Auf einem Bildschirm in einer Apotheke sind Hinweise zu E-Rezepten angezeigt.
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Ärzte und Apotheker haben mittlerweile nur wenige Probleme mit den neuen elektronischen Rezepten.

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Nach Einführung des E-Rezepts: Wie lief der erste Monat?

Nach Einführung des E-Rezepts: Wie lief der erste Monat?

Anfang des Jahres ist mit dem elektronischen Rezept für Kassenpatienten ein Großprojekt der Digitalisierung im Gesundheitswesen gestartet. Zeit nachzufragen, wie der erste Monate aus Sicht von Ärzten, Apothekern und Patienten gelaufen ist.

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"Technisch mittlerweile 99,9 Prozent ohne Probleme": Das Fazit, das der Dachauer Apotheker Maximilian Lernbecher nach gut einem Monat Erfahrungen mit dem elektronischen Rezept zieht, ist weitgehend positiv. Lernbecher, der auch Vize-Chef des Bayerischen Apothekerverbands ist, ergänzt: Auch aus der Kollegenschaft höre er immer weniger von Schwierigkeiten mit dem E-Rezept.

So habe es anfangs Probleme mit den Computer-Servern gegeben, über die die elektronischen Verschreibungen übermittelt werden. Nach Angaben der halbstaatlichen Gesellschaft Gematik wurden seit Jahresbeginn rund 36 Millionen Rezepte digital ausgestellt. Bei dieser Zahl sei es nicht verwunderlich, dass auch Probleme auftreten, findet Lernbecher. Doch die seien inzwischen gut im Griff.

Verschiedene elektronische Unterschriften

Auch der Präsident der bayerischen Landesärztekammer, Gerald Quitterer, sagt, er höre aus der Kollegenschaft nur selten von Problemen. Es komme zwar vor, dass die verschiedenen Computersysteme in Praxen Schwierigkeiten bei der Kommunikation mit der neuen Gesundheits-Datenautobahn haben. Doch nach seiner Erfahrung werde mit Hochdruck daran gearbeitet, diese Schnittstellen-Probleme zu beheben.

Aber es sei für manche seiner Kolleginnen und Kollegen gewöhnungsbedürftig, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, E-Rezepte digital zu signieren, sagt der Ärztepräsident. Neben einer "Komfort-Signatur" gibt es auch eine "Stapel-Signatur". Dabei werden die elektronischen Rezepte sozusagen wie auf einem Stapel aufgereiht und nacheinander freigegeben. Dabei kann es passieren, dass Patienten nach dem Arzttermin in der Apotheke ankommen, bevor dort das E-Rezept freigegeben ist.

Kritik vom VdK

Außerhalb der Apotheker- und Ärzteverbände gibt es auch skeptische Stimmen. Die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, erzählt, dass sie immer wieder von Patienten hört, die jetzt nicht mehr wüssten, welche Medikamente sie auf welche Weise nehmen sollen, da die Rezepte papierlos in die Apotheken übertragen werden. Sie wünsche sich mehr Aufklärung und Transparenz von den Arztpraxen, sagt die VdK-Chefin.

Grundsätzlich unterstütze ihr Sozialverband aber die Digitalisierung im Gesundheitswesen, betont Bentele. Denn auch für Patientinnen und Patienten eröffneten sich dadurch viele Chancen.

Unverständnis beim Ärztechef

Bayerns Ärztepräsident Quitterer, der eine Hausarztpraxis im niederbayerischen Eggenfelden hat, kann die Kritik des VdK nicht nachvollziehen. Bei einer Verschreibung sollten Ärztinnen oder Ärzte erklären, was sie verordnen und welche Neben- oder Wechselwirkungen es gibt, sagt er. Diese Informationen hätten nichts damit zu tun, ob ein Rezept elektronisch oder auf Papier ausgestellt wird: "Bezüglich der Aufklärung des Patienten ändert sich nichts." Und im Zweifelsfall sollten Patienten nachfragen, empfiehlt Quitterer.

Maximilian Lernbecher, der nicht nur die Obere Apotheke in Dachau betreibt, sondern auch Vize-Chef des Bayerischen Apothekerverbandes ist, findet ebenfalls, dass sich beim Thema Aufklärung nichts Wesentliches geändert habe. Und er wünscht sich, dass die Chancen des E-Rezepts noch bekannter werden. Beispielsweise die Möglichkeit, über eine Smartphone-App der halbstaatlichen Gesellschaft Gematik Medikamente vorzubestellen.

An dieser App gab es von Nutzern allerdings die Kritik, sie sei schwierig zu handhaben. Dazu könne er nichts sagen, sagt Lernbecher. Denn er habe es lieber seiner Ehefrau überlassen, die App zu installieren. Die sei jünger als er, sagt der 50-Jährige mit einem Schmunzeln.

Papier-Rezepte weiter in verschiedenen Bereichen

Völlig verschwunden sind die traditionellen Papier-Rezepte aber noch längst nicht aus dem Apothekenalltag. Der Bereich der privaten Krankenversicherung ist beim elektronischen Rezept noch weitgehend außen vor. Der PKV-Verband erklärt allerdings, dass seine Mitgliedsunternehmen dabei sind, die technischen Voraussetzungen für die Abrechnung von E-Rezepten zu schaffen.

Auch bei gesetzlich Versicherten gibt es weiterhin Bereiche, in denen das rosafarbene Papier-Rezept ausgestellt wird, etwa für Heilmittel oder Arzneien, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Und es gibt noch einzelne Arztpraxen, die weiterhin grundsätzlich keine E-Rezepte ausstellen, sondern Papierrezepte.

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