Auf dem Weg zum EM-Spiel: Österreicher stranden in Passau
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Fans sauer: 50 Euro-Gutschein der Bahn für verpasstes EM-Spiel

Fans sauer: 50 Euro-Gutschein der Bahn für verpasstes EM-Spiel

Auf dem Weg zum EM-Fußballspiel nach Düsseldorf strandeten im Juni Hunderte Österreicher am Bahnhof in Passau. Einige von ihnen verpassten die Partie wegen stundenlanger Wartezeiten. Die Entschädigung der Deutschen Bahn? Ein 50 Euro-Gutschein.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Es sollte ein unvergesslicher Fußballtag werden: Hans-Peter Brünner und seine Freunde hatten Tickets für das EM-Spiel Österreich gegen Frankreich. Voller Vorfreude starteten sie ihre Reise von Wien nach Düsseldorf. Doch in Passau endete die Freude abrupt: Wegen Bauarbeiten am Gleis stand der Zug plötzlich still. Drei Stunden lang passierte nichts. Erst dann wurde ein Schienen-Ersatzverkehr organisiert. Was die Bahn jetzt als Entschädigung zahlt, empört die österreichischen Fußballfans.

Anschlusszüge verpasst und noch mehr Verspätung

Die dreistündige Wartezeit in Passau führte dazu, dass Brünner und seine Gruppe Anschlusszüge verpassten. Weitere Verspätungen folgten – mal war es eine Person am Gleis, mal dauerte der Wechsel des Lokführers zu lange, sagt der Fußballfan. Insgesamt summierte sich die Verspätung auf satte sieben Stunden.

Statt im Stadion das Spiel zu genießen, kamen die Österreicher schließlich in Düsseldorf an und wurden nicht mehr in die Arena gelassen. Kein Fußball, kein Jubel – nur Enttäuschung. Brünner ist wütend: "Ich habe mir zwei Tage Urlaub genommen, habe ein Hotel gebucht und dann das Spiel verpasst. Die Kosten: 1.000 Euro. Und dafür bekomme ich jetzt einen 50 Euro-Gutschein. Das ist unglaublich!"

Die Deutsche Bahn und ihre "Geste der Entschuldigung"

Die Deutsche Bahn hatte den betroffenen Fans versprochen, individuelle Lösungen zur Wiedergutmachung zu finden. Das Ergebnis: ein Gutschein über 50 Euro, einzulösen innerhalb eines Jahres. Man verstehe den Ärger der Fans, so die Bahn. Der Gutschein sei als Geste der Entschuldigung gedacht.

Das Unternehmen äußert sich nicht zu der Frage, nach welchen Kriterien Entschädigungszahlungen bemessen werden. Auf BR-Anfrage heißt es: "Wir wissen, dass keine Zahlung den Ärger der Fans aufwiegen kann." Außerdem verweist eine Bahn-Sprecherin darauf, dass die betroffenen Fahrgäste einen Anspruch auf Entschädigung für ihre Tickets haben.

Fußballfan Hans-Peter Brünner kann das nicht beruhigen. Er empfindet den Gutschein als "Unverschämtheit".

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