Person hält Gummistiefel kurz vor dem Abwurf.
Bildrechte: BR
Videobeitrag

Wie weit kann ein Gummistiefel geworfen werden? Diese Frage stand im Mittelpunkt der oberfränkischen Meisterschaft im Gummistiefelweitwurf.

Videobeitrag
> Sport >

Gummistiefelweitwurf: Finnische Tradition in Oberfranken

Gummistiefelweitwurf: Finnische Tradition in Oberfranken

Wie weit kann ein Gummistiefel geworfen werden? Diese Frage stand im Mittelpunkt der oberfränkischen Meisterschaft im Gummistiefelweitwurf. Während der Sieger aus dem Vorjahr seinen Titel verteidigen konnte, verriet die Gewinnerin ihre Wurftechnik.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Es ist wohl der sportliche Höhepunkt des Jahres – zumindest für Mistelbach. An die 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kämpfen im Landkreis Bayreuth um den Titel des oberfränkischen Meisters im Gummistiefel-Weitwurf. "Man muss erst mal gucken: Wie hält man überhaupt den Gummistiefel? Und dann natürlich: Wie drehe ich mich und werfe? Das ist schon ein bisschen tricky", sagt Vanessa Krawat, die an dem Wettbewerb teilnimmt, der in diesem Jahr zum zweiten Mal ausgetragen wird.

Weltrekord im Gummistiefelweitwurf beträgt mehr als 60 Meter

Der Weltrekord im Gummistiefelweitwurf liegt bei über 60 Metern – von solchen Weiten können die Athleten in Mistelbach nur träumen. Um die 20 Meter werden hier im Durchschnitt erreicht, doch der sportliche Ehrgeiz ist da. Wer im Wettbewerb vorne liegen will, muss gut vorbereitet sein.

Teilnehmerin Christina Bodenschatz bringt zumindest Erfahrung aus einer anderen Wurfsportart mit. "Die Technik kommt ein bisschen aus meinen früheren Zeiten. Ich hab' mal Leichtathletik gemacht und das ist so ein bisschen diskusmäßig. Das schlägt ein wenig durch." Gummistiefel in Größe 38 – für Christina Bodenschatz sind die optimal. Wie alle Teilnehmer hat sie drei Versuche und hat den Kniff schnell raus, wie der Treter am weitesten fliegt.

"Man hat mich belehrt, dass man den Stiefel nicht so zusammenknüllen darf", sagt Bodenschatz, die dachte, dass die Stiefel in komprimierter Form einen besseren Halt bieten. "Man muss ihn so nehmen, dass der Schaft gerade bleibt." Wie genau man ihn hält, sei Geschmackssache, findet sie. "Ich denk' mir einfach: werfen und schauen, ob es klappt oder nicht."

Gummistiefelweitwurf: In Finnland offizieller Mannschaftssport

Der Legende nach haben in Finnland – wo die Sportart ursprünglich herkommt – Seeleute schon Ende des 19. Jahrhunderts Gummistiefel im Wettbewerb geworfen. Seit 1975 wird der Gummistiefelweitwurf dort als offizieller Mannschaftssport ausgetragen. "In Finnland ist es immer noch ein Volkssport", erklärt der Organisator des Mistelbacher Turniers, Hans-Jürgen Moos. Auch in anderen skandinavischen Ländern sei es eine richtige Sportart.

Eine Sportart, die Daniel Purucker aus Trebgast im Landkreis Kulmbach bestens beherrscht: Er hat die Meisterschaft schon im vergangenen Jahr gewonnen, als er den Stiefel mehr als 27 Meter weit geschleudert hat. Diesmal schafft er sogar knapp 28 Meter und wird erneut oberfränkischer Meister im Gummistiefelweitwurf bei den Männern. "Irgendwie ist es eine witzige Sache und macht einen Haufen Gaudi", sagt Purucker. "Wenn es gut läuft, soll man aufhören. Aber ich schätze mal, nächstes Jahr Titelverteidigung und dann schauen wir mal."

Dann sollen auf jeden Fall mehr als 30 Meter drin sein, findet der Titelverteidiger. Die frisch gekürte Meisterin Christina Bodenschatz ist dagegen froh, dass es mit dem Titel überhaupt geklappt hat.

Bildrechte: BR
Bildbeitrag

In Mistelbach im Landkreis Bayreuth hat die oberfränkische Meisterschaft im Gummistiefelweitwurf stattgefunden.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!