Andre Hartmann bei Gedenkveranstaltung zum 10. Todestag von Dieter Hildebrandt in München, 2023: Archiv-Aufnahme
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Der Schauspieler André Hartmann wird neuer Geschäftsführer der Münchner Lach- und Schieß-Gesellschaft

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André Hartmann übernimmt Leitung der Lach- und Schieß

André Hartmann übernimmt Leitung der Lach- und Schieß

Die Münchner Lach- und Schießgesellschaft hat eine neue Leitung: Der Musik-Kabarettist und Schauspieler André Hartmann tritt die Nachfolge von Christian Schultz an, der Ende März als Geschäftsführer ausgestiegen ist.

Über dieses Thema berichtet: Die Kultur am .

Die Münchner Lach- und Schießgesellschaft kämpft weiter um ihr Überleben: Letztes Jahr wurde Insolvenz angemeldet, dann kam die Neugründung, Anfang dieses Jahres dann die Premiere des Ensemble-Programms "Abgespeckt", allerdings nicht in den eigenen Räumlichkeiten, dem sogenannten "Laden" in München Schwabing, sondern als Gast im Silbersaal des Deutschen Theaters. Zuletzt sorgte für Unruhe, dass Geschäftsführer Christian Schultz seinen Job quittiert hatte. Eine von dessen wichtigsten Aufgaben, die seither brach lag: die Programmgestaltung.

Nun haben die aktuellen Gesellschafter der Lach- und Schieß, Ulrich Spandau und Münchens Ex-OB Christian Ude, einen Nachfolger präsentiert: den Musikkabarettisten André Hartmann, der kurioserweise auch schon als Ude-Double beim Politiker-Derblecken auf dem Münchner Nockherberg zu erleben war.

Gut vernetzt in Kabarettszene

Für den Job als künstlerischer Leiter wird Hartmann, Jahrgang 1976, allerdings nicht als Ude-Kopie gebraucht, dafür muss er andere Qualitäten einbringen. Wünschenswert wären Erfahrung im Buchen anderer Künstler und beim Erstellen eines Spielplans zum Beispiel. Die kann Hartmann nicht wirklich vorweisen, aber als Teil der Kabarettszene ist er gut vernetzt. Das ist sicher ein Vorteil. Bei seiner Vorstellung machte André Hartmann die obligatorische Verbeugung vor Lach- und Schieß-Urvater Dieter Hildebrandt und erklärte, er wolle mit großem Engagement "ein Kulturprogramm zusammenstellen, das feinen Wortwitz, politischen Hintergrund, Sozialkritik und hohes sprachliches Niveau (…) in herausragender Darbietungsform auf die Bühne bringt."

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Der Schauspieler André Hartmann als Christian Ude auf dem Nockherberg 2012

Hartmann laut Ude eine "Traumlösung"

Christian Ude bezeichnete Hartmann als Traumlösung. Hartmann tritt seinen Job im Juli an. Aber egal, was er dann auf die Bühne stellt: dass die Lach- und Schieß, wie zuletzt geplant, im September wieder in ihrer Heimatstatt – eben dem Laden in München-Schwabing – wird spielen können, ist unwahrscheinlich. Die nach der Insolvenz von Ude und Co. neu gegründete Lach- und Schießgesellschaft ist nicht wie die alte selbst als Gastronom aktiv. Christian Entleitner von der Wing Nation GmbH soll neuer Pächter werden. Die Lach- und Schieß hat eine Nutzungsvereinbarung mit ihm getroffen. Dem Vernehmen hat sich Entleitner mit der Brauerei, die die Räume an ihn verpachten soll, aber noch nicht final geeinigt. Sollte Entleitner aussteigen, könnte ein anderer Wirt zum Zug kommen.

Dass so einem möglichen Ersatzkandidaten Kabarett-Veranstaltungen der Lach- und Schieß ebenfalls willkommen wären, ist nicht garantiert. Zudem ziehen sich angesichts der unklaren Lage die Sanierungsarbeiten in die Länge. Eine Wiedereröffnung im Herbst wird – selbst wenn sich Entleitner mit der Brauerei einigt und letztlich an Bord bleibt – immer unwahrscheinlicher. Immerhin: als Übergangsspielstätte (und bei einer Rückkehr in den Laden als zweiter Spielort) soll der Lach- und Schieß künftig die Kleinkunstbühne "Drehleier" im Münchner Stadtteil Haidhausen dienen. Damit ist sie nicht komplett heimatlos.

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