Lebenshilfe näht Taschen für Puma
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Gelungene Kooperation: Lebenshilfe näht Taschen für Puma

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Gelungene Kooperation: Lebenshilfe näht Taschen für Puma

Gelungene Kooperation: Lebenshilfe näht Taschen für Puma

"Made in Germany" heißt es bei Adidas und Puma kaum noch. Doch nun bringt Puma eine Taschen-Kollektion heraus, die in Franken entstanden ist - genäht in den Werkstätten der Lebenshilfe Nürnberger Land.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

"Puma x Lebenshilfe" steht auf dem Etikett, das an bunten Rucksäcken, Shoppern und Umhängetaschen im Puma-Laden in Herzogenaurach hängt. Genäht wurden diese Taschen von Menschen mit einer geistigen Behinderung in den Werkstätten der Lebenshilfe Nürnberger Land. Als Material dienten alte Puma-Werbebanner aus der ganzen Welt.

Alte Hüpfburg als Ideen-Geber

Der Herzogenauracher Sportartikelhersteller hat in den Werkstätten bis Ende 2025 rund 1.000 Taschen in Auftrag gegeben, erklärt der Geschäftsführer der Lebenshilfe Nürnberger Land, Dennis Kummarnitzky, dem BR. Angefangen habe das alles mit einer ausrangierten Hüpfburg. Mitarbeitende der Werkstätten hätten die Idee gehabt, daraus Taschen zu nähen. Vertreter von Puma hätten diese bei einem Besuch gesehen.

"Champions-League" für Mitarbeitende

Mit der neu veröffentlichten gemeinsamen Taschenkollektion würden nun "alte Materialien wiederverwertet und die Integration von Menschen mit einer geistigen Behinderung gefördert", heißt es in einer Pressemitteilung der Lebenshilfe Nürnberger Land. Die Zusammenarbeit mit Puma sei für seine Mitarbeitenden die "Champions League", so Lebenshilfe-Geschäftsführer Kummarnitzky. An der Taschenkollektion waren rund 30 Menschen beteiligt. Puma-Designer hätten sich bei Besuchen in den Werkstätten begeistert von den handwerklichen Fähigkeiten der Näherinnen und Näher gezeigt, so der Lebenshilfe-Geschäftsführer.

Zusammenarbeit seit 2019

Puma stelle für die Taschen neben den Werbebannern auch alle sonstigen Materialen wie Reißverschlüsse, Knöpfe und Verpackungen zur Verfügung, so ein Puma-Sprecher. Die Lebenshilfe verkaufe ihrerseits dann die Taschen zu einem kostendeckenden Preis an den Sportartikelhersteller. Die Lebenshilfe Nürnberger Land und die Raubkatze stehen seinen Angaben zufolge schon seit 2019 in engem Kontakt. So organisierte Puma etwa auch schon ein Sportfest für Kinder für die Lebenshilfe.

Diskussion um Mindestlohn in Werkstätten

Werkstätten für Menschen mit einer Behinderung fertigen für viele Firmen Produkte - die im Nürnberger Land etwa auch für M.A.N. Immer wieder kommt dabei auch Kritik auf, etwa an einem fehlenden Mindestlohn in den Werkstätten. Tatsächlich zahlt die Lebenshilfe kein klassisches Gehalt, sondern ein Werkstatt-Entgelt. Im Jahr 2022 waren das durchschnittlich 222 Euro im Monat. Direkt vergleichbar sei das mit dem ersten Arbeitsmarkt aber nicht, so Geschäftsführer Kummarnitzky. Vielmehr seien die Beschäftigen in den Lebenshilfe-Werkstätten Teil einer Reha-Maßnahme und die ermögliche ohne Leistungsdruck eine Teilhabe am Arbeitsleben.

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