Die deutsche Satou Sabally ist in der WNBA ein Star - und verdient damit viel Geld.
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Die deutsche Satou Sabally ist in der WNBA ein Star - und verdient damit viel Geld.

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Frauensport auf der Überholspur: Der Fußball ist erst der Anfang

Frauensport auf der Überholspur: Der Fußball ist erst der Anfang

Große Spiele, schöne Stadien, viel Spektakel: In den USA ist der Frauensport längst im Mainstream angekommen. In Deutschland tut er sich damit noch schwer. Doch der Frauenfußball ebnet derzeit den Weg für den Schritt aus dem Schatten.

Über dieses Thema berichtet: Blickpunkt Sport am .

Die Landsbergerin Leonie Fiebich sorgte mit den Basketball-Frauen bei den Olympischen Spielen 2024 für Aufsehen. Deutschlands Frauen konnten sich erstmals für Olympia qualifizieren. Als Außenseiterinnen gestartet, kämpften sie sich ins Viertelfinale des Turniers vor. Dort scheiterten sie an Frankreich. Doch der Auftritt setzte ein Zeichen. Mit dem deutschen Frauenbasketball ist zu rechnen, der Talentpool ist groß.

Deutsche Stars in der WNBA: Fast 200.000 Dollar Jahresgehalt

Doch nach dem gleißenden Rampenlicht des Turniers ging es nur für Alexandra Wilke (28) und Romy Bär (37) zurück nach Deutschland. Dort spielen sie im Ligaalltag in der Sporthalle im Schulzentrum Dietlingen und in der SWH Arena der Gisa Lions SV Halle, wo sich durchschnittlich 645 Zuschauer einfinden – der dritthöchste Schnitt der Liga. Alle anderen Nationalspielerinnen spielen im Ausland. Vorreiter ist die nordamerikanische WNBA, wo Fiebich und Nyara Sabally derzeit mit New York Liberty im Play-off-Finale um die Meisterschaft stehen.

Fiebich (67.000 Dollar), Nyara Sabally (80.000 Dollar ab 2025) und Satou Sabally (Dallas, 195.000 Dollar) können von ihrem Gehalt in der WNBA gut leben. Das liegt auch an dem Interesse, dass die Liga erzeugt. Ein durchschnittliches Spiel sehen bei ESPN durchschnittlich 1,19 Millionen Menschen, im Stadion feuern Fiebich im Schnitt 12.000 Fans an.

Vermarktung von Frauensport: Deutschland "hängt hinterher"

Für diese Entwicklung wurde vor Jahren die Grundlage geschaffen. Moderne Hallen, Flutlicht, Show: Die WNBA ist ein Spektakel – und das zieht nicht nur Zuschauer, sondern auch Geld an: "Die großen Summen fließen dann, wenn das Produkt auch ein Premiumprodukt ist und als solches angeboten wird", erklärt Marketingexpertin Hanna Ballhaus und fügt mit Blick auf Deutschland an: "Da hängen wir stark hinterher."

Und das, obwohl Frauensport in Deutschland – trotz omnipräsenter Turnhallenästhetik – immer populärer wird. "Die große Herausforderung wird sein, wie schnell es die Anbieter schaffen, diesem Hype, diesem Bedarf gerecht zu werden", so Ballhaus.

Frauenbundesliga: Lernen aus den Fehlern der Vergangenheit

Der Frauenfußball hat sich in diese Richtung bewegt. Auch, wenn der Anlauf lang war. Ein erster Hype nach den Weltmeistertiteln 2003 und 2007 verebbte – auch, weil die Rahmenbedingungen sich nicht veränderten. Doch die Frauenbundesliga hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und ist mittlerweile auch zu einem attraktiven Fernsehprodukt geworden.

"In meinem Heimatverein laufen auch viele Jungs mit meinem Trikot rum", erzählt Lena Oberdorf bei "Blickpunkt Sport". Mit 22 Jahren hat sie bereits 51 A-Länderspiele bestritten und wechselte im Sommer vom VfL Wolfsburg zum FC Bayern. "Ich habe früher Frauenfußball geschaut und wusste bereits, wer Meister wird. Jetzt ist der Konkurrenzkampf viel stärker. Das erhöht auch die Attraktivität", sagt Oberdorf.

Bianca Rech: "Männer haben es endlich kapiert"

Es war ein beschwerlicher Weg, den Frauenfußball dorthin zu bringen, wo er nun ist. Das berichtet auch Bianca Rech, Direktorin Frauenfußball beim FC Bayern: "Ich musste in viele Wände laufen, bevor ich sie einreißen konnte – und musste mir auch viele Sprüche anhören", erklärte Rech kürzlich auf dem "Women in Football Summit".

Am Ziel ist der deutsche Frauenfußball aber noch lange nicht. Die Uefa prognostiziert eine Versechsfachung des kommerziellen Werts bis 2033. Auch im Angesicht solcher Zahlen sagt Rech: "Im Verein haben es die Leute endlich auch kapiert; auch die weißen Männer, dass sie den Frauenfußball brauchen, um andere Zielgruppen anzusprechen." Der Frauenfußball dient also als Vorbild für andere Sportarten, was den Weg hin zur Professionalisierung, mehr Aufmerksamkeit, Anerkennung – und mehr Geld betrifft.

Frauenbundesliga: Nächster Schritt zur Emanzipation

Am Ziel ist die Bundesliga aber noch lange nicht. Kürzlich gaben die Vereine ein neues Projekt bekannt. Ziel ist eine weitere Abnabelung vom Männerfußball, oder wie Rech es erklärt: "Ziel ist es, durch eigenständige und selbstbestimmte Strukturen die Grundlage für eine weitere Professionalisierung im Bereich Sport, Organisation und Vermarktung zu schaffen".

Von solchen Schritten ist der deutsche Frauenbasketball noch weit entfernt. Doch es scheint unwahrscheinlich, dass dieser und andere Sportarten nicht denselben Weg des Fußballs einschlagen; sich der Frauensport professionalisiert und aus dem beizeiten alles verschluckenden Schatten des Männersports herauskämpft. Solche Auftritte wie der von Fiebich bei Olympia und der WNBA können dabei für den nötigen Treibstoff sorgen.

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