Die IHK Schwaben beklagt, dass sich Bund und Länder angesichts der hohen Energiepreise zu viel Zeit nehmen, "die viele bayerisch-schwäbische Unternehmen nicht mehr haben". Zuvor hatten Bund und Länder fast ergebnislos getagt. Auch der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung kritisierte Bund und Länder dafür.
Nach Angaben der IHK Schwaben hätten die hohen Strom- und Gaspreise für mehr als ein Drittel der heimischen Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen bereits jetzt ein Ausmaß erreicht, das ihren Fortbestand bedroht, sagt Hauptgeschäftsführer Marc Lucassen. "Deutschland läuft die Zeit davon", beklagt er.
IHK Schwaben: Entlastungspaket droht ins Leere zu laufen
So seien 35 Prozent der bayerisch-schwäbischen IHK-Mitgliedsunternehmen stark oder sehr stark von den hohen Gaspreisen betroffen, 37 Prozent von den gestiegenen Strompreisen. Die Politik agiere "unverbindlich und zu langsam – das finanzielle Hickhack zwischen dem Bund und den Ländern droht die Inhalte des 200-Milliarden-Euro-Pakets ins Leere laufen zu lassen", sagt Lucassen.
- IHK sieht Schwabens Wirtschaft in "gefährlicher Lage"
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Hohe Energiepreise: Kammer fordert vier Maßnahmenpakete
In der vergangenen Woche hatte das Präsidium der IHK Schwaben vier konkrete Maßnahmenpakte gefordert. So brauche die heimische Wirtschaft wettbewerbsfähige Strompreise, Versorgungssicherheit durch eine Erhöhung der Stromerzeugungskapazitäten und des Netzausbaus, Planbarkeit und staatliche Unterstützung sowie weniger Bürokratie. "Es geht um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft und vielfach um die Existenz von Unternehmen. Diese Aufgabe muss die Politik jetzt lösen“, fordert IHK Schwaben-Präsident Andreas Kopton.
Die IHK Schwaben vertritt im Regierungsbezirk 140.000 Mitgliedsunternehmen aus den Bereichen Industrie, Handel und Dienstleistungen.
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