Das Adidas Headquarter in Herzogenaurach.
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Adidas: Stellenabbau trotz guter Zahlen?

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Adidas: Stellenabbau trotz guter Zahlen?

Adidas: Stellenabbau trotz guter Zahlen?

Erst gab es überraschend gute Zahlen, nun könnte in der Konzernzentrale von Adidas in Herzogenaurach ein größerer Stellenabbau bevorstehen. Der Sportartikelhersteller selbst dementiert nicht - und bestätigt auch nicht.

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Bis zu 500 Stellen könnten in der Zentrale in Herzogenaurach wegfallen, heißt es in Medienberichten. Das wäre knapp jeder zwölfte der aktuell 5.800 Beschäftigten dort. Adidas selbst hatte erst am Mittwoch sehr gute Geschäftszahlen präsentiert. Dem Bayerischen Rundfunk bestätigt der Sportartikelhersteller den konkreten Stellenabbau in der Zentrale nicht. In einer Mitteilung heißt es aber: Adidas prüfe eine Anpassung seiner Strukturen. Die aktuellen Strukturen seien zu komplex.

Auch bei Puma und Nike: Geld sparen im Trend

Dieser Prozess sei aber erst am Anfang, deswegen könne man bisher keine Details nennen. Eine Adidas-Sprecherin betonte aber, dass es hier nicht primär ums Geldsparen gehe. Das ist aber gerade ein großer Trend in der Branche. Puma hat erst in dieser Woche ein Kostensenkungsprogramm angekündigt. Dabei stehen auch Personalkosten im Fokus. Das Unternehmen plane aber bisher keinen Stellenabbau, erklärte eine Sprecherin dem BR. Nike, der größte Sportartikelhersteller der Welt, hatte schon vor Monaten ein radikales Sparprogramm aufgelegt und will dabei auch massiv Stellen abbauen.

Adidas: Gesundes Unternehmen bis 2026 angestrebt

Der mögliche Stellenabbau oder die Verlagerung von Mitarbeitenden weg aus Herzogenaurach könnte eine der Maßnahmen sein, die Adidas-Chef Björn Gulden für seine mittelfristige Strategie vorsieht. Er will den Konzern bis kommendes Jahr zu einem "gesunden Unternehmen" machen. Bei der Vorstellung der überraschend guten Zahlen am Mittwoch erklärte er, es gebe noch viel zu tun.

Immer wieder Negativschlagzeilen

Adidas will nach eigenen Angaben bei der nun angestoßenen Überprüfung seiner Strukturen eng mit dem Betriebsrat zusammenarbeiten. Das Unternehmen machte zuletzt immer wieder auch Negativschlagzeilen. So durchsuchten etwa Ende des Jahre Steuerfahnder die Zentrale in Herzogenaurach. Die endgültige Trennung von US-Skandalrapper Kanye "Ye" West dauerte knapp zwei Jahre.

Anfang März wird Adidas-Chef Björn Gulden die finalen Geschäftszahlen der Öffentlichkeit vorstellen. Dann dürfte ein möglicher Stellenabbau in Herzogenaurach sicher Thema sein.

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