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Antisemitismus im Chat: Passauer Universität verurteilt Vorfall

Antisemitismus im Chat: Passauer Universität verurteilt Vorfall

Antisemitische Äußerungen in einem Gruppenchat von Studierenden sorgen aktuell für Unruhe an der Universität Passau. Die Polizei ermittelt gegen eine verdächtige Person. Der Präsident der Uni verurteilt unterdessen den Vorfall.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Wegen des Verdachts von antisemitischen, volksverhetzenden und queerfeindlichen Äußerungen in einem Gruppenchat - unter anderem von Studierenden der Universität Passau - ermittelt die Kriminalpolizei Passau gegen eine noch unbekannte Person. Diese soll die Äußerungen am 20. Februar in den Chat gepostet haben. Ein anderes Chat-Mitglied, eine Studentin, habe daraufhin am 21. Februar Anzeige erstattet, so die Angaben der Ermittler.

Uni-Präsident duldet keine Beschimpfungen

Der Universitätspräsident Ulrich Bartosch stellte daraufhin klar, dass er jede Form von Antisemitismus und Diskriminierung verurteile: "Ich dulde keine Herabsetzung und Beschimpfung von Universitätsmitgliedern aufgrund ihres Geschlechts, Alters, ihrer ethnischen oder sozioökonomischen Herkunft, sexuellen Orientierung, Weltanschauung, Religion oder Behinderung. Wenn uns entsprechende Vorfälle bekannt werden, reagieren wir angemessen", schrieb Prof. Ulrich Bartosch am Dienstag dem BR. Zu den antisemitischen Aussagen könne sich die Uni nicht äußern, da es sich um ein laufendes Verfahren handle.

Seit Ende Februar ermittelt die Kripo in dem Fall. Es gebe derzeit keinen Hinweis, dass es sich um einen derzeitigen oder ehemaligen Studierenden der Uni handele, die Ermittlungen seien aber nicht abgeschlossen, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Niederbayern am Dienstag. "Wir sind in Kontakt mit der Universität", so die Sprecherin weiter.

Uni widerspricht Kritik aus Hochschulgruppen

Dass sich Studierende kurz nach dem Vorfall an die Polizei und an das Bedrohungsmanagement der Universität gewandt hatten, zeige, dass die erforderlichen Ansprechpersonen an der Universität vorhanden und bei den Studierenden bekannt seien, sagte Uni-Präsident Bartosch. Er ging damit auf die Kritik von Hochschulgruppen ein, die Uni Passau tue zu wenig in Sachen Antidiskriminierung. So sei eine "gesetzlich vorgeschriebene Ansprechstelle für Antidiskriminierung der Universität Passau noch immer nicht eingerichtet", heißt es in einer Mitteilung der Hochschulgruppen.

Die Uni Passau verweist hingegen auf das bestehende Bedrohungsmanagement der Uni, das an der Stabstelle "Diversity und Gleichstellung" angegliedert sei. Die Universität kündigte außerdem an, weiter an diesen Strukturen zu arbeiten. Im Sommersemester soll es in Kooperation mit Polizei und Antisemitismus-Experten Workshops geben, unter anderem zum Thema Zivilcourage.

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