27 Medaillen gab's für Deutschland in Peking - 12 x Gold, 10 x Silber, 5 x Bronze. Von den zwölf Goldmedaillen ging allein die Hälfte aufs bayerische Konto: Die Rodlerin Natalie Geisenberger und die Doppelsitzer Wendl/Arlt holten - in jeweils historischer Dimension - zusammen drei Mal Gold. Vinzenz Geiger wurde Olympiasieger in der Nordischen Kombination und wenn man Katharina Hennig mit Wohnsitz Sonthofen als Wahlbayerin bezeichnet, kommt auch noch Gold im Teamsprint der Langlauf-Frauen hinzu. Dasselbe gilt für die in Ruhpolding lebende Denise Herrmann, die den Einzel-Wettbewerb im Biathlon gewann. Auch bei den Silber- und Bronzemedaillen waren bayerische Sportler maßgeblich beteiligt.
Hier die Übersicht aus bayerischer Sicht im Einzelnen:
Rodeln - historisch I
Im Rodeln gewannen deutsche Starter alle vier Rennen in Peking. Mit ihren zwei weiteren Goldmedaillen (Einzel und Teamstaffel / insgesamt nun sechs) kürte sich die Miesbacherin Natalie Geisenberger zur Rekord-Winterolympionikin. Exakt denselben Erfolg erreichten die oberbayerischen Doppelsitzer Tobias Wendl / Tobias Arlt. Dazu kam noch Einzel-Silber für Anna Berreiter aus Berchtesgaden. Ihr Vereinskollege Felix Loch hatte im Einzel Pech als Vierter.
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Bob - historisch II
Im Bob gingen bis auf den Monobob-Wettbewerb alle Goldmedaillen an Deutschland. Herausragend: Der historische Dreifach-Triumph im Männer-Zweier. Francesco Friedrich siegte vor den beiden Oberbayern Johannes Lochner und Christoph Hafer. Friedrich setzte dann mit seinem Triumph im Vierer noch einen drauf, denn damit wurde es sowohl in Pyeongchang als auch in Peking Doppel-Olympiasieger - wieder in Rekord. Lochner machte mit Silber den deutschen Doppelerfolg im Vierer perfekt. Im Frauen-Zweierbob gab es eine Silbermedaille für Alexandra Burghardt (Burghausen), der Anschieberin von Mariama Jamanka.
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Langlauf - überraschend
Die wohl größte Überraschung fürs deutsche Olympia-Team war die Goldmedaille im Teamsprint der Langlauf-Frauen. Mit einer taktischen Meisterleistung düpierten Victoria Carl und die Wahl-Allgäuerin Katharina Hennig die Weltelite. Zuletzt hatten deutsche Langläufer Olympia-Gold vor zwölf Jahren geholt, von daher waren die Erwartungen in Peking nicht übermäßig hoch geschraubt. Carl und Hennig waren zuvor auch schon dabei, als die Langlauf-Staffel in Peking überraschend Silber geholt hatte. Mit dabei: die Oberstdorferin Sofie Krehl. Die deutschen Männer gingen dagegen in Peking leer aus.
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Nordische Kombination - unwiderstehlich
Auch in der Nordischen Kombination gab es eine Goldmedaille für Deutschland. Der Oberstdorfer Vinzenz Geiger gewann sie mit einer unwiderstehlichen Schlussoffensive auf der Loipe im Wettbewerb von der Normalschanze. Geiger war auch Teil der Mannschaft, mit der er gemeinsam mit Manuel Faißt, dem Wahl-Oberpfälzer Eric Frenzel und dem Oberstdorfer Julian Schmid Silber holte. Für dessen Vereinskollege Johannes Rydzek, in Pyeongchang noch zweifacher Goldmedaillen-Gewinner, war dagegen in Peking nichts zu holen.
Zum Artikel: Geiger gewinnt Sensations-Gold in der Nordischen Kombination
Biathlon - durchwachsen
Und noch eine Goldmedaille für Deutschland - im Biathlon: Die im oberbayerischen Ruhpolding lebende Denise Herrmann holte sie überraschend im Einzel. Sie war auch Teil der Bronze-Staffel, zusammen mit Vanessa Voigt und den beiden Oberbayerinnen Franziska Preuß und Vanessa Hinz, die nach ansonsten wenig ermutigenden Vorstellungen in Peking wenigstens einen versöhnlichen Wettbewerb hatten. Im Unterschied zu den deutschen Männern um Benedikt Doll und Johannes Kühn, die zwar vor Olympia jeweils ein Weltcuprennen gewonnen hatten, in Peking aber ohne Fortüne blieben.
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Skispringen - nervenaufreibend
Für die erfolgsverwöhnten Skispringer reichte es in Peking nicht zu Gold. Die Oberstdorferin Katharina Althaus holte Silber im Einzel. Ihr Vereinskollege Karl Geiger sicherte sich zweimal Bronze: im Einzel von der Großschanze und im Team mit Markus Eisenbichler, Constantin Schmid und Stephan Leyhe. 2018 hatte Andreas Wellinger noch Olympia-Gold geholt, 2019 wurde Eisenbichler Weltmeister im Einzel auf der Großschanze und mit dem Team, ein Erfolg, den die Mannschaft 2021 wiederholte. Von daher waren die Erwartungen für die Spiele 2022 hoch. Auch im Mixed-Team lag in Peking eine Medaille in der Luft, die sich aber nach der umstrittenen Disqualifikation von Althaus in eben dieser auflöste. Die Oberstdorferin war mit den Nerven am Ende.
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Ski alpin - davongekommen
Bei den Alpinen hatte man schon mit der größten Enttäuschung dieser Spiele aus deutscher Sicht gerechnet. Wie schon in Pyeongchang drohte die komplette Medaillenlosigkeit. Doch im abschließenden Teamevent holte die DSV-Mannschaft doch noch die Kastanien aus dem Feuer. Lena Dürr, Emma Aicher, Linus Straßer, Alexander Schmid und Julian Rauchfuss holten Silber knapp hinter Österreich. Zuvor waren nur zwei vierte Plätze herausgesprungen: für Lena Dürr im Slalom und Kira Weidle in der Abfahrt.
Zum Artikel: Deutsche Alpine gewinnen zum Abschluss Team-Silber
Skicross - ungewollt
In den jungen Ski-Freestyle-Disziplinen gab es ein Medaille für Deutschland: Daniela Maier holte Bronze im Skicross. Kurios dabei: Die Wahl-Rosenheimerin wollte die Medaille gar nicht, denn eigentlich kam eine Schweizer Konkurrentin vor ihr ins Ziel. Doch sie wurde nach einer Jury-Entscheidung disqualifiziert. Ein Fehlurteil, meinte Maier.
Zum Artikel: Erst am Ende jubelt Maier über die ungewollte Bronzemedaille
Medaillenspiegel
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