Die beiden Mitentdecker Constantin und Alexander Kapustin, Söhne des Museumsleiters des Urzeitmuseum Peter Kapustin, stehen im Rathaus Taufkirchen an der Vils, zwischen den diversen Funden zur Entdeckung eines Urelefanten-Friedhofs im Landkreis Erding.
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Die beiden Mitentdecker Constantin (l) und Alexander (r) Kapustin vor den Urelefanten-Knochen.

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"Spektakulär": Ur-Elefanten-Knochen bei München entdeckt

"Spektakulär": Ur-Elefanten-Knochen bei München entdeckt

Bei München sind ungewöhnlich gut erhaltene Überreste von drei Ur-Elefanten entdeckt worden. Der Fund aus dem Landkreis Erding ist Experten zufolge eine Sensation. Den ersten Knochen hatten zwei Kinder gefunden – dann begann eine große Suche.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Bei Erding sind besonders gut erhaltene Knochen von drei Ur-Elefanten entdeckt worden. Laut Forschern sind sie über zehn Millionen Jahre alt. Die Tiere, die bis zu 13 Tonnen schwer wurden und über vier Meter Schulterhöhe erreichten, gehörten der Gattung Deinotherium und der Art Deinotherium giganteum an, wie Peter Kapustin, Leiter des Urzeitmuseums in Taufkirchen an der Vils, am Montag berichtete.

Forscher: Sehr seltener Fund

Der Fund umfasst 120 Knochen, darunter Schädel und Stoßzähne eines Jungtieres, das zu 70 Prozent erhalten ist. "Er ist spektakulär. Dass diese Ur-Elefanten hier lebten, wissen wir. Aber relativ vollständige Skelette sind selten", sagte Gertrud Rößner, Oberkonservatorin für fossile Säugetiere an der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie, die in die Bewertung des Fundes eingebunden war. 

Peter Kapustins neun und zehn Jahre alte Söhne hatten bei der Fossiliensuche mit dem Vater als erste an einem Abhang einen Knochen entdeckt. Danach begann eine monatelange Suche, bei der auch Knochen einer Raubkatze und eines Ur-Nashorns zutage kamen.

Glücksfall für die Wissenschaft

Es sei die größte Fundstelle, die man von den Deinotherien als größten Landsäugetieren Europas je entdeckt habe, sagte der geologische Präparator, Nils Knötschke. Er sprach von einem Glücksfall für die Wissenschaft.

Das zweite gut erhaltene Tier war bereits größer und älter, jedoch noch nicht ausgewachsen, so dass daran auch die Entwicklung der Tiere sichtbar werde. Von dem dritten Tier wurde ein riesiger Oberschenkelknochen gefunden. Nach ihren Findern, Kapustins Söhnen, erhielten die beiden besser erhaltenen Tiere die vorläufigen Namen "Little Consti" und "Big Alex". 

Spekulationen über "Elefanten-Friedhof"

Warum die Knochen der Ur-Elefanten alle an einer Stelle gefunden wurden, ist offen. Dass sie wie heutige Elefanten zum Sterben einen bestimmten Ort aufsuchten und es sich somit um einen urzeitlichen "Elefanten-Friedhof" handelte, wäre möglich, sagt die Oberkonservatorin Rößner, "aber sicher ist das nicht zu beantworten". 

Aus Bayern sind relativ viele Überreste von Ur-Elefanten bekannt, davon rund fünf Teilskelette, zu denen auch die der Erdinger Funde zählen. Herausragend ist ein 1971 in der Nähe von Mühldorf am Inn entdecktes, mit knapp 200 Knochen fast vollständiges Gomphotherium, dessen Replik in der Bayerischen Staatssammlung ausgestellt ist.

Mit Informationen von dpa

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