Komplett abhaken muss DSV-Adler Pius Paschke aus Kiefersfelden den Tourneesieg noch nicht. Doch der 34-jährige Weltcupführende verlor auf der Großen Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen weiter Boden auf die starke österreichische Konkurrenz. Nach einem schwachen ersten Sprung (131,5 m) verbesserte sich Paschke mit 143,5 m noch vom 16. auf den neunten Rang. So gelang es ihm, zumindest noch Schadensbegrenzung zu betreiben und den Rückstand auf die Top-Österreicher nicht zu groß werden zu lassen.
Bester Deutscher in Garmisch-Partenkirchen war diesmal Karl Geiger (Oberstdorf), der nach seinem achten Platz in Oberstdorf nun Sechster wurde. Der Routinier darf vielleicht nicht mehr vom Tourneesieg träumen, erhielt sich aber zumindest die Chancen auf einen Podestplatz. Mit Andreas Wellinger (Ruhpolding) kam noch ein dritter DSV-Athlet in die Top Ten.
Daniel Tschofenig siegt mit großem Vorsprung
Die besten Karten, als erster Österreicher seit Thomas Diethart im Jahr 2014 wieder die Vierschanzentournee zu gewinnen, hat seit dem Neujahrstag Daniel Tschofenig, der sich den Tagessieg holte und sich damit auch in der Tournee-Gesamtwertung klar an die Spitze gesetzt hat.
Mit Sprüngen auf 141,5 und 143,0 m siegte er deutlich vor dem Schweizer Gregor Deschwanden (138,0/140,5 m). Dritter wurde Tschofenigs Landsmann Michael Hayböck, der im ersten Durchgang mit 145 m einen neuen Schanzenrekord aufstellte und anschließend 137,5 m nachlegte.
Pius Paschke: Kein Blick für die Gesamtwertung
"Im ersten Durchgang habe ich leider einen kleine Fehler gemacht, der auch ein paar Folgefehler nach sich gezogen hat. Im zweiten war das besser. Immer noch nicht perfekt, aber besser", sagte Pius Paschke in der ARD. Er versuche, nicht auf die Gesamtwertung zu schauen. "Für mich ist wichtig, was ich auf der Schanze mache."
Bundestrainer Stefan Horngacher sprach von einem "mannschaftlich guten Ergebnis", räumte aber ein: "Ein Spitzenplatz hat uns gefehlt." Speziell mit den Sprüngen Andreas Wellinger und Karl Geiger sei er aber zufrieden.
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Philipp Raimund solide - Markus Eisenbichler im Pech
Hinter den drei Topspringern zeigte auch Philipp Raimund (Oberstdorf) zwei ordentliche Sprünge auf 129,5 und 131,0 m und dürfte damit auch für die Springen in Innsbruck und Bischofshofen im Team bleiben. Dahin dürfte nach dem Neujahrsspringen auch Felix Hoffmann (Goldlauter) aufrücken, der ins Finale kam und guter 25. wurde. Eine Entscheidung darüber wollen die Trainer bis spätestens Donnerstagfrüh treffen.
Damit ließ er Stephan Leyhe (Willingen), Markus Eisenbichler (Siegsdorf) und Constantin Schmid (Oberaudorf) hinter sich. Eisenbichler hatte allerdings Pech, dass er sein K.o.-Duell verlor und es über die "Lucky-Loser"-Wertung knapp nicht ins Finale der besten 30 Springer schaffte. Rein von den Punkten her wäre der mehrfache Weltmeister dabei gewesen.