Die deutschen Biathlon-Frauen konnte bei der Weltmeisterschaft im tschechischen Nove Mesto auch ohne die erkrankte Franziska Preuß das Podest erklimmen. Obwohl die deutschen Skijägerinnen wieder einmal mit der Präparierung der Ski kämpften, feierten sie hinter Frankreich und Schweden noch Bronze.
Eine große Enttäuschung dagegen bei den Männern des Deutschen Skiverbvands (DSV): Zum dritten Mal in Folge blieben die Skijäger bei einer WM ohne Medaille.
"Niemals aufgeben"
"Ich hab einfach keine Worte dafür, das Rennen war von hoch bis tief", fasste Vanessa Voigt das aufreibende Rennen im ZDF zusammen. "Wir haben uns das absolut verdient." Für Schneider, die als Schlussläuferin eingesprungen war, war es "ein Ende wie im Film". Und für Janina Hettich-Walz ist klar: "Der Tag hat gezeigt, dass man niemals aufgeben darf".
Hettich-Walz kämpft mit Präparierung und Form
Janina Hettich-Walz war als Startläuferin gleich stark unterwegs. Mit zehn Treffern übergab sie an Position sechs an Youngster Selina Grotian. Nur knapp sechs Sekunden fehlten auf einen Podestplatz, 26,8 waren es auf Spitzenreiter Frankreich mit Lou Jeanmonnot. "Ich bin keinen Meter mitgekommen", ärgerte sich Hettich-Walz über Strecke, Material und sich selbst.
Grotian nahm in einer Vierergruppe die Verfolgung auf. Nach der fehlerfreien Vorstellung im Einzel war sie dieses Mal nicht treffsicher unterwegs und benötigte im Liegend-Anschlag drei Nachlader. Stehend räumte sie alle Scheiben ab und konnte als Dritte auf die letzte Runde gehen. Da Sophie Chauveau (FRA) patzte, übernahm Estland die Führung. "Noch einmal eine ganz andere Liga. Schwierig ganz vorne mitzuspielen", so die 19-jährige Garmisch-Partenkirchenerin. "War schon extrem schwierig auf der Strecke."
Voigt mit zwei Nachladern
Grotian schickte Vanessa Voigt mit einem Rückstand von 23,3 Sekunden auf Estland ins Rennen. Nur knapp vier Sekunden fehlten auf die zweitplatzierten Norwegerinnen. Voigt brauchte zwei Nachlader und blieb dran. Justine Braisaz-Bouchet hatte Frankreich wieder auf Kurs gebracht und übergab auf Position eins vor Schweden und Estland an WM-Star Julia Simon. Auch für das DSV-Quartett war als Fünfte hinter Österreich noch Bronze drin.
Schneider greift nach Bronze
Als Schlussläuferin ging Sophia Schneider ins Rennen. Diese Position sollte eigentlich Franziska Preuß übernehmen, die war aber krankheitsbedingt ausgefallen. Österreich musste zwei Mal in die Strafrunde, die Chance für Schneider, die nach einem Nachlader fast zeitgleich mit der Estin in die nächste Runde ging und sich schnell auf Rang drei schob. Schneider kämpfte am Schießstand und ging nach drei Nachladern auf Bronzekurs in die letzte Runde. Überglücklich jubelte das erschöpfte Quartett im Ziel über die Medaille.
"Irgendwie hatte ich das dann heute auch so ein bisschen im Gefühl, deswegen wollte ich unbedingt diese Medaille holen. Das war das einzige, an das ich beim letzten Schießen gedacht habe.", sagte Schneider im Interview mit BR24Sport.
"Ich wollte eigentlich heimfahren. Meine Mama hat schon gefragt, was sie am Abend kochen soll, was ich mir wünsche. Ich hatte tatsächlich schon mit der WM abgeschlossen." Sophia Schneider
Deutsche Männerstaffel erneut ohne Medaille
Die Männerstaffel hat dagegen zum dritten Mal nacheinander bei einer Weltmeisterschaft die Medaillenränge verpasst. Justus Strelow (27), Johannes Kühn (32), Philipp Nawrath (31) und Benedikt Doll (33) leisteten sich eine Strafrunde und acht Nachlader. Sie landeten auf dem vierten Platz. Zuletzt konnte ein deutsches Quartett bei einer WM 2020 feiern - damals gab es in Antholz Bronze.
Nach 4 x 7,5 Kilometern hatte das DSV-Quartett 51,6 Sekunden Rückstand auf Schweden auf dem ersten Rang. Silber holten sich die favorisierten Norweger, die lange wie die sicheren Sieger aussahen. Doch bei der letzten Einlage am Schießstand versagten Vetle Sjaastad Christiansen mit drei Strafrunden die Nerven. Bronze ging an Frankreich.
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