Jan Hörl, Stefan Kraft oder Daniel Tschofenig - einer dieser drei Österreicher wird die diesjährige Vierschanzentournee gewinnen. Nach dem dritten von vier Tournee-Springen am Bergisel in Innsbruck besteht daran kein Zweifel mehr. Das ÖSV-Trio hat die Konkurrenz aus Norwegen, der Schweiz und Deutschland abgehängt.
Stefan Kraft siegt vor Jan Hörl und Daniel Tschofenig
Pius Paschke (Kiefersfelden) war zwar bester Deutscher, kam mit 128,5 und 123,5 m aber nur auf den achten Platz - zu wenig, um nochmal anzugreifen. Als Sechster der Tourneewertung ist sein Rückstand auf die Führenden in den zwei ausstehenden Springen in Bischofshofen unter normalen Umständen nicht mehr aufzuholen. Andreas Wellinger (Ruhpolding) und Philipp Raimund (Oberstdorf) belegten die Ränge 13 und 15.
Den Tagessieg holte sich Stefan Kraft mit Sprüngen auf 131,5 und 132,5 m. Dicht hinter ihm landeten seine Landsleute Jan Hörl (134,0/132,0 m) sowie Garmisch-Partenkirchen-Sieger Daniel Tschofenig (132,5/ 127,5 m).
Zum Video: Bundestrainer Stefan Horngacher zollt Österreichern Respekt
Bundestrainer Stefan Horngacher: "Die Tournee ist durch"
"Die anderen waren einfach extrem gut, die haben sich wahnsinnig gepusht", sagte Pius Paschke sportlich-fair in der ARD-Sportschau. "Bei mir fehlt im Moment ein bisschen was. Die Leichtigkeit ist nicht mehr so da." Der 34-Jährige, der die Vierschanzentournee damit abhaken kann, ist aber auch zuversichtlich, dass er seine Topform, mit der er zu Beginn der Saison so oft auf dem Siegertreppchen ganz oben stand, wieder findet.
"Wir haben gehofft, dass wir besser in den Wettkampf reinkommen", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher. "Es hat nach Verkrampfung ausgesehen, es war nicht so locker. Damit müssen wir jetzt leben". Richtig enttäuscht sei er nicht, gleichzeitig zollte er den starken Österreichern Respekt: "Die Tournee ist durch, das werden die Österreicher untereinander ausmachen. Die sind in einen Flow reinkommen. Das muss man akzeptieren und respektieren."
Karl Geiger nicht für zweiten Durchgang qualifiziert
Für Karl Geiger waren die Hoffnungen auf eine bessere Platzierung in der Tourneewertung schon nach dem ersten Sprung endgültig passé. Der Oberstdorfer kam auf 124 m, hatte aber große Probleme bei der Landung. Damit verlor er sein K.o.-Duell gegen den US-Amerikaner Kevin Bickner und schaffte es auch nicht unter die besten Fünf in der "Lucky-Loser"-Wertung. Das Aus für Geiger am Bergisel.
"Es war ein bisschen spiegelig und rutschig", so Geiger zu seiner missratenen Landung, bei der er beinahe zu Fall kam. "Das tut, was die Haltungspunkte angeht, ziemlich weh."
Auch Felix Hoffmann (Goldlauter) und Adrian Tittel (Aue) schafften es nicht ins Finale der besten 30.