Detail des Tafelaufsatzes aus Porzellan aus insgesamt 23 Einzelteilen der Porzellanmanufaktur Ansbach
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Detail des Tafelaufsatzes aus Porzellan aus insgesamt 23 Einzelteilen der Porzellanmanufaktur Ansbach, um 1765 – nun wieder in Ansbach.

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Kostbarer markgräflicher Tafelaufsatz wieder in der Residenz

Kostbarer markgräflicher Tafelaufsatz wieder in der Residenz

Ein Porzellan-Kunststück der besonderen Art gibt es in der Ansbacher Residenz zu bewundern: einen fürstlichen Tafelaufsatz. Das seltene Stück stammt aus der Zeit des letzten Ansbacher Markgrafen Alexander, dem es wahrscheinlich auch gehörte.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Er ist ein einzigartiges Kunstwerk aus dem 18. Jahrhundert: Der etwa 60 Zentimeter hohe Tafelaufsatz stand früher im Mittelpunkt der markgräflichen Speisetafel. Er besteht aus filigranem Porzellan, ist aufwändig bemalt, mit etlichen bunten Musikerfiguren und Putten geschmückt und teilweise vergoldet – und nun ist er wieder in der Ansbacher Residenz zu bewundern.

Prunk und Luxus des 18. Jahrhunderts

"Dies ist natürlich eine Luxusversion", betont Friederike Ulrichs, die Porzellan-Expertin der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung. Hergestellt wurde der Aufsatz in der barocken Porzellanmanufaktur Ansbach-Bruckberg. Und er ist weltweit der einzige noch vollständig existierende Aufsatz aus dieser Werkstätte.

Einstiges Statussymbol

Das Prunkstück besteht aus 23 Einzelteilen, von denen viele auch eine Funktion hatten. Oben thront ein Fruchtkorb für Zitronen. "Die waren damals etwas Besonderes, man hat sie sehr gern zum Würzen genommen", erklärt Ulrichs. Unten stehen auf einem Tablett Streuer für Salz und Zucker und Töpfchen für Senf und Soßen. Der Tafelaufsatz war das Statussymbol in der damaligen Zeit und ausschließlich in höfischem Kontext in Verwendung.

Drei Jahre dauernde Verhandlungen

Das große Glück: der Aufsatz hat die Zeit von 1765 bis heute fast unbeschadet überstanden. "Das Objekt ist wirklich über lange Zeit sehr gut gepflegt worden und das ist nicht selbstverständlich", betont Cordula Mauß von der Ansbacher Residenz. Keramik sei schließlich extrem zerbrechlich.

Bereits vor 20 Jahren entdeckten die Experten der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung das Schmuckstück bei einer Auktion. Aber erst jetzt konnten sie zuschlagen. Nach drei Jahren Verhandlungen, in denen Gutachten erstellt und Werte geschätzt wurden. Gezahlt haben sie einen niedrigen sechsstelligen Euro-Betrag. Auch im 18. Jahrhundert war der Aufsatz schon teuer – damals kostete er rund 500 Gulden und damit deutlich mehr, als ein Porzellanmaler im ganzen Jahr verdiente.

Tafelaufsatzes aus Porzellan aus der Porzellanmanufaktur Ansbach-Bruckberg in Vitrine
Bildrechte: BR / Ina Schwandner
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Das umringte Prunkstück in seiner Vitrine: der Tafelaufsatz aus Porzellan der Porzellanmanufaktur Ansbach-Bruckberg

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