Ab 2025 sollen in München Nacht-U-Bahnen fahren. Nach dem zuständigen Ausschuss hat das jetzt auch das Stadtratsplenum beschlossen. Momentan ist bei der Münchner U-Bahn spätestens um zwei Uhr nachts Schluss. Wer danach noch in der bayerischen Landeshauptstadt unterwegs ist, muss bislang auf Nachtbusse und -trambahnen setzen.
30-Minuten-Takt und gute Umsteigemöglichkeiten
Künftig sollen an Wochenenden und vor Feiertagen weiterhin U-Bahnen fahren, zumindest im 30-Minuten-Takt. Der Fahrplan wird so gestaltet, dass Fahrgäste unterwegs auch gut die Linien wechseln und umsteigen können. Den Antrag für die Nachtlinien hatte die Fraktion von Grünen und Rosa Liste gestellt. Ein Argument: Besucher kämen dann von Clubs, Konzerten und sonstigen Kulturveranstaltungen leichter und dank ÖPNV klimafreundlicher nach Hause. Vor allem für Jugendliche und Menschen mit kleinem Geldbeutel sei dieses Angebot wichtig.
Öffentlicher Nahverkehr leidet unter Personal- und Geldmangel
Allerdings fällt die Entscheidung in eine schwierige Zeit. Der öffentliche Personennahverkehr stehe vor großen Herausforderungen, die weiterhin angespannte Finanzsituation lasse wenig Spielraum zu, heißt es vom Mobilitätsreferat. Zusätzlich herrsche akuter Personalmangel. Die Nacht-U-Bahn sei allerdings getrennt vom übrigen Programm zu sehen. Der Betrieb werde aus einem gesonderten Topf der Stadt finanziert und der personelle Mehraufwand sei mit weniger als fünf zusätzlichen Vollzeitkräften überschaubar.
Leistungsprogramm soll ÖPNV in München stärken
Die Nachtlinien sind Teil des sogenannten Leistungsprogramms für die Münchner Verkehrsbetriebe, das der Stadtrat auf den Weg gebracht hat. Das betrifft nicht nur die Angebote in der Nacht. Zum Programm gehört zum Beispiel auch ein dichterer Takt der U-Bahn-Linie U3 zwischen Olympiazentrum und Moosach.
Nürnberg setzt in der Nacht auf NightLiner
Die Stadt Nürnberg hat nachts bislang keine U-Bahnen im Einsatz. Zwischen 1 Uhr und 5 Uhr morgens verkehren in der Frankenmetropole die sogenannten NightLiner. Das sind Buslinien, die stündlich vom Hauptbahnhof aus in die verschiedenen Stadtteile ausschwärmen.
E-Rikschas und Mikrobusse für ältere und behinderte Menschen
Neben den Nacht-U-Bahnen gibt es in München noch eine weitere Neuerung in Sachen ÖPNV: Im Rahmen eines Testbetriebs sollen bis zum Herbst Mikrobusse und E-Rikschas in der Münchner Altstadt bereitstehen. Die Mikrobusse haben sechs Sitzplätze und sind rollstuhlgerecht, genau wie eine der fünf E-Rikschas. Damit will die Stadt vor allem älteren und behinderten Menschen helfen.
Während der Testphase: Rikschas und Mikrobusse kostenlos
Die Mikrobus-Ringlinie verläuft dabei teilweise sogar in der Fußgängerzone. Sie verkehren mittwochs bis samstags von 8.00 bis 22.00 Uhr auf einer Ringlinie im Zehn-Minuten-Takt zwischen Marienplatz, Frauenkirche, Sendlinger Tor, Rindermarkt, Tal und Isartor. Die elektrischen Rikschas stehen täglich von 7.00 bis 24.00 Uhr auf Abruf zur Verfügung. Sie warten am Stachus und am Odeonsplatz auf Kundschaft innerhalb des Altstadtrings. Während der Testphase bis zum Herbst ist die Nutzung der neuen Verkehrsmittel kostenlos.
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