Archivbild: Karin Baal
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Bodo Marks
Audiobeitrag

Die Schauspielerin Karin Baal

Audiobeitrag
> Kultur >

Film-Diva des Nachkriegskinos – Karin Baal ist tot

Film-Diva des Nachkriegskinos – Karin Baal ist tot

Die Schauspielerin Karin Baal ist tot. Sie sei bereits am Dienstag im Alter von 84 Jahren in Berlin gestorben, teilte ihre Familie mit. Berühmt wurde Baal durch einen Klassiker des deutschen Nachkriegskinos, den Film "Die Halbstarken".

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Der Film "Die Halbstarken" machte sie schon in jungen Jahren zur Legende: Nun ist die Schauspielerin Karin Baal gestorben. Wie ihre Kinder der Deutschen Presse-Agentur mitteilten, starb sie am Dienstag im Alter von 84 Jahren in Berlin. Sie habe eine Generation geprägt und werde unvergessen bleiben, sagten Therese Lohner und Thomas Baal, die Kinder der Schauspielerin, am Samstag.

Baal war in den 1950er Jahren mit "Die Halbstarken" bekanntgeworden. Der Schwarz-Weiß-Film erzählt von mehreren jungen Menschen im Berlin der Nachkriegszeit, von ihren Lebensumständen und kriminellen Machenschaften.

Die "Brigitte Bardot aus Berlin"

Als Baal für den Film engagiert wurde, war sie selbst noch ein Teenager. Geboren wurde sie 1940 in Berlin, später begann sie eine Ausbildung zur Modezeichnerin. Unter Hunderten Bewerberinnen wurde sie schließlich für "Die Halbstarken" engagiert, in dem auch Horst Buchholz mitspielte. Baal übernahm die weibliche Hauptrolle der Sissy.

Der Film wurde ein Klassiker des deutschen Nachkriegskinos - und Baal später als deutsche Antwort auf Brigitte Bardot gefeiert.

Rollen in Edgar-Wallace-Filmen und in "Berlin Alexanderplatz"

Danach war sie in etlichen Filmen und Serien zu sehen. Dazu gehören "Das Mädchen Rosemarie", "Wir Kellerkinder" und "Die junge Sünderin". Sie spielte auch in Edgar-Wallace-Filmen mit und in Rainer Werner Fassbinders "Berlin Alexanderplatz". Rollen hatte sie auch in Serien wie "Liebling Kreuzberg" und "Schwarzwaldklinik". Auch in TV-Krimis - etwa im "Tatort" - war sie öfter zu sehen.

Götz-George-Preis für ihr Lebenswerk

Im Jahr 2018 wurde Baal für ihr Lebenswerk mit dem erstmals verliehenen Götz-George-Preis geehrt. Die Götz George Stiftung würdigte Baal damals als "großartige Schauspielerin und bewundernswerte Frau". Sie öffne sich schonungslos und mit berührender Hingabe ihren Figuren und mache dadurch auch feinste Nuancen ihrer großen Gefühlsskala sichtbar, hieß es damals.

Baal lebte bis zuletzt in Berlin

Auf Bildern aus den vergangenen Jahren sah man Baal im Rollstuhl. Aber auch wenn sie im hohen Alter immer wieder über einen Umzug etwa zur Tochter nach Wien nachdachte, lebte die Schauspielerin bis zuletzt in Berlin, wie ihre Tochter Therese Lohner sagte. "Sie hat Berlin zu sehr geliebt und wollte unbedingt in ihrem geliebten Charlottenburg bleiben."

Mit Informationen von dpa

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!