Die Fahrradbranche kämpft weiterhin mit Nachwehen der Corona-Krise: Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland erneut weniger Fahrräder verkauft und produziert als im Vorjahr. Das liegt zum einen an den enorm hohen Verkaufszahlen des Jahres 2020, aber auch daran, dass Fahrräder insgesamt länger halten.
Rekordverkäufe während der Corona-Pandemie
Der Fahrradindustrie ist es auch im vergangenen Jahr nicht gelungen, an die Rekordverkäufe während der Corona-Pandemie anzuknüpfen. Besonders 2020 wurden mit gut 5 Millionen Stück enorm viele Fahrräder verkauft – im vergangenen Jahr war es etwa ein Fünftel weniger.
"Die wirtschaftliche Situation unserer Branche bleibt angespannt. Dennoch sind die Rückgänge geringer als erwartet" so der Geschäftsführer des Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) Burkhard Stork. Erst kommendes Jahr rechne er damit, dass sich der Markt wieder normalisiere.
Volle Lager und robustere Fahrräder
Insgesamt sind Fahrräder robuster und langlebiger geworden – die durchschnittliche Lebensdauer beziffert der Verband auf acht bis neun Jahre. Das gilt übrigens auch für Räder mit E-Antrieb: Weil deren Akkus inzwischen deutlich länger halten, werden sie später verschrottet. Viele Händler berichten über volle Lager, weil Modelle aus den Vorjahren nicht vollständig verkauft werden konnten – das bedeutet für Kunden bessere Preise und vielleicht das eine oder andere Schnäppchen. Ein Fahrrad ohne Motor kostet nach Angaben des Branchenverbands im Schnitt 500 Euro, eines mit E-Antrieb etwa 2.650 Euro.
E-Bikes sind weiterhin sehr beliebt: Das zweite Jahr in Folge wurden in Deutschland mit 2,05 Millionen mehr E-Bikes verkauft als herkömmliche Räder, die auf 1,8 Millionen Stück kamen. Insgesamt sind in Deutschland rund 89 Millionen Fahrräder und E-Bikes im Einsatz.
Auch gründliche Wartung und Pflege verlängern die Lebensdauer
Hartgesottene Radler sind praktisch das ganze Jahr und bei fast jedem Wetter unterwegs. Wer seinem Drahtesel über den Winter eine Pause gegönnt hat, sollte vor dem ersten Einsatz im Frühling ein paar wichtige Sicherheitschecks durchführen.
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club empfiehlt, zunächst bei einer gründlichen Sichtkontrolle den gröbsten Schmutz zu entfernen und die Reifen auf Risse und korrekten Luftdruck zu prüfen. Ein besonderes Augenmerk sollte danach auf Bremsen und Kette liegen: Bremshebel sollten sich leicht betätigen lassen, Bremsklötze nicht heruntergebremst sein. Bei hydraulischen Bremsanlagen kann eine Entlüftung nötig sein. Die Kette sollte von grobem Schmutz befreit und danach frisch geölt werden. Wer sich das nicht zutraut – viele Fahrradhändler bieten Frühjahrschecks gegen eine Pauschale an.
Mit Material von dpa und AFP
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