Mitten im Weihnachtsgeschäft ruft die Gewerkschaft Verdi in Bayern zu Warnstreiks in der Logistikbranche auf. Die ersten Aktionen finden schon am heutigen Donnerstag an drei Standorten von trans-o-flex (Freising, Schwarzenbruck, Alzenau) und Hermes im schwäbischen Graben statt. Die kommenden Tage seien weitere Aktionen geplant bis zum nächsten Verhandlungstermin am 16. Dezember.
Verzögerungen bei Lieferungen möglich
Es könne dadurch zu Verzögerungen bei der Lieferung kommen, so ein Sprecher von Verdi gegenüber dem Bayerischen Rundfunk. Mit leeren Regalen aber sei nicht zu rechnen. Es handele sich um erste Warnstreiks. Die könnten unter anderem auch DPD, UPS, Schenker, FedEx, Kühne & Nagel oder Dachser treffen. Einige der Logistikunternehmen arbeiten jedoch mit selbstständigen Fahrkräften.
Angebot der Arbeitgeber: Plus von 4,6 Prozent
Die Arbeitgeber, der Landesverband bayerischer Spediteure (LBS), rechnet mit - wenn auch geringen - Auswirkungen. Aber Warnstreiks gehörten eben zum Tarifgeschäft, heißt es. Gerade jetzt in der Wirtschaftsflaute und vor Weihnachten brauche es sie nicht. Die Arbeitgeber boten beim zweiten Treffen am Mittwoch 4,6 Prozent in zwei Schritten und für 24 Monate.
Die Gewerkschaft Verdi ist das zu wenig. Im Schnitt seien das nur 120 Euro mehr - Verdi fordert 368 Euro mehr Lohn und Gehalt und 184 Euro mehr für Auszubildende. Angesichts des Fachkräftemangels in der Branche müsse die Arbeit besser bewertet werden. In Bayern sind rund 100.000 Beschäftigte in der Logistik tätig.
Warnstreiks in der Logistikbranche: DHL nicht betroffen
Die Deutsche Post ist von den Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi nicht betroffen. Bei DHL gilt ein eigener Tarifvertrag, der erst im Januar verhandelt wird.
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