverkehr in Mittel- und Oberfranken
Der bundesweite Warnstreik sorgt in öffentlichen Verkehr in Mittel- und Oberfranken für weitgehenden Stillstand. Am Flughafen Nürnberg sind nahezu alle Flüge annulliert. Ausnahmen sind bislang vier Flüge von und nach Memmingen. In Nürnberg bleiben heute alle U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse wegen des Warnstreiks in den Depots.
In Fürth will der städtische Verkehrsdienstleister infra mit Hilfe privater Verkehrsunternehmen einen reduzierten Bus-Fahrplan anbieten. Die E71, E72, E73, E75, E77, E78 und E79 benannten Linien binden unter anderem die Stadtteile Burgfarrnbach, Hardhöhe, Vach, Atzenhof, Oberfürberg, Stadeln und Poppenreuth an die Fürther Innenstadt an und sind im 30 Minuten- bzw. 60-Minuten-Takt geplant.
In Erlangen gelten heute Notfahrpläne für die Busse, die ebenfalls von privaten Verkehrsunternehmen umgesetzt werden. Alle städtischen Linien sollen im Stundentakt verkehren. Die Kliniklinie 299 soll regulär fahren. In Oberfranken steht wegen des Warnstreiks der Stadtbusverkehr in Bamberg heute still.
06.15 Uhr: Keine Züge bei der Bayerischen Regiobahn
Die Bayerische Regiobahn (BRB) meldet auf Twitter, "nach aktueller Erkenntnis ist bis 15:00 Uhr kein Zugverkehr möglich".
04.05 Uhr: EVG verteidigt Großstreik und warnt vor Ausfällen an Ostern
Die Eisenbahnergewerkschaft EVG hat den großen Warnstreik mit der bundesweiten Einstellung des Fernverkehrs mit einer harten Haltung der Deutschen Bahn in der Tarifauseinandersetzung verteidigt und warnt vor neuen Ausfällen in den Osterferien. "Wir streiken für ein tragfähiges Angebot", sagte der EVG-Vorsitzende Martin Burkert der "Augsburger Allgemeinen". "Was die Bahn bisher auf den Tisch gelegt hat, ist gar nichts." Die Bahn arbeite sogar mit unsozialen Gegenforderungen, wie Urlaubskürzungen. Der EVG-Chef hält daher weitere Warnstreiks auch in der Urlaubszeit über Ostern für möglich. Die Gewerkschaft strebe das aber nicht an. "Es hängt davon, ob der Bahnvorstand bald ein ordentliches Angebot vorlegt".
02.55 Uhr: S-Bahnen in Bayern stehen still
Via Twitter meldete die Deutsche Bahn den Stillstand ihrer S-Bahnen im Großraum München und Nürnberg. "Bis mindestens 16 Uhr kein Zugverkehr. Auch nach 16 Uhr ist der Zugverkehr massiv eingeschränkt. Bitte informieren Sie sich regelmäßig über Ihre Verbindung", heißt es auf der Kurznachrichtenplattform.
00.50 Uhr: Beamtenbund warnt vor weiterer Eskalations- und Streikwelle
Vor der dritten Tarifrunde im öffentlichen Dienst hat der Chef des Beamtenbunds dbb, Ulrich Silberbach, vor einer weiteren Arbeitskampf-Eskalation gewarnt. "Entweder wir hauen den Knoten durch und finden eine Einigung, oder wir stehen vor einer weiteren Eskalations- und Streikwelle"», sagte Silberbach der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Silberbach kritisierte erneut das bisherige Arbeitgeberangebot und forderte Bund und Kommunen auf, mit einem neuen Angebot Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen zu bringen. Verdi und Beamtenbund dbb fordern für die 2,5 Millionen Beschäftigten der Kommunen und des Bundes 10,5 Prozent mehr Einkommen über 12 Monate, mindestens 500 Euro mehr. Die Arbeitgeber wollen keinen Mindestbetrag - und bieten 5 Prozent mehr Lohn über 27 Monate.
00.00 Uhr: Ausstand im öffentlichen Verkehr hat begonnen
In Deutschland hat in der Nacht zum Montag der angekündigte Großstreik im Verkehrssektor begonnen. Seit Mitternacht sind bundesweit rund 350.000 Beschäftigte zu einem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen. Die Deutsche Bahn hat den gesamten Fernverkehr eingestellt und auch im Regionalverkehr werden voraussichtlich kaum Züge verkehren. Hinzu kommen Streiks in zahlreichen Nahverkehrsverbünden, also bei S-Bahnen und Bussen. Betroffen davon sind sieben Bundesländer: Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen. Auch fast alle großen Flughäfen werden bestreikt.
Montag, 27. März 2023
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