Der Zoo in Hof züchtet seltene und vom Aussterben bedrohte Tierarten, das ist jetzt wieder einmal klar geworden: Im einzigen Zoo Oberfrankens ist ein Parma-Wallaby-Baby geboren worden. Das Parma-Wallaby galt bereits als ausgestorben, bevor in abgelegenen Laubwäldern Australiens letzte Populationen entdeckt wurden.
Geschlecht noch unklar, Geburtsdatum für immer ungewiss
"Für uns ist es die allererste Geburt bei den Parma-Kängurus, das macht es für uns so besonders", erklärt Zooleiter David Pruß im BR24-Gespräch, der gleichzeitig der Zootierarzt ist. In dieser Funktion habe er sich aber bis jetzt komplett aus der Situation herausgehalten. "Die Mutter wird es dann aus dem Beutel schmeißen, wenn es groß genug ist", so Pruß. Alternativ werde es selbstständig seine ersten Schritte machen.
"Wir gehen davon aus, dass, wenn das Wetter wieder schöner wird, es dann auch die ersten Ausflüge starten wird." Und auch erst dann wird klar sein, welches Geschlecht das neue Wallaby hat. Weil das Jungtier von Geburt an im Beutel der Mutter bleibt, wird das genaue Geburtsdatum übrigens für immer unbekannt bleiben.
Mit Glück sehen Besucher das Wallaby im Känguru-Beutel
Erste Blicke auf das neue Känguru, das in ausgewachsenem Zustand zwischen drei und sechs Kilogramm wiegt, können Besucher schon jetzt erhaschen. "Es schaut immer wieder aus dem Beutel", sagt Pruß, der betont, dass die Mutter freiwillig auswählen kann, ob sie sich in den rückwärtigen Bereichen des Geheges aufhält. "Sie kann sich jederzeit zurückziehen, wenn es ihr zu wild wird."
Parma-Wallaby: Maximal 10.000 Exemplare weltweit
Die Parma-Wallabys galten ab Ende des 19. Jahrhunderts schon als ausgestorben, in den 1960er Jahren wurde die Art allerdings wiederentdeckt. Die Weltnaturschutzorganisation IUCN stuft die Tierart als potenziell gefährdet ein. Laut der Roten Liste der IUCN liegt die Gesamtpopulation der Parma-Wallabys zwischen 1.000 und 10.000 Individuen.