Jugendliche wollen gleiche Bildungschancen und gute Arbeitsplätze.
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Jugendliche fürchten die gesellschaftliche Spaltung und wüschen sich gleiche Chancen für alle.

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Jugendliche sehen gute Chancen für ihre berufliche Zukunft

Jugendliche sehen gute Chancen für ihre berufliche Zukunft

Jugendliche sind auch nach der Pandemie und angesichts vieler Krisen trotzdem überzeugt davon, dass sie selbst eine gute Zukunft haben werden. Auslöser dafür sind vor allem die aktuellen Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Über dieses Thema berichtet: BR24live am .

In der neuen Shell Jugendstudie kamen 2.509 junge Menschen der Jahrgänge 1998-2012 zu Wort. Dabei ging es unter anderem auch darum, wie sie ihre eigenen persönlichen Chancen einschätzen in Bezug auf ihre Ausbildungs- und Arbeitsperspektiven.

Das Ergebnis: Die Schere bei den 12- bis 25-Jährigen, die aufgrund ihrer sozialen Herkunft lange Zeit benachteiligt waren und den Kindern aus einkommensstärkeren Familien, ist nicht mehr so groß. Die Jugendlichen gehen heute mehrheitlich selbstbewusst auf einen Arbeitsmarkt, der sie dringend braucht. Auch die Bemühungen und Veränderungen im Bildungssystem während der Pandemie zeigen Früchte.

Jugendliche haben gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt

So sind Jugendliche überzeugter, dass sie ihre Schule abschließen, den Studienabschluss schaffen oder einen guten Arbeitsplatz bekommen werden. Die soziale Herkunft ist immer noch ein schwieriges Thema hinsichtlich der Chancen, die Kinder aus bildungsferneren Familien im Bildungssystem haben. Gleichzeitig führt der Fachkräftemangel zu einer starken Nachfrage nach jungen Arbeitskräften und auch junge Menschen mit einem schlechteren Schulabschluss haben jetzt Chancen auf einen guten Ausbildungs- oder Arbeitsplatz. Dennoch sprechen Sozialwissenschaftler wie Christine Steiner vom Deutschen Jugendinstitut in München vom sogenannten "Übergangssektor", bei dem Jugendliche sich nach der Schulzeit erst einmal neu orientieren und etwa Schulabschlüsse nachholen müssen.

Falsche Vorstellungen von der Gen Z

Laut der Studie sehen Jugendliche diese Chancen, fordern aber auch eine neue Work-Life-Balance ein, was ihnen von älteren Generationen oft als Faulheit oder Desinteresse ausgelegt wird. Sie wollen alle einen Job, der ihnen Erfüllung bietet, wollen dafür auch leisten, aber fordern mehr Flexibilität. Das war vor der Pandemie noch kein Thema.

In Bewerbungsgesprächen fordern junge Menschen daher heute selbstbewusster flexible Arbeitszeitmodelle oder die Vier-Tage-Woche. Überstunden wollen sie nur machen, wenn es dafür auch eine Gegenleistung gibt. Sie sind nicht mehr überzeugte Vertreter einer Leistungsgesellschaft, wie es die Elterngeneration war. Dafür haben sie in der Befragung hohe Werte auf der sozialen Seite. So sind ihnen Freundschaft, eine vertrauensvolle Partnerschaft und ein gutes Familienleben wichtiger als andere Werte. Der Wert Fleiß erhält zwar eine 82-prozentige Zustimmung, ist aber nahezu gleichrangig mit dem Wunsch gesund zu leben, Vielfalt zu respektieren, Raum zu haben für Fantasie und Kreativität.

Bildungsbrüche erschweren die persönliche Entwicklung

Im heutigen Bildungssystem erleben viele junge Menschen Brüche, das heißt, sie erreichen mit ihrer Leistung nicht die gewünschten Ziele, die sie in unserem Gesellschaftssystem weiterbringen, beispielsweise ein Klassenziel, den gewünschten Schulabschluss oder ein Studienziel. Diese Brüche und die negativen Momente des Scheiterns im persönlichen Werdegang führen dann zu weniger Zukunftsoptimismus.

In der Corona-Zeit gab es zudem einen Lernstandsverlust und bei vielen Jugendlichen rutschten die Noten in der Schule ab, auch die Abschlüsse fielen schlechter aus als vor der Pandemie. Aktuell aber hat sich die Situation der Jugendlichen verbessert, nicht zuletzt durch das pädagogische Bemühen vieler Lehrkräfte, sagt Gudrun Quenzel von der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg und Mitautorin der Shell-Studie. Jugendliche haben das Gefühl, dass sie trotzdem dahin kommen, wo sie hin möchten.

Jugendliche sehen Zukunft trotz Kriegen und Krisen optimistisch

Dabei überrascht, dass sie auch in der Konfrontation mit einer negativen Berichterstattung über Kriege und Krisen mehrheitlich optimistisch in die Zukunft blicken. Die Studie stimmt zudem hoffnungsfroh angesichts der Aussage, dass Jugendliche mehrheitlich das für den deutschen Sozialstaat zentrale Leistungs- und Gerechtigkeitsversprechen als weitestgehend intakt bewerten. Etwa drei Viertel vertrauen darauf, dass alle gemeinsam als Gesellschaft eine lebenswerte Zukunft schaffen können.

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