Symbolfoto zum Corona-Selbsttest.
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Zahl der positiven Corona-Tests steigt.

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WHO warnt vor ansteigenden Corona-Zahlen weltweit

Die Weltgesundheitsorganisation fordert angesichts zunehmender Corona-Infektionen Impfkampagnen für Risikogruppen. Die Impfraten hätten ein "miserables Niveau" erreicht. Bei den Olympischen Spielen wurden 40 Sportler positiv getestet.

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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat im Zusammenhang mit Dutzenden Corona-Erkrankungen von Olympia-Athleten vor einer weiteren Ausbreitung des Virus gewarnt. Mehr als 40 Sportlerinnen und Sportler, die an den derzeitigen Olympischen Spielen in Paris teilnähmen, seien positiv auf Corona getestet worden, teilte die WHO am Dienstag mit. "Dass Athleten infiziert sind, ist keine Überraschung", denn das Virus sei weit verbreitet, sagte die Leiterin der WHO-Abteilung für Epidemie- und Pandemievorsorge, Maria Van Kerkhove, vor Journalisten.

Zahl der positiven Tests steigt – Europa besonders betroffen

Das Virus sei in der Welt nach wie vor "sehr präsent" und zirkuliere "in allen Ländern", fügte sie hinzu. WHO-Daten aus 84 Staaten zeigten, dass die Zahl der positiv Getesteten in den vergangenen Wochen zugenommen habe, Europa sei besonders betroffen.

Ergebnisse von Abwasseruntersuchungen hätten zudem ergeben, dass die Zahl der tatsächlichen Fälle größer sei als bisher erfasst. "Das ist wichtig, weil das Virus sich weiter entwickelt und verändert", sagte Van Kerkhove. Dadurch steige das Risiko, dass Erkrankungen nicht erkannt würden und beispielsweise Impfungen nicht wirkten.

Im Video: WHO-Expertin Kerkhove zum Infektionsgeschehen

Leiterin der WHO-Abteilung für Epidemie- und Pandemievorsorge, Maria Van Kerkhove
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Leiterin der WHO-Abteilung für Epidemie- und Pandemievorsorge, Maria Van Kerkhove

WHO fordert Impfkampagne für Risikogruppen

Angesichts zunehmender Infektionen fordern die Experten Impfkampagnen für Risikogruppen. Die Impfraten für ältere Menschen und Gesundheitspersonal seien besorgniserregend zurückgegangen und hätten ein miserables Niveau erreicht, sagte Van Kerkhove. "Wir brauchen hier dringend eine Trendwende."

Die Epidemiologin betonte jedoch, dass die aktuelle Lage nicht vergleichbar mit der Pandemie-Phase sei, weil heute insgesamt viel mehr Menschen durch Impfungen und durchlebte Infektionen vor schweren Krankheitsverläufen geschützt seien. Van Kerkhove wies zugleich darauf hin, dass die WHO nur aus sehr wenigen Ländern Daten über die Zahl der Corona-Behandlungen in Kliniken und Intensivstationen bekomme. "In Bezug auf die Krankheitslast sind wir blind", sagte sie.

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