Der Triathlet Patrick Lange wurde langsamer, er fuhr von der Strecke, hielt hinter einem Feuerwehrauto, stieg vom Rad und nahm sich den Helm vom Kopf. Die Tränen standen ihm in den Augen, ehe er seinen Kopf unter seinen Händen vergrub und sich die Rippen hielt.
Deutschlands größte Triathlon-Hoffnung beim Challenge Roth musste frühzeitig aussteigen: "So ein Drama, keine acht Uhr und der Arbeitstag ist beendet", sagte der BR24Sport-Experte Timo Bracht im BR24Sport-Livestream. "Es schmerzt doppelt, hier bei meinem Lieblingsrennen nicht Leistung abrufen zu können. Das tut mir doppelt weh", sagte Lange im BR24Sport-Interview.
Im Video: Patrick Lange spricht im BR24Sport-Interview über sein Aus beim Challenge Roth
Rennleiter Walchshöfer über Lange: "Er glaubt, dass er sich eine Rippe gebrochen hat"
Bereits nach dem Schwimmen stieß Lange, der Sieger von 2021, heftige Schmerzensschreie aus und hielt sich die Rippen. "Er kann nicht atmen, habe ich gehört. Er spricht mit dem Rennleiter Felix Walchshöfer", sagte Bracht. Und Walchshöfer beantwortete die Frage um den Zustand schnell am BR24Sport-Mikrofon: "Er glaubt, dass er sich beim Schwimmen eine Rippe gebrochen hat", sagte der Rennleiter. Offenbar war er mit einem Kollegen zusammengestoßen. "Es könnte sein, dass er hier eventuell aussteigt."
Wenige Minuten später war das dann Gewissheit. Lange selbst sagte nach seinem Aus: "Nach dem Schwimmstart habe ich einen sehr heftigen Tritt gegen den Rippenbogen bekommen." Er habe sich dann "durchs Schwimmen gequält und ich habe gehofft, dass wenn ich wieder an Land komme, dass ich vielleicht die Rippe wieder entblocken kann".
Das hat aber nicht geklappt, so musste er das Rennen beenden. Damit wurde der Sieg von Magnus Ditlev, der bereits 2022 und 2023 gewonnen hatte, immer wahrscheinlicher. Der Däne übernahm auf der Radstrecke schnell die Führung. Er lag dabei in der Früh vor seinem Landsmann Daniel Baekkegard, der später selbst nach einem Crash aussteigen musste.
Lange meldet sich am Vormittag - Rippe nicht gebrochen: "Ich komme zurück!"
Der Verdacht auf den Rippenbruch bestätigte sich aber nicht. Patrick Lange veröffentlichte am Vormittag ein Update: "Mir geht es den Umständen entsprechend. Die Rippe ist nicht gebrochen, sondern 'nur' doll geprellt. Danke für Euren Support!", schrieb er in seiner Instagram-Story. "Heute war das Glück nicht auf meiner Seite, aber ich komme zurück!"
Vor dem Rennen am Sonntag hatte Lange, der bereits zweimal den Ironman Hawaii gewonnen hat, noch eine Kampfansage an Ditlev geschickt: "Ganz ehrlich, ich möchte es den Fußball-Jungs nachmachen. Die haben die Dänen 2:0 weggeputzt." Doch dann kam das Malheur beim Schwimmen dazwischen ...