Auch mit erst sechs Jahren ist Filip Bestić schon ein erfahrener Skater, hat er doch bereits zwei Jahre intensiven Trainings hinter sich. Filip ist quasi Stammgast in der neueröffneten Fürther Skaterhalle. Grinden, die Halfpipe hinuntersausen, gewagte Sprünge – vieles hat der Erstklässler schon drauf, den Rest kann er sich hier von den besten Skatern Frankens abgucken.
Fürth hat ein neues Rollsport-Mekka. Aus einer ehemaligen Lagerhalle wurde binnen weniger Monate eines der größten Indoor-Skateangebote Bayerns. Filip kommt dafür regelmäßig von Bamberg nach Fürth. "Hier mit anderen zu fahren und Tricks zu machen ist absolut toll!" sagt er und saust los.
Stadt und Verein Hand in Hand
Die neue Halle ist eine echte Gemeinschaftsproduktion. Die Stadt Fürth hat sich mit dem lokalen Skateverein "The Hub" zusammengetan. Stadt und Verein haben ein umfassendes Rollsportkonzept erarbeitet. Sebastian Fischer leitet die Jugendarbeit der Stadt Fürth, ist selbst begeisterter Skater und hat das Projekt von Beginn an begleitet.
Die Stadt zahle die Miete für die Halle, habe aber gleichzeitig viel Verantwortung an die Skate-Szene zurückgegeben. Die wurde von der ersten Minute an in den Bau der Halle miteinbezogen, damit es wirklich ein attraktives Angebot für die verschiedensten Rollsportler ergibt. Hier fahren nämlich nicht nur Skateboarder, auch Rollschuh-, Scooter- oder BMX-Fans sollen auf ihre Kosten kommen.
Angebot in Fürth schließt Lücke
Zehn Jahre lang hätten sich Skater in und um Fürth so eine Halle gewünscht, bilanziert Fischer. Gute Indoor-Möglichkeiten seien für Skater gar nicht so leicht zu finden. Viele Skater aus Mittelfranken seien oft weit gefahren, um auch im Winter ordentlich skaten zu können. Das Angebot in Fürth schließe eine echte Lücke, Tagestickets gibt es ab sechs Euro.
Binnen weniger Monate wurde die Halle ausgebaut, tonnenweise Holz verbaut. Jetzt stehen verschiedene Rampen, Halfpipes und Hindernisse in der Wehlauerstraße 48. Niemand müsse mehr illegal in Parkhäusern skaten im Winter.
Skate-Kurse in der Halle
Filip ist das nicht genug. Er bucht sogar regelmäßig Kurse. Skatecoach Olaf Küsgens rundet das Angebot in der Halle ab, bietet Skatekurse für alle Altersklassen. Filip ist einer seiner jüngsten Schüler. "Wir haben aber auch Kurse für Erwachsene, der älteste ist 55 Jahre alt!", betont Skatecoach Olaf Küsgens.
Zu spät für den Einstieg sei es nie, so der Skate-Lehrer. Allerdings müsse man auch einen gewissen Ehrgeiz mitbringen. Skaten sei technisch anspruchsvoll. Die Abbruchquote sei doch relativ hoch. Wer aber, wie Filip, schon früh und voller Freude bei der Sache sei, könne richtig gut werden. Filip wird auf jeden Fall Stammgast in der neuen Halle. Das geht nur, weil seine Eltern absolut hinter seiner sportlichen Leidenschaft stehen und den Weg von Bamberg nach Fürth nicht scheuen und ihn begleiten.
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