"Es war tatsächlich ein ganz bewusster Schritt, jetzt in der Konjunkturflaute das neue Logistikzentrum für rund fünf Millionen Euro am bisherigen Standort in der Benzstraße in Landshut zu bauen." Benedikt Forsthofer, Geschäftsführer der Firma Gerhard Mann, ist überzeugt, eine richtige Entscheidung getroffen zu haben: "Ich glaube an die Region Niederbayern, ich glaube an die strukturstarke Region und ich will mutig vorneweg gehen. Wir haben einen klaren Plan, warum wir investieren, wie wir investieren. Und wir haben starke Partner im Rücken, die uns das ermöglichen." Dazu zählt vor allem auch die 90 Jahre alte Inhaberin der Firma, die schon ganz andere Krisen wie den Zweiten Weltkrieg erleben musste.
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Unternehmen will bereit sein
Mehr noch: Jetzt sei auch ein guter Zeitpunkt, um Strukturen im Unternehmen zu verbessern, zeigt sich Benedikt Forsthofer optimistisch. "Das klingt etwas skurril, aber es tut uns auch in dieser Phase eigentlich gut, gerade jetzt zu investieren, wo wir Lagerbestände gut nach unten fahren konnten, so dass wir uns jetzt auch bewegen können. Um dann bereit zu sein, wenn die Konjunktur wieder anspringt - und daran glaube ich fest." Deshalb geben sie auf der Baustelle auch Gas. Gleich nach dem symbolischen Spatenstich per Hand rollten am Dienstagvormittag auch die Bagger an.
Baubranche hat es auch in Landshut schwer
Insgesamt hat sich die Baukonjunktur auch in und um Landshut eingetrübt, das zeigen BR24-Recherchen. "Tatsächlich sind die Termine der Spatenstiche gerade im gewerblichen Bereich auch deutlich rückläufig", sagt Michel Luger, Leiter des Amts für Wirtschaft, Marketing und Tourismus in der Stadt Landshut: "Auch wenn man sich die Anzahl genehmigter Bauanträge anschaut, die Zahlen sind auch seit Monaten rückläufig. Insofern sei der Spatenstich bei dem Familienunternehmen ein guter Tag für die Stadt Landshut.
Speziell in Zeiten, in denen die Aussichten für die deutsche Wirtschaft auch Richtung Jahresende wohl insgesamt eher trüb bleiben. So geht zum Beispiel der Bundesbank in ihrem aktuellen Monatsbericht davon aus, dass die Konjunkturflaute noch anhalten wird. Industrie und Bau sorgten demnach weiter für einen Dämpfer.
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