Dampf quillt aus einem Braunkohlekraftwerk (Symbolbild).
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Federico Gambarini

Europäischer Emissionshandel nützt auch der Gesundheit.

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Forscher: Europäischer Emissionshandel nützt auch der Gesundheit

Die Luftqualität hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. Mit dafür verantwortlich ist der europaweite Emissionshandel. Das führt zu weniger CO2 in der Luft. Forscher haben jetzt erstmals berechnet, wie das auch der Gesundheit nützt.

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Weniger CO2-Emissionen, das heißt offenbar auch: Es kommen insgesamt weniger Schadstoffe in die Luft. Das hat ein Forschungsteam der Universität Hamburg bei Messungen der Luftqualität innerhalb der EU herausgefunden. Jonas Grunau von der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und sein Team haben sich dabei insbesondere angeschaut, wie sich die Luftschadstoffe in Europa seit 2005 verändert haben.

Rund 38 Prozent weniger klimaschädliche Emissionen

Unternehmen können seit 2005 mit sogenannten Emissionsrechten handeln – und Geld sparen, wenn sie wenig CO2 ausstoßen. Und laut Umweltbundesamt haben europaweit Industriebetriebe und Kraftwerke von 2005 bis 2022 rund 38 Prozent weniger klimaschädliche Emissionen ausgestoßen.

Mit der Studie wollten die Forscher herausfinden, wie der Emissionshandel die Luftverschmutzung beeinflusst. Und die Ergebnisse zeigen, dass der europäische Emissionshandel zu erheblichen Reduktionen von Schwefeldioxid-, Feinstaub- und Stickoxid-Emissionen geführt hat. Das bedeutet, dass der Emissionshandel nicht nur dem Klima und damit langfristig den Menschen zugutekommt, sondern auch hier und heute die Gesundheit verbessert.

Bessere Luft reduziert gesundheitliche Schäden und die Folgekosten

Die Wissenschaftler konnten also zeigen, dass es nicht nur die Erderwärmung begrenzt, wenn weniger CO2 ausgestoßen wird, sondern dass der Emissionshandel auch erhebliche Gesundheitsschäden und entsprechende Folgekosten vermeiden kann. Klimaschutz sei eben auch ganz unmittelbar Gesundheitsschutz, so die Forschenden. Weitere Studien sollen jetzt klären, wo innerhalb Europas und wie genau sich die Luftqualität verbessert hat – und welche Bevölkerungsgruppen davon besonders profitieren.

Nach Einschätzung der Forscher haben neben dem Emissionshandel wohl auch verschärfte europäische Emissionsstandards für Luftschadstoffe zu den Rückgängen beigetragen.

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