Am Ende waren es nicht Tore, Fouls oder schnelle Spielzüge, die das Zweitliga-Duell zwischen Hannover 96 und der SpVgg Greuther Fürth dominierten, sondern Tennisbälle, Harry-Potter-Plakate und Warnungen via Lautsprecher-Durchsage.
Auch am 22. Spieltag drückten die 96-Fans ihren Unmut über den Investoren-Einstieg in der Deutschen Fußball Liga aus, indem sie Tennisbälle auf das Spielfeld warfen. Dieses Mal war die Partie 20 Minuten lang unterbrochen. Am Ende der holprigen Partie mussten sich die Franken mit einem 2:1 (0:1) geschlagen geben. 96 profitierte von der langen Nachspielzeit - die Niedersachsen konnten damit im Aufstiegsrennen den Relegationsrang erobern.
Knappe Führung für Fürth
Zur Pause führte Fürth knapp. Die Gastgeber starteten zwar schwungvoller, doch das Kleeblatt wurde mit jeder Minute stärker. In der 29. Spielminute mündete die steigende Leistungskurve dann im Fürther Führungstreffer. Der Rechtsverteidiger Simon Asta legte den Ball flach ins Zentrum, dort schoss Armindo Sieb aus rund 15 Metern ab.
Die zweite Hälfte lief erst wenige Minuten, da rollte nicht mehr der Fußball, sondern Tennisbälle. Schiedsrichter Patrick Ittrich unterbrach die Partie. Immer dann wenn er sie wieder anpfeifen wollte, kam eine neue Packung Filzbälle von den Rängen.
Fadenkreuz-Plakat mit Harry Potter
Eine Woche zuvor hatte bereits das Spiel von Hannover 96 beim Hamburger SV kurz vor dem Abbruch gestanden, weil Hannover-Anhänger im Fanblock ein Plakat mit einem Fadenkreuz und dem Gesicht des 96-Mehrheitsgesellschafters Martin Kind hochgehalten hatten. Auf diese Form des viel kritisierten Protests verzichteten sie diesmal aber. In Anlehnung daran war nur für wenige Minuten ein Fadenkreuz-Plakat mit dem Kopf des Zauberers Harry Potter aus den Romanen von Joanne K. Rowling zu sehen.
Beim dritten gescheiterten Versuch, das Spiel wieder starten zu lassen, schickte Ittrich die Spieler erst an die Seitenlinie, dann in die Kabinen. Über 20 Minuten war das Spiel unterbrochen. Fürth-Trainer Alexander Zorniger nahm sich zwei Tennisbälle als Souvenir mit, für die Fans gab es eine letzte Warnung via Lautsprecher-Durchsage. Dann der Restart - dieses Mal ohne Tennisbälle.
Mit der langen Unterbrechung schienen die Gastgeber besser klarzukommen, schon wenige Minuten nach dem Restart der AusgleichstrefferPhil Neumann (71.). In der 91. Spielminute dann das 2:1 durch Stürmer Nicolo Tresoldi. Den Rest des Spiels über kamen die Gäste kaum mehr zum Einsatz. Kaum Ballbesitz, kaum Esprit im Gegensatz zu den euphorisierten Hannoveranern. Es blieb beim 2:1.
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