Archivbild: Blick auf die Hafenstadt Sewastopol in der seit 2014 von Russland annektierten Krim.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Ulf Mauder

Archivbild: Blick auf die Hafenstadt Sewastopol in der seit 2014 von Russland annektierten Krim.

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Ukraine greift erneut von Russland annektierte Halbinsel Krim an

Die Ukraine hat erneut Ziele auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim mit Raketen angegriffen. In Jewpatorija habe es Explosionen gegeben, berichtet eine ukrainische Nachrichtenagentur. Bereits am Sonntag wurde Sewastopol attackiert.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Die Ukraine hat in der Nacht erneut Ziele auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim mit Raketen angegriffen. In der Hafenstadt Jewpatorija habe es mehrere Explosionen gegeben, berichtete die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform. Auch die Behörden der Hafenstadt Sewastopol gaben – im Gegensatz zu den Angriffen am Tag – Luftalarm. 

Die Folgen der Angriffe sind unklar. Mehrere Medien veröffentlichten Videos und Bilder von Bränden. Berichte über angeblich getroffene militärische Anlagen wurden allerdings bislang weder von der ukrainischen noch von der russischen Seiten bestätigt. 

Krim verstärkt Ziel von Attacken

Die Krim dient der russischen Armee als wichtiges Aufmarschgebiet für ihren Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zudem beherbergt die bereits 2014 von Moskau annektierte Halbinsel die russische Schwarzmeerflotte und eine Reihe von Stützpunkten, von wo aus die russische Luftwaffe Angriffe gegen die Ukraine fliegt. Die Krim ist daher in den letzten Monaten verstärkt zum Ziel auch ukrainischer Attacken geworden.

Karte: Die militärische Lage in der Ukraine

Angriffe auf Sewastopol mit ATACMS-Raketen – Mehrere Tote

Erst am Sonntag war die Hafenstadt Sewastopol mit Raketen vom Typ ATACMS angegriffen worden. Eine von der russischen Flugabwehr abgefangene Rakete explodierte über einem der Stadtstrände. Bei der Explosion wurden vier Menschen getötet, darunter zwei Kinder. Die Zahl der Verletzten stieg bis zum Abend offiziellen russischen Angaben zufolge auf 151. 

In Moskau war von einem gezielten Terroranschlag die Rede. Das russische Verteidigungsministerium sagt, die Ukraine hätte die Rakete bewusst über dem Strand explodieren lassen. Vier weitere Raketen seien abgefangen worden. Zunächst hatte das Ministerium angegeben, alle fünf Raketen abgefangen zu haben. Das Militär in Moskau kündigte Vergeltung an.

Russland attackiert Charkiw mit Gleitbomben

Russland hingegen hat den Beschuss der Großstadt Charkiw im Nordosten der Ukraine fortgesetzt. Bei einem Angriff mit Gleitbomben ist am Sonntag mindestens ein Mensch ums Leben gekommen, etwa ein Dutzend wurde verletzt. Zwei der Verletzten seien minderjährig, teilte Charkiws Militärgouverneur Oleh Synjehubow auf Telegram mit. Synjehubows Angaben zufolge gab es drei Einschläge in mehreren dicht besiedelten Stadtvierteln.

In der Nacht zum Montag erschütterten mehrere Explosionen die Vororte von Charkiw, wie das ukrainische Fernsehen berichtete. Nähere Angaben lagen zunächst nicht vor.

Selenskyj fordert weiter reichende Waffen und Einsatzerlaubnis

Auch angesichts dieser Attacke hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vom Westen weiter reichende Waffen und die Erlaubnis zu Schlägen tief in russisches Gebiet hinein gefordert. "Die russische Luftwaffe muss vernichtet werden, da wo sie ist und mit allen nur möglichen Mitteln, die effektiv sind", sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Kiew arbeite mit seinen westlichen Partnern an einer entsprechenden Entscheidung.

Das jüngst von westlichen Staaten aufgehobene Verbot, mit den gelieferten Waffen grenznahes russisches Gebiet zu beschießen, habe bereits Resultate gebracht. Ein "Teil des russischen Terrorpotenzials" sei zerstört, allerdings nur ein Teil. Es sei nötig, die Ukrainer besser zu schützen.

Russland: Antiterroreinsatz im Kaukasus nach Anschlägen in Dagestan

Derweil wurde Russland am Sonntag im Kaukasus von einer Anschlagsserie erschüttert. Erst nach mehreren Stunden konnte die Polizei in der islamisch geprägten russischen Teilrepublik Dagestan im Nordkaukasus die Attentäter, die Synagogen, Kirchen und einen Polizeiposten angegriffen hatten, ausschalten. Insgesamt sind mehr als 15 Polizisten und mehrere Zivilisten getötet worden. Dies teilte Gouverneur Sergej Melikow am frühen Montagmorgen in einer Videobotschaft mit. Unter den Todesopfern war ein orthodoxer Priester. Das nationale Anti-Terror-Komitee stufte die Anschläge als Terrorakte ein.

Mit Informationen von dpa

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!