Bundespräsident Steinmeier spricht in der Memminger St. Martinskirche
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Festakt "500 Jahre Zwölf Artikel" in Memmingen mit Bundespräsident Steinmeier

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500 Jahre Bauernkrieg: Festakt in Memmingen

500 Jahre Bauernkrieg: Festakt in Memmingen

Mit einem Festakt hat Memmingen das Gedenkjahr "500 Jahre Bauernkrieg – 500 Jahre Zwölf Artikel" eröffnet. Bundespräsident Steinmeier und Ministerpräsident Söder betonten die Bedeutung der historischen Freiheitsrechte für die heutige Gesellschaft.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Das Gedenkjahr "500 Jahre Bauernkrieg – 500 Jahre Zwölf Artikel" begann am Samstag mit einem feierlichen Festakt in der Memminger St. Martinskirche, einem Originalschauplatz des Bauernkrieges von 1525. Rund 1.000 Gäste, darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, nahmen daran teil.

Steinmeier würdigte die Zwölf Artikel als "Auslöser einer Freiheitsbewegung", die den Boden für spätere demokratische Entwicklungen bereitete. Er betonte, dass die Erinnerung an diese Freiheitsgeschichte in einer Zeit voller Herausforderungen wichtiger denn je sei. Söder ergänzte, dass Freiheit ein zentraler Wert sei, den es zu verteidigen gelte: "Ohne Freiheit ist alles andere wenig wert." Beide Redner zogen Parallelen zwischen den damaligen Forderungen der Bauern und aktuellen Fragen zu Demokratie und Menschenrechten.

Jugendliche interpretieren Freiheitsrechte neu

Ein Höhepunkt des Festakts war der Beitrag von Schülerinnen und Schülern der Memminger Lindenschule, die unter dem Motto "Freiheitsrechte reloaded" ihre eigene Interpretation der Zwölf Artikel präsentierten. Die Jugendlichen übersetzten die historischen Forderungen in einen modernen Kontext und erhielten dafür Lob von Bundespräsident Steinmeier, der ihre Arbeit als "wichtige Übersetzungsarbeit" bezeichnete. Er betonte, dass die Freiheitsrechte von 1525 nicht nur ein historisches Ereignis seien, sondern auch heute noch eine zentrale Rolle spielten. Das Engagement der jungen Generation zeige, wie das Gedenkjahr nicht nur die Vergangenheit beleuchtet, sondern auch aktuelle gesellschaftliche Themen aufgreift.

Vielfältiges Programm im Gedenkjahr

Das Gedenkjahr umfasst mehr als 70 Veranstaltungen, darunter Ausstellungen, Theaterstücke, Konzerte und Mitmachaktionen für alle Altersgruppen. Ein Highlight ist die Bayernausstellung "Projekt Freiheit – Memmingen 1525", die im Dietrich-Bonhoeffer-Haus eröffnet wurde und bis Oktober läuft. Sie beleuchtet die Zwölf Artikel als erste gedruckte Freiheitsforderung Europas und ihre Auswirkungen bis in die Gegenwart. Weitere Programmpunkte sind spektakuläre Lichtinszenierungen, Open-Air-Kinonächte und interaktive Workshops. Oberbürgermeister Jan Rothenbacher erklärte: "Wir möchten nicht nur das historische Geschehen vermitteln, sondern vor allem die Bedeutung der Zwölf Artikel für unsere heutige Gesellschaft unterstreichen."

Memmingen als "Stadt der Freiheitsrechte"

Mit dem Motto "Stadt der Freiheitsrechte" positioniert sich Memmingen als Ort von historischer und aktueller Bedeutung für Demokratie und Menschenrechte. Die Zwölf Artikel gelten als eine der ersten schriftlichen Forderungen nach Menschen- und Freiheitsrechten in Europa. Den Abschluss des Gedenkjahres bildet am 3. Oktober die Verleihung des Memminger Freiheitspreises 1525 an Fußballtrainer Christian Streich.

Im Video: 500 Jahre Bauernkrieg - Festakt zum Jubiläumsjahr

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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier

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