Europäischer Feldhase (Lepus europaeus)
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Die Hasenpest ist nicht nur für Hasen gefährlich. Auch Menschen können sich anstecken.

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Hasenpest: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Hasenpest: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Im Landkreis Straubing-Bogen wurde ein Fall von Hasenpest entdeckt. Diese Krankheit, die auch Tularämie genannt wird, taucht immer wieder in Bayern auf. Wie gefährlich ist sie für Menschen und was schützt vor einer Infektion?

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Das Landratsamt Straubing-Bogen in Niederbayern hat einen Fall von Hasenpest gemeldet. In der Gemeinde Aiterhofen sei bei einem verendeten Feldhasen der Erreger der Tularämie festgestellt worden. Zudem wurden dort in den vergangenen Wochen mehrere tote Feldhasen gefunden.

In Deutschland gibt es immer wieder vereinzelt Fälle der Hasenpest. Die Krankheit ist selten, ist aber, anders als etwa die Schweinepest, eine Zoonose. Das heißt, Menschen können sich bei Tieren infizieren. Antworten auf die wichtigsten Fragen:

Was ist der Auslöser der Hasenpest?

Erreger der Tularämie ist das Bakterium Francisella tularensis. Es ist sehr ansteckend: Schon zehn bis fünfzig Bakterien genügen für eine Infektion über Mund, Nase, Augen oder kleine Hautverletzungen.

Welche Tiere erkranken an der Hasenpest?

Sehr viele Tierarten können sich mit Francisella tularensis infizieren. Neben Hasen befällt das Bakterium auch andere Säugetiere wie Mäuse, Wildschweine, aber auch blutsaugende Insekten wie Mücken und Zecken, aber auch Vögel und Amphibien. Hunde und Katzen erkranken nur selten an Tularämie, können den Erreger aber an Menschen weitergeben (externer Link).

Wie infizieren sich Menschen mit der Hasenpest?

Menschen können sich mit der Hasenpest anstecken, wenn sie intensiven Kontakt mit erkrankten oder toten Tieren haben. Das ist zum Beispiel beim Enthäuten und Ausnehmen von Hasen oder anderen Wildtieren der Fall. Daher erkranken meist Jäger, Köche, Metzger oder Tierärzte an Tularämie. Infektionen sind auch möglich durch Staub, wenn dieser zum Beispiel Mäusekot mit Hasenpest-Bakterien darin enthält. Infektionen können auch vorkommen durch Bissverletzungen, ebenso über nicht ausreichend durchgegartes Fleisch oder verschmutztes Wasser. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist bisher nicht bekannt.

Welche Symptome hat die Hasenpest bei Tieren?

Bei Tieren kann die Hasenpest unterschiedlich schwer verlaufen. Besonders unter Hasen, Kaninchen und Nagetieren kann sich die Krankheit rasch ausbreiten und für viele tödlich enden. Betroffene Tiere magern ab, das Fell wird struppig, der Gang schwankend. Sie sind entkräftet, werden apathisch und können ihre natürliche Scheu vor Menschen verlieren. Infizierte Hasen verenden meist nach einigen Tagen. Im Jahr 2023 wurde in Bayern nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit LGL (externer Link) bei 18 Feldhasen Tularämie festgestellt.

Welche Symptome hat die Hasenpest bei Menschen?

Auch Menschen können sich mit Tularämie infizieren. Im Jahr 2023 wurden in Bayern 19 Fälle festgestellt. Die Dunkelziffer ist jedoch vermutlich deutlich höher. Bei Menschen dauert es nach der Infektion drei bis zehn Tage, bis sich die ersten Krankheitszeichen zeigen. Die Symptome sind unspezifisch und ähneln denen der Grippe: Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und Mattigkeit. Oft schwellen die Lymphknoten an. Dort, wo der Erreger in den Körper eingedrungen ist, zeigen sich oft Geschwüre oder Entzündungen, etwa bei Verletzungen, an der Bindehaut der Augen oder Mundschleimhaut. Wurden die Bakterien eingeatmet, kann es zu Husten und Atemstörungen bis hin zu Atemnot kommen, dazu Übelkeit, Erbrechen und Schweißausbrüche. Auch eine Lungenentzündung kann sich entwickeln.

Behandeln lässt sich die Tularämie mit Antibiotika (externer Link). Bei Infektionen mit dem in Europa auftretenden Subtyp des Bakteriums Francisella tularensis heilt die Krankheit aber auch oft von allein aus. Todesfälle sind, auch ohne Behandlung, sehr selten. Bei einem anderen Subtyp des Tularämie-Erregers, der nur in Nordamerika vorkommt, verlaufen Infektionen der Atemwege jedoch in bis zu 60 Prozent der Fälle tödlich.

Wie lässt sich eine Infektion mit der Hasenpest vermeiden?

Zur Vorbeugung einer Infektion mit dem Tularämie-Erreger empfiehlt das LGL folgende Maßnahmen:

  • Ungeschützten Kontakt zu Wildtieren vermeiden, diese also nicht berühren, ebenso nicht deren Blut oder Ausscheidungen. Das gilt insbesondere bei offensichtlichen kranken Tieren.
  • Ungeschütztem Kontakt zu Kadavern von Wildtieren vermeiden
  • Beim Umgang mit erkrankten oder toten Wildtieren die Regeln der Arbeitshygiene einhalten
  • Beim Umgang mit Wildbret während der Vorbereitung (Enthäuten, Ausnehmen) und der Zubereitung die Arbeits- und Küchenhygiene einhalten
  • Wildgerichte nur gut durchgegart verzehren

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